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Lebensmittel

Frosta entwickelt veganes Fischstäbchen ganz ohne Zusatzstoffe

Blick in die Produktion der neuen veganen Fischstäbchen bei Frosta.Foto: Arnd Hartmann

Blick in die Produktion der neuen veganen Fischstäbchen bei Frosta.Foto: Arnd Hartmann

Eine Krise jagt die nächste, doch Tiefkühlkosthersteller Frosta verbucht wieder ein Erfolgsjahr. Allein bei Fischstäbchen langten Verbraucher ein Viertel mal öfter zu. Die Stäbchen bekommen Konkurrenz: von einer Weltneuheit aus Bremerhaven.

Samstag, 18.02.2023, 14:00 Uhr

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Die Frosta-Bilanz fällt Jahr um Jahr besser aus, auch diesmal hat das Unternehmen mit Sitz im Fischereihafen in Bremerhaven seinen Umsatz steigern können - auf 579 Millionen Euro, ein Plus von 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

2003 hat Frosta das „Reinheitsgebot“ erfunden - Essen ohne Aromen und Zusatzstoffe mit transparentem Herkunftsnachweis. Es hat eine Weile gebraucht, bis diese Idee den Zeitgeist der Menschen getroffen hat.

Und 20 Jahre später konnte Vorstandsvorsitzender Felix Ahlers den Tag der Bilanz nutzen, um wieder eine Innovation vorzustellen: Zum ersten Mal ist am Donnerstag ein veganes, rein pflanzliches Fischstäbchen nach diesem Reinheitsgebot in Bremerhaven vom Band gelaufen.

Von außen sieht es aus wie ein Fischstäbchen

Optisch ist das Stäbchen nicht vom Klassiker zu unterscheiden, doch Standortleiter Frank Hoogestraat ist stolz, dass das brandneue Produkt exklusiv in der Seestadt produziert wird. Da die Entwicklungsabteilung in Bremerhaven sitzt, kommen auch die neuen Gerichte wie Bowls und Ramen - viele vegan - hier in die Tüte oder die Box.

Hauptsächlich Fertiggerichte werden - neben den Fischstäbchen - im Fischereihafen produziert. Das in Deutschland beliebteste Produkt ist immer noch das Hühnerfrikassee. Doch zwei Drittel der Frosta-Produkte sind mittlerweile vegan und vegetarisch. Die Fisch-Alternative war knifflig. Bislang kam Frosta nicht ohne das Verdickungsmittel Methylzellulose aus. Deswegen wurden erste vegane Stäbchen unter dem Namen „Fisch vom Feld“ auf den Markt gebracht.

Drei Jahre Entwicklungszeit waren erforderlich

Doch nach fast drei Jahren Entwicklung hat das Team eine Gemüse-Rezeptur aus Schwarzwurzel, Blumenkohl, Bohnen und Jackfrucht gefunden, die den Zusatzstoff überflüssig macht. Deshalb können die pflanzlichen Fisch-Stäbchen, Backfisch, Fischburger und Schlemmerfilet Bordelaise nun als Frosta-Produkt mit Reinheitsgebot auf den Markt kommen.

„Unsere pflanzlichen Fischalternativen sind eine Innovation, auf die wir stolz sind“, sagt Marketing-Direktor Sebastian Bernbacher. Für mehr pflanzliche und vegetarische Produkte sprechen laut dem Unternehmen sowohl der geringere CO2-Fußabdruck als auch gesundheitliche Aspekte. Die veganen Fischalternativen wird es ab Mitte März im Handel geben.

Der Überschuss des Unternehmens ist mit 24,3 Millionen im vergangenen Jahr deutlich geringer ausgefallen. Als Grund nennt Frosta die höheren Kosten für Rohware und Energie.

Auch Kantinen und Restaurants als Kunden

Der neue Finanzdirektor, der Däne Martin Bülow, erklärte, dass das Unternehmen die Lagerbestände seit 2020 nahezu verdoppelt habe, um immer zuverlässig liefern zu können. Nicht nur Privathaushalte trugen zum Erfolg bei, auch der Außer-Haus-Verkauf (Restaurants, Kantinen) startete nach Corona wieder durch.

Um noch mehr Energie zu sparen, hat das Unternehmen Maschinen noch mal optimiert und im Unternehmen zeitweise Etagen geschlossen, die Mitarbeiter seien wortwörtlich zusammengerückt. Zudem soll noch in diesem Jahr ein Windrad auf dem Betriebsgelände in Bremerhaven ans Netz gehen.

Die Krise habe auch zu einem Erfolg geführt, den es ohne wohl nie gegeben hätte, glaubt Ahlers. Zusammen mit der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft haben sich die Konkurrenten Frosta, Frozen Fish, Deutsche See und Nordsee an einen Tisch gesetzt, um an einer gemeinsamen Energiestrategie zu arbeiten mit dem Ziel, das Industriegebiet in wenigen Jahren klimaneutral aufzustellen. Dafür soll am 13. März eine Absichtserklärung unterzeichnet werden.

Frosta Bilanz:

Umsatz: 579 Millionen Euro (plus 9,8 Prozent)

Überschuss: 24,3 Millionen Euro (minus 15 Prozent)

Investitionen: 21 Millionen (Vorjahr: 15,2 Millionen)

Mitarbeiter: 1.757 gesamt, davon 700 in Bremerhaven (-45 gesamt)

Dividendenvorschlag: 1,60 Euro pro Aktie.

Blick auf die neue Produktvielfalt von Frosta, unter anderem die neuen veganen Fischstäbchen (vorn).Foto: Arnd Hartmann

Blick auf die neue Produktvielfalt von Frosta, unter anderem die neuen veganen Fischstäbchen (vorn).Foto: Arnd Hartmann

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