Fritzbox: Darum verlieren einige WLAN-Router häufiger die Verbindung

WLAN-Router wie die Fritzbox funken in verschiedenen Frequenzbereichen. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn
Nichts geht mehr beim Surfen im Internet. Doch nicht immer liegt gleich eine Störung vor. Manchmal fällt das WLAN für bis zu zehn Minuten aus: Doch das ist gewollt. Was Sie wissen müssen.
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Internetausfälle sind - je nach Anbieter - mit die größten Ärgernisse im Haus. Der Aufschrei ist jedes Mal groß. Anrufe in Kundenservice-Stellen von Vodafone, Telekom & Co. lästig. Doch nicht immer liegt gleich eine vom Anbieter verursachte Störung vor.
Wie die Technikexperten von Chip.de erklären, funken WLAN-Router wie die Fritzbox in verschiedenen Frequenzbereichen. Üblich sind 2,4 und 5 Gigahertz (GHz). „Was die gängigen 5-GHz-Netze betrifft, gibt es aber ein Problem. Viele Radaranlagen, etwa von Flugsicherung, Militär oder Wetterdienst nutzen diese Frequenzen auch und haben Vorrang“, schreiben die Experten.
Die Fritzbox dürfe diese bevorrechtigten Nutzer nicht stören. Deshalb prüften WLAN-Router regelmäßig selbstständig, ob die entsprechenden Frequenzen frei seien. Bei einer Doppelbelegung müsse sich der WLAN-Router zurücknehmen, es komme zu kurzen Unterbrechungen. Die Router wird deaktiviert, das Internetsignal fehlt.
Betroffen seien laut Chip.de vor allem Frequenzen von 5,25 bis 5,35 GHz sowie 5,47 bis 5,725 GHz, was bei Routern den Kanälen 52 bis 64 und 100 bis 140 entspricht. Das automatische System dahinter nennt sich Dynamic Frequency Selection (DFS).
Wenn WLAN-Router immer wieder kurz ausfallen
Doch die Automatik versucht auch, selbstständig wieder Abhilfe zu schaffen. So suche sich die Fritzbox automatisch wieder freie Kanäle. Bei neueren Geräten funktioniere dies ohne Internetausfälle, lediglich bei älteren Router könne es Auszeiten von bis zu zehn Minuten geben.
„Nötig für einen unterbrechungsfreien Übergang von einem WLAN ins andere ist Unterstützung für die Standards 802.11k und 802.11v.“, schreiben die Experten. Nutzer können im Browser-Menü ihres Routers unter „Eigenschaften“ nachsehen, welchen Typ sie verwenden. Dort müssten die Kürzel „11k“ beziehungsweise „11v“ aufgeführt sein.
Ob es bei häufiger zu Störungen durch Radar-Erkennung komme, könne in Fritzboxen ebenfalls nachvollzogen werden. Im Menü-Bereich „System“ werden „Ereignisse“ wie Störungen und Frequenzwechsel mit Datumsanzeigen versehen aufgeführt. Als Grund wird „Radar“ angezeigt.
Fritbox regelmäßig aktualisieren: So funktioniert es
Abschalten lasse sich die Radar-Erkennung nicht, so Chip.de. Die DFS sei gesetzlich vorgeschrieben. AVM, der Hersteller der Fritzboxen, verbaue jedoch eine sogenannte Zero-Wait-DFS-Funktion. „Diese Modelle aktivieren 5-GHz-WLAN sofort, aber nur auf den WLAN-Kanälen 36 bis 48, gleichzeitig prüfen sie den DFS-Bereich auf bevorrechtigte Nutzer. Ist das mit den vorgeschriebenen Wartezeiten erfolgt, wird auf höhere Kanäle gewechselt“, heißt es weiter.
Als Tipp für alle Nutzer von Fritzboxen formulieren die Experten: den Router durch regelmäßige Firmware-Updaten auf aktuellem Stand halten.
Erst im September hatte es ein großangelegtes Sicherheits-Update bei AVM für die Fritzboxen gegeben. Bei den meisten Nutzern werden Aktualisierung ohne eigenes Zutun ausgeführt. Voraussetzung ist, dass die Auto-Update-Funktion aktiviert ist. Wer sich nicht sicher ist, ruft über die Adresse „fritz.box“ (ohne Anführung) im Browser die Benutzeroberfläche auf und klickt unter „System/Update“ auf „Neues FRITZ!OS suchen“ beziehungsweise „Update starten“.