Corona: Kreis-Gesundheitsamt meldet zwei weitere Todesfälle
In den Elbe Kliniken in Stade und Buxtehude werden mit Stand vom Mittwoch 35 Patienten mit einer Corona-Infektion stationär behandelt.
Im Landkreis Stade sind zwei über 80 Jahre alte Menschen an beziehungsweise mit Covid-19 verstorben. Die Corona-Lage hat sich dagegen nach dem Anstieg Anfang Oktober weiter entspannt.
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Die Inzidenz im Kreis Stade ist zum Mittwoch wieder gesunken. Das Robert Koch-Insitut (RKI) registriert einen Sieben-Tage-Wert von 559,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Stand: 26. Oktober, 3.08 Uhr). Zum Vergleich: Am Vortag lag die Inzidenz im Kreis bei 616, in der Vorwoche bei 746.
Das Kreis-Gesundheitsamt meldete zuletzt 262 neue Corona-Fälle. Im Landkreis wurden demnach durch das RKI 1156 Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen registriert. Insgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie 87.115 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet.
Allerdings liefert die Inzidenz nur ein unvollständiges Bild der Corona-Lage. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.
Für den Rückgang der gemeldeten Infektionen könnten laut RKI deshalb zum einen das nachlassende Testaufkommen in den Herbstferien verantwortlich sein. Zum anderen aber auch doch noch milden Temperaturen im Oktober, die weiterhin vermehrt Aktivitäten im Freien zuließen.
Zahl der Todesfälle in Corona-Pandemie erhöht sich im Kreis Stade auf 258
Das Kreis-Gesundheitsamt informierte zudem über zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. So sei eine 83-jährige Frau an Covid-19 verstorben, ihr Impfstatus sei unbekannt, hieß es. Ein 85-jähriger, zweimal geimpfter Mann ist mit einer Corona-Infektion gestorben. Die Zahl der an oder mit Covid-10 verstorbenen Menschen im Landkreis erhöht sich damit auf 258.
In den Elbe Kliniken in Stade und Buxtehude werden mit Stand vom Mittwoch 35 Patienten mit einer Corona-Infektion stationär behandelt. Das sind zwei weniger als am Vortag. Unverändert eine Person von ihnen liegt auf der Intensivstation (Quelle: FRL Stade/IVENA).
„Der Umgang mit den Patienten ist nach zweieinhalb Jahren für unsere Beschäftigten Routine“, hatte jüngst Dr. Dietmar Wietholt, medizinischer Direktor der Elbe Kliniken, im TAGEBLATT erklärt. Der größere Teil der Menschen sei aufgrund von anderen Erkrankungen in beiden Krankenhäusern und würde auf den entsprechenden Abteiltungen isoliert untergebracht.
Inzidenzwerte in den Nachbarkreisen
- Cuxhaven: 682,4
- Harburg: 433,7
- Rotenburg: 476,4
(Stand: 26. Oktober, 3.08 Uhr, Quelle: RKI)
Das RKI gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Mittwoch mit 528 an. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 570,2 gelegen (Vorwoche: 670,5; Vormonat: 293,6). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt noch 94.787 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 130.074) sowie 242 Todesfälle (Vorwoche: 248) innerhalb eines Tages.
Mehrheit der Menschen ab 60 zu vierter Impfung bereit
Eine Mehrheit der Menschen über 60 Jahren, die bereits dreimal geimpft sind, können sich einer Umfrage zufolge auch eine vierte Corona-Impfung vorstellen. Die Hälfte der Befragten gab an, auf jeden Fall zu einer zweiten Booster-Impfung bereit zu sein, wie aus einer Umfrage des Civey-Instituts im Auftrag des Verbands der Privaten Krankenversicherung hervorgeht. 16 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben auf die Frage nach ihrer Impfbereitschaft "eher ja" an. Für ein Fünftel der Befragten kommt die vierte Impfung dagegen auf keinen Fall oder "eher nicht" in Betracht. Mehr als 7 Prozent waren noch unentschlossen.
Auf die Frage, wie gut sie sich über die Notwendigkeit einer vierten Corona-Impfung informiert fühlten, gaben rund 80 Prozent der Befragten an, sie fühlten sich gut oder eher gut informiert. Knapp 15 Prozent halten sich für weniger gut oder gar nicht informiert.
63,5 Millionen Deutsche sind geimpft
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die zweite Corona-Boosterimpfung derzeit nur über 60-Jährigen und Menschen mit Vorerkrankungen. Inzwischen haben 63,5 Millionen Menschen in Deutschland mindestens eine Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten, wie aus dem Impfdashboard des Gesundheitsministeriums hervorgeht. 9,5 Millionen Menschen haben demnach eine vierte Corona-Impfung bekommen.
"Ich glaube, dass viele von denen, die sich jetzt noch keinen zweiten Booster geholt haben, sich mittlerweile infiziert haben. Bei anderen hat vielleicht auch die Impfmüdigkeit eingesetzt", sagte der Immunologe Carsten Watzl der dpa. Es gebe sicherlich eine Dunkelziffer an Menschen, die sich gar nicht erneut impfen lassen müssen, weil sie bereits infiziert waren.
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie, Hans Jürgen Heppner, hielt den schlechteren Zugang zur Impfung für ein Hindernis. "Bei der ersten Impfung gab es viele Impfzentren, es gab Busse und Betreuung. Jetzt haben wir weniger Impfzentren und eine ganz andere Infrastruktur". Es gebe auch ein mediales Problem. "Der eine sagt das, der andere sagt das. Dadurch kennt man sich nicht mehr aus." (dpa/set)
In einer Studie wurde der neu angepasste Corona-Impfstoff untersucht und erzielte positive Ergebnisse.