Zähl Pixel
Marodes Gesundheitssystem

Britische Klinikbeschäftigte berichten von Ratten und Mäusen

Viele Beschäftigte berichten von miserablen Zuständen in den Krankenhäusern. (Archivbild)

Viele Beschäftigte berichten von miserablen Zuständen in den Krankenhäusern. (Archivbild) Foto: Jeff Moore/PA Wire/dpa

Immer wieder steht der britische Gesundheitsdienst in der Kritik. Wie schlimm der Zustand der Kliniken ist, zeigt eine neue Umfrage unter Beschäftigten.

Von dpa Freitag, 04.04.2025, 11:05 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

London. Ratten, Schaben, Silberfische: Eine Gewerkschaftsumfrage hat in Großbritannien große Hygienemängel in Krankenhäusern offengelegt. Von den knapp 9.000 befragten Beschäftigten im Gesundheitswesen gab rund jeder Sechste an, in den vergangenen zwölf Monaten Ratten oder Mäuse gesehen zu haben. Andere Arten von Ungeziefer in den Kliniken sah laut der Umfrage ebenfalls jeder Sechste.

„Diese Ergebnisse sind schockierend“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. Die Umfrage zeige den schlimmen Zustand des nationalen Gesundheitsdienstes NHS nach einem Jahrzehnt der Vernachlässigung. Die seit dem vergangenen Jahr amtierende Labour-Regierung hatte eine Reform des Systems angekündigt und investiert dafür eine Milliardensumme.

Kaputte Kliniktoiletten

52 der Befragten gaben in der Umfrage der Gewerkschaft Unison an, Eimer zum Auffangen von auslaufendem Wasser gesehen zu haben. Knapp ein Drittel berichtete von kaputten öffentlichen Toiletten in den Krankenhäusern. „Diese Umfrage zeichnet ein besorgniserregendes Bild von einem NHS-System, das aus den Fugen gerät und ernsthaft überholt werden muss“, sagte Helga Pile, Chefin des Gesundheitsbereiches der Gewerkschaft Unison.

Weitere Artikel

Spanien verkündet Waffenembargo gegen Israel

Spanien zählt zu den schärfsten Kritikern des israelischen Militäreinsatzes in Gaza. Jetzt kündigt Madrid neue konkrete Schritte an, die auf Israel und die internationale Gemeinschaft wirken sollen.

Geflohener Amoktäter soll Hilfe gehabt haben

Die Ermittler sprechen von einer „filmreifen Flucht“. Nach der Festnahme eines bis nach Kolumbien geflohenen Straftäters beginnt die Aufarbeitung mit der Frage: Wer hat dem 34-Jährigen geholfen?