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Ermittlungen

In Elbe gefallener Junge – Hamburger Polizei wertet Videos aus

Der Junge war beim Spielen nahe am Fähranleger Bubendey-Ufer ins Wasser gestürzt. Foto: dpa

Der Junge war beim Spielen nahe am Fähranleger Bubendey-Ufer ins Wasser gestürzt. Foto: dpa

Im Fall des in die Elbe gestürzten Harburger Jungen rekonstruiert die Polizei mithilfe von Videomaterial den Weg des Zehnjährigen, der aus seiner Förderschule weggelaufen war. Die Schulleitung betont einen Punkt in Bezug auf Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Sonntag, 05.03.2023, 05:00 Uhr

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Im Fall des zehnjährigen Jungen, der am Dienstag am Hamburger Fähranleger Bubendey-Ufer in die Elbe gefallen ist, haben die Ermittler Videomaterial ausgewertet. „Die Polizei ist noch dabei, die Umstände seines Verschwindens aufzuklären“, teilte ein Polizeisprecher auf Anfrage mit. Dazu zähle sowohl die konkrete Situation in der Schule als auch der zurückgelegte Weg.

„Wir wissen anhand von Videoaufzeichnungen aber bereits, dass der Junge an den Landungsbrücken eine Fähre bestiegen und diese am Anleger Bubendey-Ufer wieder verlassen hat. Dort kam es kurz darauf zu dem tragischen Unglück.“

Vermisster Junge vermutlich ertrunken – Schulbehörde äußert sich

Das Kind ist nach Angaben der Polizei vermutlich ertrunken. Rettungskräfte von Polizei und Feuerwehr hatten mit einem Großaufgebot stundenlang vergeblich nach dem Jungen gesucht. Bei dem Zehnjährigen handelt es sich laut Polizei um einen autistischen Jungen, der aus einer Sonderschule in Hamburg-Marmstorf weggelaufen war.

Der Junge habe ein Interesse am öffentlichen Nahverkehr gehabt und auf Ausflügen ein gutes Orientierungs- und Erinnerungsvermögen bei bekannten Strecken gezeigt, teilte die Schulleitung nach Angaben der Schulbehörde mit. Das Kind sei im schulischen Kontext aber nie alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen. Mit seiner neuen Klasse am Standort Nymphenweg habe der Zehnjährige Ausflüge mit dem HVV unternommen, unter anderem mehrfach zu den Landungsbrücken und von dort mit der Fähre nach Finkenwerder.

Autistischer Junge stürzt in Elbe: Wie konnte er aus der Schule weglaufen?

Die Polizei ermittelt noch, wie der Schüler das Gelände verlassen konnte und wie er die rund 15 Kilometer von seiner Schule zum Fähranleger zurücklegte. Passanten hatten beobachtet, wie der Junge ins Wasser gefallen war. Die Augenzeugen hatten noch versucht, dem Kind aus dem Wasser zu helfen - jedoch ohne Erfolg. Daraufhin ging der Junge nach Berichten der Helfer unter und tauchte nicht wieder auf. (dpa)

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