Figurentheater mit „Mario und der Zauberer“ im Stadeum

„Mario und der Zauberer“: eine Groteske der bösen Verführung. Foto: Marianne Menke
Thomas Manns Novelle „Mario und der Zauberer“ kommt auf die Bretter des Holk Kulturfestivals. Die Bühne Cipolla erzählt einen der wohl berühmtesten Italien-Urlaube der Literaturgeschichte als poetisches Figurentheater mit Livemusik.
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Urlaub in Italien - das verspricht Sonne, Strand und Dolce Vita. Doch dieses Mal, Mitte der 1930er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, ist alles etwas anders für die Touristen-Familie in der Novelle des Literaturnobelpreisträgers. Die Bedienung ist auf einmal gar nicht mehr freundlich, selbst am Strand fühlt man sich als Deutscher nicht mehr willkommen. Das faschistische Italien Mussolinis zeigt sein erwachtes nationalistisches Bewusstsein.
Dass der Erzähler samt Familie nicht abreist, liegt vielleicht an der seltsamen Mischung aus Trägheit und Neugierde, mit der auch der einheimische Zauberer Cipolla rechnen kann. Durch seine seltsam faszinierende Aura vermag er es, das Publikum in seiner Schaubude zu makabren Experimenten zu verführen, bis das gefährliche Spiel ein bitteres Ende findet.
Mit Thomas Manns Novelle haben Musiker Gero John und Schauspieler Sebastian Kautz 2011 in Kooperation mit dem Metropol Ensemble und der Bremer Shakespeare Company ihr erstes abendfüllendes Stück geschaffen. Damals begannen der Mitbegründer des Bremer Kaffeehausorchesters John und der ehemalige Shakespeare-Company-Spieler Kautz, mit Puppen und Masken zu experimentieren. Daher rührt auch der Company-Name Cipolla. Was als einmalige Sache gedacht war, wurde zum Erfolgskonzept.
Das Figurentheater ist am Donnerstag, 21. September um 19.45 Uhr, im Stadeum zu Gast. In der Konferenzzone gibt es um 19 Uhr eine Einführung. Tickets kosten zwischen 17 und 33 Euro, erhältlich unter Telefon 04141/4091-40 oder unter www.stadeum.de.