Kleine Schwäne tanzen im Stadeum

Bevor es ans Einstudieren einer eigenen kleinen Schwanensee-Choreografie geht, üben Tanzpädagogin Tanya Sedlatzek und ihre Helferin Anna-Sophie Mohr mit den Kindern und Jugendlichen Pirouetten. Foto: Weselmann
Vor Corona standen die Workshops zu Tanz- und Musicalaufführungen im Stadeum regelmäßig auf dem Plan. Zum klassischen Weihnachtsballett ist dieses Angebot nach langer Pause jetzt wieder gestartet.
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Workshop-Leiterin Tanya Sedlatzek und ihre Helferin Anna-Sophie Mohr sind umringt von einer Schar Tänzerinnen. Von Grundschulkindern bis zu Jugendlichen, von absoluten Anfängern bis Fortgeschrittenen ist im Schwingesaal des Stadeums eine bunt gemischte Gruppe versammelt.
Tanzerlebnis für Anfänger und Fortgeschrittene
Die Stader Tanzpädagogin sieht diese Herausforderung als willkommene Abwechslung zum Unterrichtsalltag in ihrer Ballettschule. „Tanzerfahrung ist keine Voraussetzung, und die Stadeum-Workshops sind ein gutes Format, um einfach mal reinzuschnuppern“, sagt Tanya Sedlatzek. Sie strahlt voller Elan und ist glücklich, dass so etwas nun endlich wieder möglich ist.
Am Anfang steht immer eine kurze Vorstellungsrunde, bei der die Tanzlehrerin auch etwas zur jeweiligen Veranstaltung erzählt, deren Besuch die Workshop-Teilnahme krönt. Dieses Mal ist es der Klassiker „Schwanensee“, der am heutigen Mittwoch, 28. Dezember, um 18 Uhr als Weihnachtsballett für die ganze Familie im Stadeum gezeigt wird.

Das Ukrainian Classical Ballet bringt den Tanzklassiker „Schwanensee“ auf die Stadeum-Bühne. Foto: Agenda Productions
Das Werk verkörpert alles, was das klassische Ballett berühmt gemacht hat: märchenhafte Handlung, opulente Ausstattung, bezaubernde Tänze - und große Musik von Tschaikowski. Die Geschichte vom Prinzen Siegfried, der Schwanenprinzessin Odette und dem Zauberer Rotbart erzählt von Sehnsucht, Einsamkeit, Eifersucht und Glück und fasziniert das Publikum bis heute. Auf die Bühne des Stadeums gebracht wird der Tanzklassiker vom Ukrainian Classical Ballet, das seit 2017 in Kiew die besten Tänzerinnen und Tänzer des Landes in einem Ensemble vereint.
Bei Tanya Sedlatzek dürfen die Kinder und Jugendlichen sich im Workshop derweil selbst als kleine Schwäne ausprobieren. Die meisten der Teilnehmerinnen sind regelmäßig in einer Ballettschule aktiv. Dabei ist aber auch ein kleiner Junge ganz ohne Erfahrung. Der heftet sich gleich an Tanya Sedlatzek und tanzt ganz begeistert und unbedarft drauflos.
Kleine Schwäne wirbeln durch den Schwingesaal
Für die klassische Exercise zum Warm-up werden als Ersatz zur Ballettstange einfach die roten Stühle im Schwingesaal in langer Reihe aufgestellt. Mit einer Hand an der Stuhllehne geht es nun mit Relevé und Plié an die Beinarbeit. Aufgewärmt und gedehnt, stehen als Nächstes Pirouetten und Sprünge auf dem Programm. Von einer Raumecke zur anderen wirbeln die Kinder und Jugendlichen mal mehr und mal weniger geübt um die eigene Achse, bevor Tanya Sedlatzek und Helferin Anna-Sophie Mohr mit den Kindern und Jugendlichen schließlich ans Einstudieren einer eigenen kleinen Schwanensee-Choreografie gehen.
Finale mit gemeinsamer Choreografie
Beke Eickhoff gehört mit ihren 13 Jahren zu den Ältesten im Teilnehmerkreis. Dass sie erst vor einem Jahr vom Fußballspielen zum Ballettunterricht in Buxtehude umgeschwenkt hat, ist kaum zu glauben. Ihr hat der Workshop viel Spaß gemacht. „Es ist cool, dass Anfänger und Fortgeschrittene hier mit einbezogen werden und alle gemeinsam etwas Neues lernen“, sagt sie.
Lisa Friedl ist ebenso begeistert: „Ich fand es richtig toll, vor allem, weil wir die Choreografie auch noch unseren Eltern vorgeführt haben.“ Die zehnjährige Staderin tanzt seit einigen Jahren und hatte viel Spaß, mal etwas anderes zu machen als üblicherweise im Ballettunterricht.

Innerhalb kürzester Zeit ein Teamgefühl zu entwickeln und gemeinsam etwas zu erschaffen, das dann präsentiert werden kann, mache die Workshops so spannend, sagt Tanya Sedlatzek. Außerdem bekommen die Teilnehmer einen ganz anderen Zugang zur Aufführung. „Sie können hautnah erleben, was es eigentlich bedeutet, so wie auf der Bühne zu tanzen“, sagt sie.
Wenn die jungen Tänzerinnen dann am Mittwoch im Stadeum-Publikum sitzen, haben sie selbst schon ein paar Schritte von Schwanensee samt beflügelnder Armbewegungen aufs Parkett gebracht, und so manche Passage von Tschaikowskis Musik klingt vertraut im Ohr.
Karten für das Weihnachtsballett „Schwanensee“ kosten zwischen 23,50 und 46 Euro, erhältlich unter Telefon 04141/409140 oder online unter www.stadeum.de.

Am Anfang des Workshops steht das klassische Warm-up, die Exercise. Weil es im Schwingesaal des Stadeums keine Ballettstangen gibt, wird mit Stühlen improvisiert. Foto: Weselmann

. Foto: Weselmann