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Urlaubsplanung 2023

Bekommt Niedersachsen einen zusätzlichen Feiertag?

2018 war in Niedersachsen der Reformationstag, der 31. Oktober, als gesetzlicher Feiertag eingeführt worden. Nun soll ein weiterer neu dazukommen. Foto: dpa

2018 war in Niedersachsen der Reformationstag, der 31. Oktober, als gesetzlicher Feiertag eingeführt worden. Nun soll ein weiterer neu dazukommen. Foto: dpa

Andere Bundesländer kommen auf mehr freie Tage im Jahr. Das soll sich ändern. In Niedersachsen wird über die Einführung eines zusätzlichen freien Tags gestritten. So günstig liegen die Feiertage im Jahr 2023.

Mittwoch, 28.12.2022, 15:37 Uhr

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Die neue rot-grüne Landesregierung will die Einführung eines weiteren Feiertages in Niedersachsen prüfen, allerdings hat dieses Thema laut einer Regierungssprecherin keine Priorität. Bisher sei das Thema in der Landesregierung noch nicht angesprochen worden, sagte die Sprecherin am Mittwoch in Hannover. Die Landesregierung konzentriere sich derzeit auf die Krisenbewältigung. In ihrem im November unterzeichneten Koalitionsvertrag hatten SPD und Grüne die Prüfung der Einführung eines weiteren Feiertages vereinbart.

Hintergrund ist, dass Niedersachsen zwei gesetzliche Feiertage weniger als Bayern oder Baden-Württemberg hat.

Debatte über weiteren Feiertag in Niedersachsen entbrannt

Über die Debatte über einen zusätzlichen freien Tag hatte zuerst die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ (HAZ) berichtet. Es solle zu dem Thema Gespräche mit gesellschaftlichen Akteuren geben, sagte eine Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion der Zeitung. „Ein arbeitsfreier Tag ist für viele Menschen eine wichtige Pause vom Alltag, die Zeit für Familie und Erholung bietet“, sagte sie.

Nach Angaben der Grünen-Fraktion stehen unter anderem der Frauentag am 8. März, der Tag der Befreiung am 8. Mai sowie der Europatag am 9. Mai zur Diskussion. „Weltliche Feier- und Gedenktage dienen nicht nur dem gesellschaftlichen Innehalten, sie würdigen vielmehr auch demokratische Errungenschaften“, sagte ein Grünen-Sprecher der „HAZ“.

Unternehmerverbände warnen vor Einführung eines weiteren Feiertages

Die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) warnten vor der Einführung eines weiteren gesetzlichen Feiertages. „Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist das das falsche Signal und angesichts der sich überlagernden Krisen und einer drohenden Rezession völlig absurd“, sagte der stellvertretende UVN-Hauptgeschäftsführer Christoph Meinecke am Mittwoch der dpa. „Deutschland hat im europäischen Vergleich mit die meisten Urlaubs- und Feiertage“, sagte Meinecke. Ein weiterer Feiertag wäre schädlich für die Wirtschaft.

„Generell darf man sich fragen, ob jede neue Landesregierung mit einem neuen Feiertag aufwarten und so zu Lasten der Wirtschaft populäre Geschenke verteilen möchte“, meinte der Vize-Geschäftsführer der Unternehmerverbände. Sie hatten in der Vergangenheit bereits die Einführung des Reformationstages als weiteren freien Tag kritisiert. Nachdem zum 500. Jahrestag von Martin Luthers Thesenanschlag der 31. Oktober 2017 einmalig deutschlandweit gesetzlicher Feiertag gewesen war, hatten ihn Niedersachsen und Bremen zum Landesfeiertag gemacht.

Ein Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag sagte der „HAZ“: „Ein weiterer Feiertag darf nicht zu weiteren Belastungen für die Unternehmen führen.“ Die rot-grüne Landesregierung solle vorrangig ihre Hausaufgaben machen, wie in Niedersachsen wieder neuer Wohlstand erarbeitet, wie Betroffenen in der Energiekrise geholfen oder wie das Gesundheitssystem wieder auf die Füße gestellt werden könne.

Brückentage liegen 2023 günstig: So verlängern Sie Ihren Urlaub

Die Feiertage nutzen, um Brücken zu bauen: Zücken Sie schon mal Ihren Kalender, wenn Sie im kommenden Jahr mit möglichst wenig Urlaubstagen möglichst viel Freizeit herausholen wollen.

Wer die Wahl habe, profitiere von längeren Urlaubsblöcken am Stück, sagt Prof. Dirk Windemuth, Direktor am Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IAG). „Zwei Wochen Urlaub am Stück pro Jahr sollten es mindestens sein, drei Wochen wären toll.“

Der Grund für die Empfehlung: Erholung von der Arbeit setze erst nach einiger Zeit ein. Es brauche in der Regel mindestens zwei Wochen, um wirklich abschalten zu können. Hinzu kommt: „Nach einer längeren Auszeit hält der Erholungseffekt auch länger an“, so Windemuth. Während kürzere Urlaube ebenfalls Entspannung bringen, verfliegt der Erholungseffekt im Anschluss schneller.

Kombination aus längerem Urlaub und kürzeren Auszeiten

„Deshalb bietet sich mit Blick auf das Jahr eine Kombination an“, so Windemuth. Beschäftigte können zum Beispiel mit einem Urlaub, der zweieinhalb Wochen dauert, einer einwöchigen Auszeit und einigen flexibel einsetzbaren freien Tagen planen.

„Vorausgesetzt natürlich, man hat die Möglichkeit, frei zu wählen“, schränkt der IAG-Direktor ein. Wer Familie hat, sei in der Regel an Schulferien gebunden. Andere müssen bei ihrer Urlaubsplanung unter Umständen auf Kolleginnen und Kollegen mit Kindern Rücksicht nehmen.

Empfehlenswert sei, sich in jedem Fall für den Jahresendspurt noch ein paar Tage Urlaub aufzusparen. „Das gibt Menschen das Gefühl, Kontrolle zu haben, und das beruhigt.“ Das Wissen hingegen, nach dem langen Sommerurlaub keinen einzigen freien Tag mehr zu haben, wirke wie ein gedankliches Korsett.

Ortswechsel macht einen Unterschied bei der Erholung

Nicht zuletzt gilt: Wer es sich leisten kann, tut gut daran, im Urlaub zu verreisen. „Das macht in der Regel einen Unterschied bei der Erholung“, sagt Windemuth. Zum einen, weil ein Großteil der Menschen nicht ideal lebe und zu Hause gar nicht richtig abschalten könne. „Wer nicht verreist, verbringt viel Zeit damit, den Stress zu Hause weiterzuleben“, sagt der Fachmann.

Zum anderen sind Arbeitslaptop oder Handy in der gewohnten Umgebung meist nicht weit. Die Versuchung, schnell mal die Mails zu checken, ist umso größer. „Etwas anderes zu sehen, hilft deswegen sehr dabei, nicht in diese Versuchung zu kommen, sich abzulenken und den Alltag wirklich zu vergessen.“ Dafür müsse gar keine weite Reise anstehen. Den gleichen Effekt könne auch ein Trip in die benachbarte Region oder ein Besuch bei Freunden haben.

Ob man nun besser den gesamten Jahresurlaub im Voraus verplant oder spontan und nach Bedarf freie Tage beantragt, ist Dirk Windemuth zufolge Typsache. Manche Menschen müssen für ihr Wohlbefinden länger im Voraus verbindlich planen, andere sind davon gestresst. Sein einfacher Rat: „Machen Sie es so, wie es für Sie richtig ist.“ (dpa)

Feiertage, die den Landkreis Stade betreffen:

Gelegenheit, mit Feiertagen Urlaubsbrücken zu bauen, gibt es für alle Planungstypen zu diesen Zeiten:

  • Ostern: Zum Osterfest kann sich der Einsatz von Urlaubstagen richtig lohnen. Mit Karfreitag (7. April) und Ostermontag (10. April) kommen Beschäftigte mit vier Urlaubstagen auf zehn Tage Freizeit vom 1. bis 10. April. Wer vier weitere Tage dranhängt und insgesamt acht Urlaubstage einsetzt, kann 16 freie Tage (1. April bis 16. April) am Stück genießen.
  • Tag der Arbeit: Der Tag der Arbeit (1. Mai) fällt im Jahr 2023 auf einen Montag. Für vier Urlaubstage bekommen Beschäftigte also neun Tage frei (29. April bis 7. Mai).
  • Christi Himmelfahrt: Christi Himmelfahrt fällt wie jedes Jahr auf einen Donnerstag. Der 18. Mai bietet sich im Jahr 2023 daher mit dem Einsatz von einem Urlaubstag für ein verlängertes Wochenende an (18. bis 21. Mai).
  • Pfingsten: Das Pfingstfest hat traditionell zwei Feiertage - Pfingstsonntag und Pfingstmontag. Im Jahr 2023 fällt der Pfingstmontag auf den 29. Mai. Wer sich die vier darauffolgenden Tage freinimmt, kann neun Tage am Stück der Arbeit fernbleiben.
  • Tag der Deutschen Einheit: Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober fällt 2023 auf einen Dienstag. Gelegenheit für ein langes Wochenende: Mit einem Urlaubstag gibt es vier freie Tage am Stück.
  • Reformationstag (regional): Der regionale Feiertag am 31. Oktober fällt 2023 auf einen Dienstag. Beschäftigte in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen können unter Einsatz von vier Urlaubstagen neun Tage Freizeit am Stück gewinnen (28. Oktober bis 5. November).
  • Weihnachten und Neujahr: Weihnachten und Neujahr liegen zum Jahreswechsel 2023/2024 endlich wieder etwas günstiger für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Der erste und zweite Weihnachtsfeiertag fallen auf Montag und Dienstag. Drei Urlaubstage bescheren also eine freie Weihnachtswoche. Mit sieben Tagen Urlaub ergeben sich vom 23. Dezember 2023 bis 7. Januar 2024 insgesamt 16 freie Tage am Stück.

Feiertage aus anderen deutschen Regionen:

  • Heilige Drei Könige (regional): Wer in Baden-Württemberg, Bayern oder Sachsen-Anhalt wohnt, kann mit dem Einsatz von vier Urlaubstagen vor dem Dreikönigstag (6. Januar) insgesamt neun freie Tage am Stück herausholen. Der regionale Feiertag fällt im kommenden Jahr auf einen Freitag: Ein langes Wochenende ist also ohnehin garantiert.
  • Internationaler Frauentag (regional): Ab 2023 ist der 8. März nicht mehr nur in Berlin, sondern auch in Mecklenburg-Vorpommern ein Feiertag. Der Internationale Frauentag fällt 2023 auf einen Mittwoch. Wer in den Genuss des Feiertags kommt, kann mit dem Einsatz von vier Urlaubstagen neun freie Tage am Stück bekommen (4. bis 12. März).
  • Fronleichnam (regional): Beschäftigte in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland können sich auf den 8. Juni freuen: Bei ihnen ist Fronleichnam ein Feiertag. Er fällt auf einen Donnerstag und bietet sich damit für ein verlängertes Wochenende an. Wer das noch mit Pfingsten kombiniert, kann mit acht Urlaubstagen insgesamt 16 freie Tage am Stück ergattern.
  • Allerheiligen (regional): Beschäftigte in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und im Saarland haben am Mittwoch, den 1. November 2023, einen Tag frei. Mit vier Urlaubstagen kommt man auf neun freie Tage am Stück. Zwei Urlaubstage bringen ein extralanges Wochenende, das fünf Tage andauert. 

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