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Erneuerbare Energie

Gemeinderat Oederquart beschließt Repowering von Windkraftanlagen

Der Windpark Oederquart-Wischhafen vom Köckweg aus gesehen. Foto: Helfferich

Der Windpark Oederquart-Wischhafen vom Köckweg aus gesehen. Foto: Helfferich

Am Mittwochabend beschloss der Oederquarter Gemeinderat die beiden Bebauungspläne für die Weiterentwicklung des Windparks Oederquart-Wischhafen. Und auch sonst tut sich was in Sachen regenerativer Energien in der Gemeinde.

Von Susanne Helfferich Freitag, 25.02.2022, 11:00 Uhr

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Einen deutlichen Schritt weiter sind die Betreiber des Windparks Oederquart-Wischhafen. Am Mittwoch beschloss der Oederquarter Gemeinderat die Bebauungspläne Doesemoor-Hollerdeich und Oederquart-Doeseland. Auch sonst tut sich was in Sachen regenerativer Energien in der Gemeinde.

Seit mehr als fünf Jahren beschäftigt sich der Bürgerwindpark Oederquart mit dem Repowering seiner Anlagen im Windpark Oederquart-Wischhafen. 27 Windenergieanlagen standen einmal hier. Vier sind bereits durch zwei ersetzt, zwei bleiben stehen.

21 Windenergieanlagen sollen nun abgebaut und durch zwölf neue, 200 Meter hohe Anlagen ersetzt werden; jeweils sechs vom Bürgerwindpark Oederquart und Energiekontor Bremen. Als 2017 das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises für den Teilabschnitt Wind kassierte, war das zunächst ein Rückschlag für die Betreiber. Doch nach Rücksprache mit dem Landkreis konnten die B-Pläne auf Grundlage der gültigen Flächennutzungspläne parallel zur Überarbeitung des RROP entwickelt werden. Das ist nun fertig, muss aber noch vom Kreistag beschlossen werden.

Bürgerwindpark hofft auf Genehmigung in diesem Jahr

Bevor die Windparkbetreiber loslegen können, muss das Raumordnungsprogramm rechtskräftig sein und die Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) vorliegen. „Parallel dazu beantragen wir die Genehmigung“, so Jürgen Goldenstein, Geschäftsführer vom Bürgerwindpark. Angesichts des Rohstoffmangels und der dadurch steigenden Baukosten seien auch die Verhandlungen mit den Herstellern nicht einfach.

„Wir hoffen, dass wir noch in diesem Jahr die Baugenehmigung erhalten und an der Ausschreibung teilnehmen können, um dann im nächsten Jahr anfangen können zu bauen.“ Etwa sieben Megawatt Leistung wird künftig jede der neuen Anlagen erzeugen. Die jetzigen hatten nur 1,65 Megawatt. „Schon ab mittleren Winden bringen unsere sechs Anlagen dann die volle Leistung von 42 Megawatt“, so Goldenstein.

Am Mittwoch nun wurden die B-Pläne für die Oederquarter Flächen beschlossen. In Wischhafen muss der dritte Bebauungsplan im März abgesegnet werden. Dort gab es im vergangenen Jahr Gegenwind. Die ehemalige Ratsfrau Gabriele Heinsohn hatte angemahnt, dass die Windparkbetreiber sich mit dem Bau des Windparks verpflichtet hätten, alle fünf Jahre ein Schallgutachten zu erstellen. Das sei nicht geschehen. Dies wurde nun in den Durchführungsverträgen zwischen der Gemeinde Oederquart und den jeweiligen Betreibern festgelegt. Gemeindedirektorin Erika Hatecke erläuterte dazu: „Wenn das alle fünf Jahre überprüft wird, haben wir gegebenenfalls etwas in der Hand.“ Das beruhigte auch einige Zuhörer, die sich seit Jahren über Lärmbelästigung bei einigen Energiekontor-Anlagen beschweren.

Vier Anträge für Solaranlagen liegen vor

Gedanken muss sich die Gemeinde machen, wie sie künftig mit Solarthermie umgehen möchte. Wie Erika Hatecke bestätigte, liegen der Gemeinde vier Anträge für die Errichtung von flächigen Solaranlagen vor. Darüber sprach der Rat im nichtöffentlichen Teil. „Das Problem ist, dass es hierfür noch keine Struktur gibt, es gibt bisher keine Vorrangflächen für solche Projekte“, so Hatecke. Grundsatzfragen müssten geklärt werden, wie landwirtschaftliche Flächen erhalten werden können. Das Thema soll auf die Tagesordnung der nächsten öffentlichen Ratssitzung.

Regenerative Energien stehen in Oederquart ohnehin hoch im Kurs. So hat sich eine Arbeitsgemeinschaft regenerative Energie Oederquart (AREO) gegründet. Die Initiative geht auf eine Idee des früheren Bürgermeisters Jörg Oldenburg zurück, der die Ortsmitte mit einem CO2-freien Energie-Mix versorgen möchte.

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