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Staatsoper

Beginn einer neuen Ära an der Hamburgischen Staatsoper

Mit dem Führungsteam Omer Meir Wellber, Demis Volpi und Tobias Kratzer beginnt eine neue Ära an der Hamburgischen Staatsoper.

Mit dem Führungsteam Omer Meir Wellber, Demis Volpi und Tobias Kratzer beginnt eine neue Ära an der Hamburgischen Staatsoper. Foto: Ulrich Perrey/dpa

Nach Ballettchef Demis Volpi ist die neue Leitung der Staatsoper mit Opernintendant Tobias Kratzer und Generalmusikdirektor Omer Meir Wellber komplett: Das neue Führungsteam hat viel vor.

Von Carola Große-Wilde, dpa Mittwoch, 05.03.2025, 15:05 Uhr

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Hamburg. Neue Ära an der Hamburgischen Staatsoper: Ballettintendant Demis Volpi, Opernintendant Tobias Kratzer und Generalmusikdirektor Omer Meir Wellber haben heute in Hamburg ihre erste gemeinsame Spielzeit 2025/26 vorgestellt. „Das Programm der neuen Leitung knüpft an die große Tradition der Hamburgischen Staatsoper an und bietet den Besucherinnen und Besuchern Kunsterlebnisse, die es so wahrscheinlich noch nie gab“, sagte Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD).

Kratzer und Wellber lösen den Schweizer Georges Delnon und den US-Amerikaner Kent Nagano ab, die die Staatsoper seit 2015 leiten. Bereits im Sommer 2024 hatte der Deutsch-Argentinier Demis Volpi die Nachfolge von Ballettintendant John Neumeier angetreten.

Uraufführung von Olga Neuwirth und Elfriede Jelinek

Als Sensation bei den Opernpremieren kündigte Tobias Kratzer eine Uraufführung mit dem Titel „Monster’s Paradise“ an. Dafür kommen nach fast 20 Jahren die österreichische Komponistin Olga Neuwirth und die österreichische Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek nach fast 20 Jahren für eine neuerliche Zusammenarbeit zusammen. 

„Ich freue mich wahnsinnig, dass die beiden sich noch mal auf dieses Abenteuer Oper eingelassen haben“, sagte Kratzer. In dem Auftragswerk gehe es um den Machtkampf zwischen einem tyrannischen König und einem von ihm erschaffenen Seemonster (Inszenierung: Tobias Kratzer, musikalische Leitung: Titus Engel).

„Es gibt kein Medium, in dem die Unmittelbarkeit des sinnlichen Erlebens, ja der körperlichen Überwältigung, und die Komplexität von künstlerischer Form und gesellschaftspolitischen Inhalten einander so nahe kommen wie in der Oper“, sagte Kratzer. Neben den insgesamt neun Premieren kündigte der 45-Jährige einen „ganz anderen Zugriff auf das Repertoire“ an. 

 In den Werkstätten der Hamburgischen Staatsoper wurde die Spielzeit 2025/26 vorgestellt.

In den Werkstätten der Hamburgischen Staatsoper wurde die Spielzeit 2025/26 vorgestellt. Foto: Ulrich Perrey/dpa

So sollen die Repertoire-Vorstellungen, die rund zwei Drittel der Vorstellungen ausmachten, mit umfangreichen Veranstaltungen zur Einordnung begleitet werden. Eröffnet wird die neue Saison mit „Das Paradies und die Peri“ von Robert Schumann (Inszenierung: Tobias Kratzer, musikalische Leitung: Omer Meir Wellber).

Spielerischen und spannenden Dialog zwischen alt und neu

Der designierte Generalmusikdirektor Omer Meir Wellber wünscht sich „einen spielerischen und spannenden Dialog zwischen alt und neu, Tradition und Gegenwart, Kontext und Subtext“. Für die zehn Philharmonischen Konzerte wurden zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten beauftragt, ein neues Werk zu schaffen, das anstelle eines Original-Satzes in ein klassisches Werk eingewoben wird. 

Dabei soll der neue Satz einigen konzeptionellen, ästhetischen oder stilistischen Prinzipien des Originalstücks folgen. So soll ein bewusster Dialog mit zehn zeitgenössischen Komponistinnen und Komponisten aus verschiedenen Ländern entstehen. 

Mit dem neuen Leitungsteam startet die Hamburgische Staatsoper in eine neue Ära.

Mit dem neuen Leitungsteam startet die Hamburgische Staatsoper in eine neue Ära. Foto: Ulrich Perrey/dpa

Demis Volpi und das Hamburg Ballett wollen den Bogen der Transformation nach der Ära John Neumeier weiter spannen. „Ich bin sehr positiv überrascht darüber, mit welcher Euphorie das Publikum uns hier empfangen hat“, sagte der Deutsch-Argentinier. 

Auch in seiner zweiten Saison will der 40-Jährige sowohl dem Publikum als auch der Compagnie neue Tanzsprachen anbieten und gleichzeitig weiter auf dem Fundament der Arbeit von John Neumeier aufbauen. Mit insgesamt drei Premieren und einer Wiederaufnahme soll so „eine harmonische Balance zwischen Innovation und Tradition“ gefunden werden.

Brosda: „Kunsterlebnisse, die es so wahrscheinlich noch nie gab.“

Brosda: „Kunsterlebnisse, die es so wahrscheinlich noch nie gab.“ Foto: Ulrich Perrey/dpa

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