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Krieg in der Ukraine

Auszeit vom Krieg: Urlaub für ukrainische Kinder im Kreis Stade

Landrat Kai Seefried stellt das Projekt in einer Kreistagssitzung vor. Er zeigt eine von ukrainischen Frontsoldaten unterschriebene Flagge, die ihm als Dankeschön für die Hilfstransporte überreicht worden war.

Landrat Kai Seefried stellt das Projekt in einer Kreistagssitzung vor. Er zeigt eine von ukrainischen Frontsoldaten unterschriebene Flagge, die ihm als Dankeschön für die Hilfstransporte überreicht worden war. Foto: Daniel Beneke

Ende September lädt der Landkreis ukrainische Kinder und Jugendliche zu sich ein. Es soll für sie eine Auszeit von Drohnen- und Raketenangriffen sein.

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Von Karsten Wisser
Donnerstag, 25.09.2025, 08:00 Uhr

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Landkreis. Die Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg, Dr. Iryna Tybinka, hatte das Projekt im Februar bei einem Besuch im Kreishaus angeregt.

Sie ist regelmäßig bei Landrat Kai Seefried (CDU) zu Gast, um mit ihm über die Hilfsaktionen des Landkreises für die Ukraine zu sprechen.

Seit dreieinhalb Jahren Hilfe für die Ukraine

Seit dreieinhalb Jahren bringen ehrenamtliche Rettungskräfte aus Feuerwehren und Hilfsorganisationen regelmäßig Einsatzfahrzeuge und medizinisches Equipment an die polnisch-ukrainische Grenze. Dort übernehmen ukrainische Helfer die Konvois.

Jetzt initiiert der Landkreis Stade erstmals eine Auszeit für Kinder aus Mykolajiw, der offiziellen Partnerregion Niedersachsens im Süden der Ukraine mit Zugang zum Schwarzen Meer. Die Mädchen und Jungen werden begleitet von ihren Müttern oder anderen Angehörigen. Ungefähr 50 Personen werden erwartet. Die Reisegruppe wird voraussichtlich mit dem Zug in die westukrainische Stadt Lwiw und dann mit dem Bus weiter nach Stade reisen.

Auch auf Mykolajiw gibt es regelmäßig russische Angriffe. Zuletzt traf dort laut Angabe des dortigen Gouverneurs eine Rakete im August ein Wohngebiet. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Große Unterstützung für Kinder-Hilfsaktion

Der Reigen der Unterstützer ist groß. Die Handwerkskammer stellt das Bettenhaus des Technologiezentrums in Stade als Unterkunft zur Verfügung. Dort in der Mensa erfolgt auch die Verpflegung.

DRK, Johanniter, DLRG, Jugendfeuerwehr, Jugendring, Sportbund, Landfrauen, evangelische Kirche, die Stader Gymnasien - viele Institutionen unterstützen die Aktion. Die Niedersächsische Staatskanzlei hat ebenfalls Unterstützung in Aussicht gestellt.

Friedliche Tage ohne Drohnenterror

„Das Programm steht“, sagt Landkreis-Sprecher Daniel Beneke. Unter anderem sind Ausflüge ins Natureum, auf einen Obsthof und in einen Wildpark sowie eine Stadtführung, ein Chorkonzert und eine Andacht geplant. „Vor allem aber sollen die Kinder sich ausruhen und entspannen können“, sagt Beneke.

Vor allem aber sollen die Kinder sich ausruhen und entspannen können.

Landkreis-Sprecher Daniel Beneke

Ziel sei es, ihnen ein paar friedliche Tage ohne Luftalarm und Drohnenterror zu ermöglichen. Eine seelsorgerische Begleitung sei gewährleistet.

Programm wird mit Spenden finanziert

„Über den starken Einsatz der Zivilgesellschaft für unser Projekt freue ich mich sehr“, sagt Stades Landrat Kai Seefried. „Nur durch dieses mannigfaltige ehrenamtliche Engagement können wir das Projekt realisieren.“

Es werden weiter Spenden gesammelt, um der ukrainischen Delegation die Ausflüge und andere Aktivitäten zu ermöglichen.

Zwei Spendenkonten stehen mit dem Verwendungszweck „Kinderfreizeit Ukraine Landkreis Stade“ zur Verfügung:

DRK-Kreisverband Stade gGmbH, IBAN: DE12 2415 1116 0000 1131 18

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Regionalverband Bremen-Verden, IBAN: DE16 3702 0500 0004 3107 18

Sie werben um Unterstützung für die ukrainischen Kinder (von links): Landrat Kai Seefried, Julian Dubbels und Frank Burfeindt vom DRK, Hansi Eggert von den Johannitern und Wilfried Sprekels von der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises.

Sie werben um Unterstützung für die ukrainischen Kinder (von links): Landrat Kai Seefried, Julian Dubbels und Frank Burfeindt vom DRK, Hansi Eggert von den Johannitern und Wilfried Sprekels von der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle des Landkreises. Foto: Daniel Beneke

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