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Blutige Bisswunden und Beulen: Mann rastet nach HSV-Spiel in S5 aus

HSV-Fans wurden nach dem Spiel in der S-Bahn angegriffen (Symbolbild).

HSV-Fans wurden nach dem Spiel in der S-Bahn angegriffen (Symbolbild). Foto: Ulrich Perrey/dpa

Nach dem Pokalspiel im Hamburger Volksparkstadion wird ein Mann in der S-Bahn gewalttätig. Seine Aggression richtet sich vor allem gegen HSV-Fans.

Von Redaktion Donnerstag, 04.12.2025, 10:34 Uhr

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Hamburg. Mehr als 57.000 Zuschauer waren im Volksparkstadion, um sich das DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen dem Hamburger SV und Holstein Kiel anzuschauen.

„Im Vorfeld wurde das Fanverhältnis als rivalisierend bis feindschaftlich eingestuft“, sagt Rüdiger Carstens, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Hamburg. Diese war gemeinsam mit der Bundesbereitschaftspolizei Ratzeburg mit insgesamt etwa 100 Einsatzkräften an den Bahnhöfen vor Ort.

Während die Anreise der circa 25.000 HSV- und 225 Kiel-Fans an den S-Bahnhöfen Stellingen, Othmarschen und Eidelstedt „überwiegend störungsfrei“ verlief, kam es nach dem Spiel zu einem Zwischenfall.

Nach Angaben des Bundespolizeisprechers wurde in Nacht zu Donnerstag (4. Dezember 2025) ein Mann in einer fahrenden S-Bahn gewalttätig.

34-Jähriger greift HSV-Fans an

Laut Zeugenaussagen soll der 34-Jährige in der S5 zwischen den Stationen Sternschanze und dem Bahnhof Hamburg Dammtor gegen 1 Uhr vehement Fahrgäste belästigt und auf üble Weise beleidigt haben. Unter den Fahrgästen befanden sich auch HSV-Fans.

„Aus noch nicht geklärten Gründen soll der Beschuldigte einem HSV-Fan (41) eine Bierflasche auf den Kopf geschlagen haben“, berichtet Carstens. Als ein 23-jähriger HSV-Fan versuchte, beruhigend auf den Aggressor einzuwirken, wurde er mehrfach ins Bein und in eine Hand gebissen.

„Der 41-Jährige erlitt durch den Glasflaschenschlag eine Beule am Kopf; lehnte aber eine ärztliche Versorgung vor Ort ab“, so Carstens. Nach jetzigem Sachstand der Bundespolizei wies der 23-Jährige nach dem Angriff drei blutende Bissverletzungen an den Beinen und eine Bissverletzung an einer Hand und einem Finger auf. Er wurde mit einem Rettungswagen zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Verdacht auf gefährliche Körperverletzung

„Am Bahnhof Dammtor konnte der Beschuldigte zunächst flüchten und wurde gegen 1.17 Uhr von einer Streife der Landespolizei Hamburg erkannt und vorläufig festgenommen“, so der Polizeisprecher. Der Beschuldigte wurde der Bundespolizei übergeben und zum Revier am Hamburger Hauptbahnhof gebracht.

Gegen den Tatverdächtigen wurden entsprechende Strafverfahren (Verdacht auf gefährliche Körperverletzung und Beleidigung) eingeleitet und die Ausländerbehörde Hamburg informiert. Denn bei der Überprüfung der Personalien stellte sich heraus, dass der ghanaische Staatsangehörige sich unerlaubt in Deutschland aufhält. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde der Mann der Untersuchungshaftanstalt zur Haftrichtervorführung zugeführt.

„Sicherheitskonzept ging auf“

Trotz des Vorfalls zieht der Sprecher der Bundespolizei Hamburg ein positives Fazit: „Das taktische Sicherheitskonzept der Bundespolizei im bahnpolizeilichen Bereich, insbesondere zur Fantrennung, ging insgesamt auf.“ Die Zusammenarbeit mit Einsatzkräften der Hamburger Polizei und der DB-Sicherheit sei auch in diesem Einsatz sehr gut verlaufen. (set)