Angriff auf Zugbegleiter im Regionalexpress: Beleidigt, bedroht und attackiert

Ein Polizeieinsatz legte am Freitagabend den Hauptbahnhof lahm (Symbolbild). Foto: Steven Hutchings/TNN/dpa
Am Hamburger Hauptbahnhof ging Freitagabend nichts mehr: Wegen eines Polizeieinsatzes mussten S-Bahnen und Züge ihre Fahrt unterbrechen. In einem wartenden Regionalexpress kam es zu einem Übergriff.
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Hamburg. Bedrohung, Beleidigung und gefährliche Körperverletzung - das soll einem Zugbegleiter am Freitagabend gegen 20 Uhr in einem Regionalexpress widerfahren sein.
Zugbegleiter hört lautes Schreien
Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion Hamburg stand der RE 7 aus Kiel wegen eines Polizeieinsatzes kurz vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof auf freier Strecke.
Der Zugbegleiter habe dann einen Fahrgast laut schreien hören. Als er auf den 37-jährigen Afghanen traf, habe dieser unvermittelt mit wüsten Beschimpfungen und massiven Bedrohungen reagiert.
Der Zugbegleiter habe daraufhin versucht, beruhigend auf den Reisenden einzuwirken, was jedoch erfolglos geblieben sei. „Im weiteren Verlauf soll der Tatverdächtige unvermittelt einen mit Wasser gefüllten Tetra Pak gegen den Kopf des Zugbegleiters geworfen haben, wodurch dieser Verletzungen im Gesicht erlitt“, berichtet der Sprecher der Hamburger Bundespolizei, Robert Hemp.
Mutmaßlicher Angreifer hat ein Klappmesser dabei
Die alarmierten Bundespolizisten konnten neben dem Zugbegleiter und dem Tatverdächtigen Zeugen feststellen und zum Sachverhalt befragen. „Der Geschädigte lehnte eine Behandlung durch einen Rettungswagen ab und ist nach derzeitigem Sachstand weiterhin dienstfähig“, sagt der Sprecher.
Bei der Durchsuchung des 37-Jährigen fanden die Beamten ein Klappmesser. Dieses wurde durch die eingesetzten Bundespolizisten sichergestellt.
Angreifer war betrunken
Zur weiteren Sachbearbeitung wurde der Afghane dem Bundespolizeirevier am Hauptbahnhof zugeführt. „Ein freiwillig durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,77 Promille“, teilt der Polizeisprecher mit.
Nach Abschluss der bundespolizeilichen Maßnahmen wurde der Mann mit einem Platzverweis für den Hamburger Hauptbahnhof entlassen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung eingeleitet.
Die weiteren Ermittlungen werden durch den Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt. (set)