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IHK-Konjunkturumfrage: Wirtschaftliche Unsicherheit im Elbe-Weser-Raum

„Sieben von zehn Einzelhändlern attestieren ihren Kunden eine rückläufige Konsumneigung“ - so lautet eines der Ergebnisse in der IHK-Umfrage. (Symbolbild)

„Sieben von zehn Einzelhändlern attestieren ihren Kunden eine rückläufige Konsumneigung“ - so lautet eines der Ergebnisse in der IHK-Umfrage. (Symbolbild) Foto: Sven Hoppe/dpa

Die wirtschaftliche Lage im Elbe-Weser-Raum bleibt auch im dritten Quartal des Jahres angespannt. Das zeigt die IHK-Konjunkturumfrage. Der Ausblick bleibt pessimistisch.

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Von Sabine Lohmann
Donnerstag, 31.10.2024, 08:30 Uhr

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Landkreis. Wie das Ergebnis der Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Elbe-Weser zeigt, kämpfen die Unternehmen mit einer schwachen Nachfrage sowie wirtschaftspolitischen Hemmnissen. Befragt wurden 376 Unternehmen aus dem Elbe-Weser-Raum; 211 Unternehmen haben geantwortet. Dies entspricht einer Rücklaufquote von 56,1 Prozent.

Branchenübergreifend nimmt die Anzahl der Unternehmen, die von einem guten Quartalsverlauf sprechen, leicht zu. Nach 15 Prozent im Vorquartal bewerten nun 18 Prozent ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut. Während jedes zweite Unternehmen (zuvor: 57 Prozent) von einem befriedigenden bzw. saisonüblichen Quartal spricht, nehmen 32 Prozent (zuvor: 29 Prozent) eine negative Einschätzung vor.

Schwache Nachfrage betrifft alle Branchen

„Die schwache Nachfrage betrifft alle Branchen“, berichtet Henrik Gerken, Volkswirt der IHK Elbe-Weser. So bewegen sich die Auftragseingänge in der Industrie und im Baugewerbe auf einem niedrigen Niveau.

Dass sich die Kunden mit ihren Anschaffungen weiterhin zurückhalten, spüren vor allem die Händler deutlich. „Sieben von zehn Einzelhändlern attestieren ihren Kunden eine rückläufige Konsumneigung“, so Gerken. 71 Prozent der stationären Händler berichten von geringeren Umsätzen. Das wiederum habe Auswirkungen auf die Finanzsituation in den Unternehmen. Branchenübergreifend weisen im Elbe-Weser-Raum zwar 78 Prozent der Unternehmen eine unproblematische Finanzlage auf. Im Einzelhandel schätzt hingegen knapp ein Drittel der Betriebe ihre finanzielle Situation als problematisch ein.

Ausblick auf die kommenden Monate bleibt pessimistisch

Der Ausblick auf die kommenden Monate ist weiterhin pessimistisch. Der Anteil derjenigen Unternehmen, die von einer eher ungünstigeren Entwicklung ausgehen, geht zwar im Vergleich zum Vorquartal etwas zurück (37 Prozent; zuvor: 40 Prozent). „Allerdings rechnen auch nur acht Prozent der Unternehmen mit einer eher positiven Geschäftsentwicklung“, gibt Henrik Gerken zu bedenken.

Neben Fach- und Arbeitskräfteengpässen sowie einer weiterhin schwachen Inlandsnachfrage erachten die Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als größtes Hemmnis für die künftige Geschäftsentwicklung. „Nicht nur Verbraucher sind verunsichert, auch den Betrieben fehlt weiterhin eine verlässliche Perspektive“, kritisiert Christoph von Speßhardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Elbe-Weser. Hinzu komme, dass staatliche Vorgaben in den Unternehmen wichtige Ressourcen binden. Die Politik müsse jetzt gegensteuern.

„Herbst der Umsetzungen“ wird gefordert

Die Verabschiedung des Bürokratieentlastungsgesetzes IV sei ein Schritt in die richtige Richtung, so der IHK-Hauptgeschäftsführer. Weitere Maßnahmen müssten folgen. „Wir brauchen einen Herbst der Umsetzungen“, appelliert Christoph von Speßhardt. Dazu gehöre die Wachstumsinitiative der Bundesregierung. Außerdem sei es wichtig, dass der Bund Impulse in den Bereichen Energiepolitik, Infrastruktur und Unternehmenssteuern setze.

Weitere Informationen: bei Henrik Gerken von der IHK Elbe-Weser unter 04141/ 524285 oder per Mail an henrik.gerken@elbeweser.ihk.de. (sal)

IHK-Konjunkturumfrage: Die wirtschaftliche Lage im Elbe-Weser-Raum bleibt angespannt.

IHK-Konjunkturumfrage: Die wirtschaftliche Lage im Elbe-Weser-Raum bleibt angespannt. Foto: IHK Elbe-Weser

J
Jochen Mextorf
05.11.202409:51 Uhr

Uns fehlt eine funktionierende Regierung, bestehend aus kompetenten Politikern.

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