Elbe Kliniken: Wie alte Menschen selbstbestimmt ins Leben zurückkehren können

Ältere Menschen brauchen nach schweren Verletzungen eine besondere Versorgung in den Krankenhäusern. Foto: Bernd Wüstneck/dpa
Mit dem Alter steigt das Risiko zu erkranken und die Zahl der alten Menschen steigt. Darum legen die Elbe Kliniken ein besonderes Augenmerk auf die ältere Generation.
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Landkreis. Das gemeinsame Alterstraumazentrum (ATZ) des Stader Elbe Klinikums und der OsteMed Klinik Bremervörde hat eine wichtige Prüfung bestanden. „Die Rezertifizierung bestätigt die herausragenden Standards in der Behandlung und Pflege von älteren, traumatisierten Patienten“, schreibt das Elbe Klinikum in einer Pressemitteilung. Der Bedarf für solche Angebote werde immer größer.
Einfacher Knochenbruch der Anfang vom Ende
Senioren ab 75 müssen statistisch gesehen deutlich häufiger ins Krankenhaus als junge Menschen - Tendenz steigend. Einfache Knochenbrüche sind oft der Grund für die Erstaufnahme. Während der stationären Behandlung verkümmern die ohnehin schwächeren Muskeln durch das lange Liegen weiter, neue Medikamente bringen viele Nebenwirkungen und Operationen stellen den Körper vor große Herausforderungen.
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Die von einem unabhängigen Dienstleister durchgeführte Prüfung bescheinigt der Arbeit in Stade und Bremervörde höchste Versorgungsqualität und Patientensicherheit. Mit dieser erneuten Auszeichnung für das gemeinsam getragene Fachzentrum an zwei Klinikstandorten werde dessen hohe Fachkompetenz und Engagement für die spezielle Versorgung älterer Menschen nach traumatischen Verletzungen unterstrichen, so die Elbe Kliniken.
Hohe Standards in der Altersmedizin
Ein Alterstraumatisches Zentrum spezialisiert sich auf die Behandlung von älteren Patientinnen und Patienten. Sie haben in der Regel nach Unfällen und Stürzen schwerwiegende Verletzungen, wie zum Beispiel Knochenbrüche oder Kopfverletzungen, erlitten.
Diese Patientengruppe im höheren Lebensalter benötigt oft besondere Betreuung. Ein Grund dafür sind häufig Vorerkrankungen, die das Risiko von Komplikationen erhöhen. Das ATZ bündelt verschiedene Fachbereiche. Darunter sind Unfallchirurgie, Geriatrie, Fachpflege, Psychologie und Neuropsychologie, Physio- und Ergotherapie, Logopädie und Sozialarbeit, um eine umfassende und patientenzentrierte Behandlung sicherzustellen.
Standortübergreifende Zusammenarbeit
Das ATZ wird von Dr. Jörg Franke, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Elbe Klinikum Stade und an der OsteMed Klinik Bremervörde, und Alexei Cabanillas Diaz, Chefarzt der Klinik für Geriatrie und Innere Medizin an der OsteMed Klinik Bremervörde, gemeinschaftlich verantwortet.
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Die standortübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit ist insbesondere in der geriatrischen Versorgung von besonderer Bedeutung. Im Rahmen eines gemeinsamen, standortübergreifenden Qualitätszirkels kam das interdisziplinäre Team nun zusammen, um die Ergebnisse des Audits auszuwerten und die Weichen für die Zukunft zu stellen.
Chefarzt: Altersmedizin immer wichtiger
„Das Thema Altersmedizin wird künftig immer wichtiger werden, die Bedürftigkeit ist groß“, sagt Jörg Franke und hebt die Teamarbeit im ATZ hervor: „Ich bin begeistert von der sehr guten und konstruktiven Zusammenarbeit unseres Teams.“ Auch Alexei Cabanillas Diaz schätzt die übergreifende Zusammenarbeit und betont: „Dies ist nicht selbstverständlich, trägt jedoch dazu bei, dass sich jeder einzelne kontinuierlich engagiert und einbringt.“
Ins selbstbestimmte Leben zurückkehren
Die erneute Zertifizierung bestätigt aus Sicht der Kliniken nicht nur die Einhaltung strenger Qualitätsstandards. Sie würdigt auch die kontinuierliche Verbesserung und das hohe Niveau der interdisziplinären Zusammenarbeit. „Sie leisten nicht nur medizinische Versorgung auf höchstem Niveau, sondern ermöglichen älteren Menschen eine schnelle und optimale Genesung, damit sie möglichst selbstbestimmt in ihr gewohntes Leben zurückkehren können“, sagt OsteMed-Geschäftsführer Rainer Röhrs.

Das interdisziplinäre Team des ATZ kam nach erfolgreicher Re-Zertifizierung zu einem gemeinsamen Qualitätszirkel am Elbe Klinikum Stade zusammen. Foto: Elbe Kliniken / Kati Meyer-Thiedig Foto: Elbe Kliniken