Zähl Pixel
Artenschutz

Bürger beobachten Eichhörnchen: Freiwillige für Citizen Science Projekt gesucht

Eichhörnchen.

Eichhörnchen. Foto: Reinhard Paulin

Das Eichhörnchen ist eine der beliebtesten Tierarten in deutschen Gärten - und gehört noch nicht zu den gefährdeten Arten. Wer den putzigen Gesellen mit dem buschigen Schwanz helfen möchte, kann sich an einem wissenschaftlichen Projekt beteiligen.

author
Von Sabine Lohmann
Donnerstag, 21.03.2024, 17:23 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Landkreis. „Noch gehört dieses Säugetier nicht zu den gefährdeten Arten“, sagt die Naturschützerin Jana Jensen von der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser. „Aber wir sollten uns nicht in Sicherheit wiegen. Das kann sich schnell wieder ändern. Einst häufige Allerweltsarten wie Igel oder Feldsperling galten ebenfalls als allgegenwärtig, anpassungsfähig und scheinbar unverwundbar in ihren Beständen. An ihnen können wir aber ablesen, dass die vehementen Eingriffe des Menschen in die Lebensräume auch vor solchen Arten nicht Halt machen.“

Eichhörnchen können ein für kleine Säugetiere recht hohes Alter erreichen. Manchmal werden sie sogar neun oder zehn Jahre alt. Sie bauen „Nester“, so genannte Kobel - meist mit zwei Ein- und Ausgängen, um eventuellen Feinden ausweichen zu können. Die Kobel werden kunstvoll aus Zweigen in den äußersten Zweigen der Kronen hoher Bäume errichtet. Hier werden auch die jungen Eichhörnchen geboren. Meist sind es fünf Junge, von denen meist nur ein oder zwei den ersten Sommer überleben.

Der Lebensraum des eigentlich genügsamen Eichhörnchens werde immer kleiner in „unserem dicht besiedelten Land, in dem Feldgehölze verschwinden, um auch noch den letzten Quadratmeter Boden unter Pflug und Pestizid zu bekommen, und in dem immer mehr Grün durch Siedlungs-, Gewerbe- und Straßenbau verschwindet“, sagt Jana Jensen.

Freiwillige sammeln Daten über Eichhörnchen

Wie das Eichhörnchen mit den veränderten Umweltbedingungen umgeht, untersucht das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und der Nabu in Kooperation mit NABU-naturgucker.de in einem bundesweiten Citizen Science Projekt zu Eichhörnchen in Deutschland. Dafür werden Bürger gesucht, die bis 28. Februar 2025 regelmäßig Eichhörnchen an einem festen Standort wie dem eigenen Garten oder im Park beobachten. Beobachtungen können über eine Web-App gemeldet werden. Auf diese Weise tragen die Freiwilligen dazu bei, Daten über das Vorkommen und die Lebensweise der Eichhörnchen zu sammeln. Die Teilnahme am Projekt ist kostenlos.

Die Ergebnisse werden den Teilnehmern am Ende des Projektes in einer Online-Veranstaltung vorgestellt, auf der sich die Bürger mit den Wissenschaftlern und anderen Teilnehmern über ihre Erfahrungen im Projekt austauschen können. Weitere Infos auf www.nabu-naturgucker.de/eichhorn.

Neue Broschüre gibt viele praktische Tipps

Wer dem Eichhörnchen helfen möchte, kann auf eine neue, umfangreiche und reich bebilderte Broschüre des bayerischen Nabu-Partners Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zurückgreifen. Die Broschüre stellt die Lebensweise des Säugetiers vor und gibt viele praktische Tipps bis hin zum Bau eines Eichhörnchen-Kobelkastens mit Bauplan.

Die Broschüre kann gegen Einsendung eines Fünf-Euro-Scheins bei der Nabu-Regionalgeschäftsstelle Elbe-Weser, Stichwort „Eichhörnchen“, Bertha-von-Suttner-Allee 1, 21614 Buxtehude, angefordert oder während der Öffnungszeiten dienstags von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr gekauft werden. (sal)

Weitere Artikel