Zähl Pixel
Energie

Förderländer drehen Ölhahn noch weiter auf

Saudi-Arabien und sieben weitere Länder drehen den Ölhahn weiter auf. (Archivbild)

Saudi-Arabien und sieben weitere Länder drehen den Ölhahn weiter auf. (Archivbild) Foto: Ali Haider/EPA/dpa

Trotz bereits gestiegener Produktion drehen acht Staaten erneut an der Ölschraube - wenn auch etwas vorsichtiger als zuletzt. Analysten sehen darin ein Risiko für den Markt.

Von dpa Sonntag, 07.09.2025, 15:50 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Wien. Staaten des Ölförderverbunds Opec+ wollen ab Oktober noch mehr Rohöl in den Markt pumpen. Saudi-Arabien, Russland und sechs weitere Länder beschlossen eine Erhöhung ihrer Tagesproduktion um insgesamt 137.000 Barrel (je 159 Liter).

Bereits in den vergangenen Monaten hatte diese Kerngruppe die Ölhähne schrittweise aufgedreht, um vergangene Produktionsbeschränkungen im Umfang von 2,2 Millionen Barrel pro Tag (bpd) wieder rückgängig zu machen. 

Mit der weiteren Erhöhung beginnen die acht Staaten mit der schrittweisen Rückabwicklung einer weiteren früheren Produktionskürzung, durch die 1,65 Millionen bpd aus dem Markt genommen worden waren. 

Anstieg verlangsamt

Doch die Gruppe verlangsamt das Tempo etwas: Zuletzt war das Förderziel für September um 547.000 bpd angehoben worden; der nächste monatliche Anstieg beträgt nur noch 137.000 bpd. 

Die acht Staaten begründeten ihren Schritt mit der „gesunden“ Situation im Ölmarkt, „stabilen globalen Wirtschaftsaussichten“ und niedrigen Öl-Lagerständen. Zu der Gruppe gehören neben Saudi-Arabien und Russland auch Algerien, der Irak, Kasachstan, der Oman und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Ölpreise waren vor Entscheidung gefallen

Die Ölpreise gaben nach einem enttäuschend ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht nach, der auf eine gedämpfte Nachfrage aus der größten Volkswirtschaft der Welt hindeutet. Auch die erwartete Produktionssteigerung aus den Reihen der Opec+ hatte auf die Preise gedrückt. 

Am Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete zuletzt 65,69 US-Dollar - 1,30 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Oktober sank um 1,33 Dollar auf 62,15 Dollar.

Rohstoff-Analysten hatten im Vorfeld vor einer weiteren Ausweitung der Förderung gewarnt. Bereits jetzt liefere die Opec+ deutlich mehr Öl, als der Markt benötige, hieß es etwa von den Fachleuten der Commerzbank.

Weitere Artikel

Mehrheit würde gern weniger arbeiten

Bei der eigenen Arbeitszeit gehen Wunsch und Wirklichkeit oft auseinander. Ein Grund ist nach Einschätzung der Teilnehmer einer Gewerkschafts-Befragung: der Chef.

Söder will EU-Verbrennerverbot kippen

Die Autoindustrie kämpft mit Zöllen, Konkurrenz aus Asien und dem Wandel zur E-Mobilität. Kurz vor der Münchner Automesse IAA unternimmt der bayerische Ministerpräsident einen Vorstoß.

Porsche will nicht in den USA produzieren

Die US-Zölle machen den Export deutscher Autos in die USA teurer. Die Produktion nach Nordamerika zu verlegen, könnte sich also finanziell lohnen. Das sagt Porsche zu entsprechenden Spekulationen.