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Fridays For Future

Klimastreik: 200 Menschen demonstrieren in Buxtehude

Zur Auftaktkundgebung im Stadtpark spielte Patrik Bruhn „People live her“ von Rise Against.

Zur Auftaktkundgebung im Stadtpark spielte Patrik Bruhn „People live her“ von Rise Against.

Deutschlandweit demonstrierten mehrere Zehntausend Menschen. Beim mittlerweile elften globalen Klimastreik am Freitag war auch die Buxtehuder Ortgruppe von Fridays For Future dabei. Das sind die Forderungen der rund 200 Demonstranten in Buxtehude.

Von Fenna Weselmann Freitag, 23.09.2022, 15:30 Uhr

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Es ist höchste Zeit: Diesem Motto folgend war der Startpunkt dieser weltweit laufenden Veranstaltung auf fünf vor zwölf gesetzt. In der Auftaktkundgebung im Buxtehuder Stadtpark wies Sprecherin Charlotte Freudenthal auf die sogenannten Klima-Kipppunkte hin, von denen einige nach Prognose von Forschern schon 2030 könnten.

Gletscherschmelze und Verlust von Landflächen

Seien solche Points of no Return erst erreicht, könnte beispielsweise das Gletscherabschmelzen nicht mehr aufgehalten werden. Und schon bei einer globalen Erwärmung von zwei Grad würde der Meeresspiegel um bis zu einen Meter steigen, mit der Folge dass rund 150.000 Quadratkilometer Landfläche verloren gingen. „Deshalb seid weiter laut“, sagte die Buxtehuder Schülerin. Begleitet wurde die Kundgebung von Patrik Bruhn - ebenfalls Schüler in Buxtehude - mit dem Song „People live her“ von Rise Against.

Im Anschluss ging es dann mit Megafonen, Bannern und Protestschildern wie „System Change, not Climate Change“ ausgestattet im Demonstrationszug rund um die Altstadt. Und neben den grünen Klimastreik-Fahnen wehten hier auch Protestbanner gegen den Bau der Autobahnen 20 und 26 oder den Surfpark, genauso wie die Gruppe der Atomkraftgegner ihre Fahnen schwenkte.

Zehntausende Menschen gehen bundesweit auf die Straße

In zahlreichen Städten Deutschlands haben insgesamt mehrere Zehntausend Menschen für mehr Klimaschutz demonstriert. Eine Kundgebung fand in Berlin statt, wo sich laut Polizei mehr als 20.000 Menschen im Invalidenpark nahe dem Regierungsviertel versammelten. Auch in Hamburg und anderen großen Städten nahmen Tausende Menschen an entsprechenden Kundgebungen teil. Polizei und Veranstalter wollten im Lauf des Nachmittags konkretere Teilnehmerzahlen mitteilen.

Geplant waren Proteste in mehr als 250 Städten deutschlandweit. Unterstützt wurde der Aufruf von vielen Natur- und Umweltschutzverbänden. Auch in vielen anderen Ländern gingen Menschen auf die Straße. Es war der elfte Aufruf der Organisation seit ihrer Gründung im Jahr 2018 zu einem globalen Protest.

Die Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer rief bei der Kundgebung in Berlin: „Wer denkt, dass es keinen Ausweg gibt, dem bleibt nur Verzweiflung. Wer weiß, dass es anders geht, der kann loslegen und handeln. Wir haben das Wissen, also legen wir los.“ Auftreten sollten auch der Autor Marc-Uwe Kling („Die Känguru-Chroniken“) und die Band Von Wegen Lisbeth.

Die Klimaschützer fordern ein Ende der fossilen Energien und den schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien sowie eine „konsequente Verkehrswende“. Nötig seien 100 Milliarden Euro für „sozialen Klimaschutz“ und das Neun-Euro-Ticket „für immer“.

Klimastreik: 200 Menschen demonstrieren in Buxtehude

Fridays-for-Future-Aktivistinnen beschrieben die Klimapolitik in Niedersachsen als „sehr frustrierend“. „Wir sehen weiterhin den Ausbau der A20 und der A39, es wird über Gasbohrungen vor Borkum diskutiert und es entstehen neue LNG-Terminals“, sagte die Aktivistin Helen Knorre der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Freitag).

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