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Nach Heimniederlage

St.-Pauli-Trainer Blessin: „Muss mich zusammenreißen“

ainer Alexander Blessin war nach dem 0:3 des FC St. Pauli gegen Mainz 05 enttäuscht.

ainer Alexander Blessin war nach dem 0:3 des FC St. Pauli gegen Mainz 05 enttäuscht. Foto: Marcus Brandt/dpa

Das Foul des Mainzers Dominik Kohr an St. Paulis Elias Saad sorgt für größere Emotionen beim 0:3 der Hamburger. Auch bei Trainer Alexander Blessin. Die Leistung seiner Mannschaft redet er nicht schön.

Von Claas Hennig, dpa Sonntag, 06.10.2024, 12:20 Uhr

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Hamburg. inmal schlug das Erregungslevel bei Alexander Blessin nach oben aus. Nach dem 0:3 seines FC St. Pauli gegen Mainz 05 musste sich der sonst so ausgeglichen und souverän wirkende Trainer sichtlich zurückhalten, als er auf das Foul des Gäste-Verteidigers Dominik Kohr gegen Stürmer Elias Saad kurz vor dem Abpfiff angesprochen wurde.

„Ich muss mich da echt zusammenreißen. Wir wussten genau, das ist sein Spiel, immer hart an der Grenze“, sagte der 51-Jährige über Kohr. Dieser hatte wenige Minuten vor dem Spielende beim Stand von 3:0 für sein Team Saad schwer gefoult und ihn übel an dessen rechten Knöchel getroffen. Der tunesische Nationalspieler humpelte mit einem Eisbeutel am lädierten Fuß nach dem Schlusspfiff in die Kabine.

Nur Gelb für Kohr

Schiedsrichter Christian Dingert gab dem Mainzer die Gelbe Karte - die fünfte für Kohr im sechsten Bundesliga-Spiel der Saison. Die Entscheidung des Unparteiischen konnte Blessin nicht nachvollziehen. Es gehe auch darum, „Spieler auch zu schützen. Da muss man auch klare Kante zeigen. Das Gefühl hatte ich da halt nicht“, sagte der Coach.

Auf der einen Seite sage man, „du brauchst so was, du brauchst die gesunde Härte. Da geht es dann um die Intensität. Kann er den Ball spielen? Spielt er den Ball? Wie trifft er ihn auch? Das ist grenzwertig“, sagte er. Mehr wolle er nicht sagen, betonte er - auch wenn es schien, als könne er noch einiges mehr dazu sagen.

Er hofft, dass der zuletzt stark aufspielende Saad nicht länger fehlt. „Er hat schon davor Probleme gehabt mit dem Innenband.“ Das habe Kohr noch mal richtig getroffen. „Ich hoffe, dass es jetzt nicht so schwerwiegend ist, dass er uns länger ausfällt.“

Blessin: Mainz keine „Laufkundschaft“

Nicht begeistert war Blessin auch bei der Frage, ob die Niederlage der Hamburger nach dem 0:0 gegen Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig und dem 3:0 beim SC Freiburg ein Rückschritt sei. „Sechster Spieltag, wir haben die beiden Spiele davor gut gespielt. Wir sind in der Bundesliga“, sagte er leicht genervt und kritisierte die Erwartungshaltung.

St. Paulis Manolis Saliakas (l) konnte in der ersten Halbzeit auch nichts gegen Mainz ausrichten.

St. Paulis Manolis Saliakas (l) konnte in der ersten Halbzeit auch nichts gegen Mainz ausrichten. Foto: Marcus Brandt/dpa

„Ich kriege es ja trotzdem mit hier im Hamburger Kreis, wie gesagt wird: Mainz, na ja, das ist ja nicht so das Team. Das kann man ja so schlagen, und die drei Punkte sind ja schon auf unserer Seite.“ Die Mainzer seien „keine Laufkundschaft“, die wüssten, wie Abstiegskampf geht.

Kapitän Irvine findet Leistung „inakzeptabel“

Da müsse man „die Kirche im Dorf lassen“, meinte der Trainer weiter. „Generell müssen wir unser Maximum bringen. Dann werden wir auch diese Liga halten, da bin ich mir sicher“, sagte Blessin. Das gehe nur mit 100 Prozent und nicht mit 95 Prozent.

Die Hoffnung auf den ersten Heimsieg der Saison war nach den jüngsten Ergebnissen groß. Doch der Fehler von Torwart Nikola Vasilj vor dem Treffer des Mainzers Jonathan Burkardt (5.) und der Fehlpass des sonst so souveränen Abwehrchefs Eric Smith vor dem zweiten Gäste-Tor durch Armindo Sieb (16.) sorgten schnell für Ernüchterung.

Mit seinem vierten Saisontor brachte Jonathan Burkardt die Mainzer in Führung. Später traf er noch einmal.

Mit seinem vierten Saisontor brachte Jonathan Burkardt die Mainzer in Führung. Später traf er noch einmal. Foto: Marcus Brandt/dpa

Blessin wollte nichts schönreden. „Wie die Gegentore entstanden sind, ist maximal ärgerlich“, sagte er. „Es waren schöne Geschenke, die wir verteilt haben.“ Auch sein Kapitän Jackson Irvine wurde deutlich. „Inakzeptabel“, nannte er den Auftritt des Teams. „Wir müssen uns bei den Fans entschuldigen.“ Das Warten auf den ersten Heim-Erfolg und das erste Heim-Tor geht vorerst weiter. .

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