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Stardirigent

Erstes Konzert von Gardiner mit neu gegründeten Ensembles

Am Ende gab es langanhaltenden Applaus im Stehen

Am Ende gab es langanhaltenden Applaus im Stehen Foto: Jonas Walzberg/dpa

Sir John Eliot Gardiner hat nach Jahrzehnten die Leitung des von ihm gegründeten Monteverdi-Chors aufgegeben. Nun trat er mit neuen Ensembles in der Elbphilharmonie auf.

Von dpa Samstag, 07.12.2024, 23:35 Uhr

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Hamburg. Weltpremiere in der Elbphilharmonie: Der britische Dirigent Sir John Eliot Gardiner (81) ist zum ersten Mal mit seinen neu gegründeten Ensembles aufgetreten. The Constellation Choir & Orchestra spielten am Samstagabend in der Elbphilharmonie weihnachtliche Barockmusik von Marc-Antoine Charpentier und Johann Sebastian Bach. Am Ende gab es langanhaltenden Applaus im Stehen für die Musiker und den Chor, die Solisten Marie Luise Werneburg (Sopran), Eline Welle (Mezzosopran), Peter Davoren (Tenor) und Alex Ashworth (Bass) und den Dirigenten.

Mit demselben Programm wollte der Pionier der historischen Aufführungspraxis ursprünglich eine Woche später mit dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists nach Hamburg kommen. Dieses Konzert leitet nun der französische Barockspezialist Christophe Rousset. Im Juli hatten die Ensembles und Gardiner nach 60-jähriger Zusammenarbeit ihre Trennung bekanntgegeben.

Zuvor hatte es Berichte gegeben, dass er bei einem Konzert die Beherrschung verloren und einen Sänger geohrfeigt habe, weil dieser von der falschen Seite der Bühne abgegangen sei. Gardiner hatte sich entschuldigt und damals erklärt, dass er aber nicht vorhabe, in den Ruhestand zu gehen. 

Das Publikum in Hamburg hat ihm jedenfalls ganz offenbar verziehen. Es bedachte den Meister und seine neuen Ensembles mit minutenlangem Beifall. Am Ende des Konzerts bedankte sich Gardiner auf Deutsch beim Publikum und beim Intendanten, der nach schwierigen Monaten geholfen habe, das neue Projekt aus der Taufe zu heben. „Das heutige Konzert fühlt sich wirklich wie ein neues Kapitel an“, sagte Gardiner. 

Leicht durcheinander gewirbelt wurde die Premiere vom Sturm „Darragh“ über Großbritannien. Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse in London kamen Chor und Orchester verspätet in Hamburg an. Das Konzert begann deshalb mit etwa 45 Minuten Verspätung. Dafür erhielten alle Zuschauer ein kostenloses Getränk an den Bars im Foyer.

 Der 81-Jährige gilt als Pionier der historischen Aufführungspraxis

Der 81-Jährige gilt als Pionier der historischen Aufführungspraxis Foto: Jonas Walzberg/dpa

Im Sommer hatten sich Gardiner und der Monteverdi-Chor getrennt

Im Sommer hatten sich Gardiner und der Monteverdi-Chor getrennt Foto: Jonas Walzberg/dpa

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