55 Sternsinger bringen Licht und Hoffnung ins Stader Rathaus

Nachdem sie einen ökumenischen Gottesdienst besucht hatten, zogen 55 Sternsinger für Kinder in Not ins Stader Rathaus ein. Fotos: Bisping
Singen, segnen, Spenden sammeln - beim Stader Rathauschef Sönke Hartlef war am Freitagmorgen einiges los. Dafür gab es für alle Sternsinger auch eine kleine Überraschung.
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Stades Bürgermeister Sönke Hartlef begrüßte 55 Sternsinger, die sich am Freitagmorgen fröhlich vor dem Ratssaal versammelt hatten. Er hob lobend hervor, dass sie sich am letzten Tag der Ferien auf den Weg gemacht haben und so zahlreich erschienen sind. „Das Rathaus, in dem ihr steht, ist schon 350 Jahre alt, die Tradition der Sternsinger ist aber noch sehr viel älter“, sagte Hartlef.
Erst liefern, dann naschen
Noch vor dem ersten Ton stellte Hartlef den 5 bis 16 Jahre alten Sternsingern Getränke und Tüten mit Naschis in Aussicht. Überraschte Vorfreude machte sich in der jungen Gruppe breit. „Ihr müsst aber erst was abliefern - ich freu mich drauf“, setzte der Rathauschef lächelnd nach, bevor die Kinder Lied Nummer eins, „Gloria“, vor 30 Erwachsenen anstimmten.
Eine ökumenische Aktion von sechs Kirchen
Die katholische Heilig-Geist-Gemeinde und die fünf evangelischen Kirchengemeinden hatten die ökumenische Sternsingeraktion gemeinsam organisiert. Verantwortung übernahmen dabei die evangelischen Pastoren Christian Kurzewitz und Claudia Brandy sowie der Gemeindereferent Minh Vu und die Ehrenamtliche Anja Vehse, beide von der katholischen Kirche. Bereits zum 22. Mal hatte Christian Lindhorst, ebenfalls ehrenamtlich, die Koordination zwischen beiden Kirchen übernommen.
Licht und Hoffnung in einer Zeit voller Sorgen
Ihm sei, erzählte Lindhorst in einer kleinen Ansprache, heute Morgen folgende Schlagzeile im TAGEBLATT ins Auge gefallen: „2022 für viele ein fatales Jahr“. Es gebe genug Gründe, sich Sorgen zu machen, sagte er.
Krieg, Corona, Inflation - und der städtische Stader Haushalt sei auch mit heißer Nadel gestrickt, weil es nicht anders gehe. „Aber ihr Sternsinger bringt anderen Licht und Hoffnung in einer Zeit, in der es Krieg und Armut gibt, und den Segen ins Stader Rathaus“, sagte Lindhorst.
Kinder helfen Kindern, die es nötig haben
Mit einer Bitte um milde Gaben, „für Kinder, die es nötig haben“, sind die Sternsinger in das hohe Haus eingezogen. Bevor dafür die Spendenbüchsen kreisten, gab es noch das Lied „Auf dem Weg“, und Sternsinger Justus Michels schrieb den Segen 20*C+M+B+23 mit gesegneter Kreide über die Tür des Ratssaals.

Justus Michels schreibt den Segen über die Tür des Ratssaals.
Der gesamte Auftritt verlief wie am Schnürchen. Dafür hatten die Organisatoren schon früh mit den Planungen begonnen und unter den jungen Kirchgängern für die diesjährige Sternsinger-Aktion geworben, sagte Christian Lindhorst. 40 Kinder und Jugendliche aus den evangelischen Kirchen und 15 Interessierte aus der katholischen Kirche hätten sich daraufhin gemeldet.
Im November hatte es ein erstes Treffen gegeben. Und wie die Anwesenden erleichtert feststellten, musste man nicht - wie im vergangenen Jahr aus Corona-Pandemiegründen - nach draußen ausweichen, sondern konnte wieder traditionsgemäß vor dem Ratssaal innerhalb des alten Gemäuers singen und sammeln.
Sternsingen - worum geht es?
Das Sternsingen ist weltweit die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. In Deutschland ziehen rund 300.000 Sternsinger um den 6. Januar herum von Tür zu Tür und sammeln dabei Spenden für notleidende Kinder in der Welt. Die gesammelten Spenden werden an das Kindermissionswerk überwiesen, das damit jedes Jahr mehr als 1400 Projekte unterstützt. Alle Kinder, die dazu Lust haben, können bei dieser Aktion teilnehmen. Ein Alter ist nicht festgelegt. Weitere Informationen gibt es per Telefon unter 0241/44 61 14 oder per E-Mail an info@sternsinger.de. (Quelle: www.sternsinger.de)