39-Jähriger kürzt Heimweg ab und löst S-Bahn-Ausfall in Hamburg aus

Symbolfoto: Streifenteam der Bundespolizei sucht einen Gleisbereich entlang der Stromschienen ab...Foto-Quelle: Bundespolizeiinspektion Hamburg Foto: Alexandra Stolze
Eine lebensgefährliche Abkürzung hat am Donnerstag ein Mann in Hamburg genommen. Der 39-Jährige löste damit einen Bundespolizei-Einsatz aus und den Ausfall der S-Bahn-Linie 2 aus.
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Hamburg. Ein Mann spazierte am Donnerstag gegen 11 Uhr zwischen den S-Bahnstationen Berliner Tor und Rothenburgsort direkt an den S-Bahngleisen entlang, meldet die Bundespolizeiinspektion Hamburg. Ein Triebfahrzeugführer einer auf dem Nachbargleis fahrenden S-Bahn entdeckte den „Gleisgänger“ und informierte sofort die Notfallleitstelle der Hamburger S-Bahn.
Umgehend wurden die betroffenen S-Bahnstrecken gesperrt und die Stromschienen stromlos geschaltet.
Bundespolizei sucht nach dem Mann
„Zwei zuvor alarmierte Streifenwagenbesatzungen der Bundespolizei erreichten unter Inanspruchnahme von Sonder- und Wegerechten den Einsatzort. Nach intensiver fußläufiger Absuche der Gleisbereiche konnte der 39-Jährige bei seinem lebensgefährlichen Handeln an den S-Bahngleisen gestellt werden“, so die Bundespolizei.
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Der Mann wurde von den Bundespolizisten sicher aus dem Gleisbereich geführt und die Streckensperrungen aufgehoben.
„Nach eigenen Aussagen befand sich der Mann auf dem Heimweg und nutzte den Bahnbereich bei laufendem S-Bahnverkehr als Abkürzung. Die Gefahren im Bahnbereich waren dem Mann offensichtlich nicht bewusst“, sagt Polizeioberkommissar Rüdiger Carstens.
S-Bahnstrecke bleibt für 35 Minuten gesperrt
Der 39-Jährige eingehend durch die vor Ort befindlichen Bundespolizisten über die Gefahren im Bahnbereich und der Stromschienen aufgeklärt. Der Mann war sehr einsichtig.
„Gegen den Betroffenen wurde ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren (Verdacht unerlaubter Aufenthalt im Gleisbereich)eingeleitet.“
Für die lebensrettenden Einsatzmaßnahmen mussten die betroffenen S- Bahnstrecken für rund 35 Minuten gesperrt werden.
Aus aktuellem Anlass warnt die Bundespolizeiinspektion Hamburg wiederholt vor leichtsinnigem Verhalten an Bahnanlagen: „Der Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich und verboten! Die S-Bahn Stromschienen entlang der S-Bahngleise führen 1200 Volt Gleichstrom; ein Kontakt kann tödlich enden.“
„Weiterhin können Triebfahrzeugführer von Zügen nicht ausweichen, oftmals sind die Bremswege zu lang, um ein Erfassen von Personen im Gleisbereich noch zu verhindern. Häufig gefährden sich Personen in den Gleisen durch ihr leichtsinniges Verhalten nicht nur selbst, sondern auch Reisende und Helfer.“ (fe/pm)