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Fußball

HSV und sein Luxusproblem: Drei Top-Stürmer für den Aufstieg

Magdeburgs Mathisen (am Boden) trifft per Eigentor zum 0:2

Magdeburgs Mathisen (am Boden) trifft per Eigentor zum 0:2 Foto: Andreas Gora/dpa

Ransford Königsdörffer ist mit zwei Toren und einer Vorlage der Mann des Spiels beim 3:0 des HSV in Magdeburg. Trainer Merlin Polzin hat zwei weitere Top-Stürmer. Gedanken macht er sich aber nicht.

Von dpa Sonntag, 16.03.2025, 11:00 Uhr

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Magdeburg. Um die Sturm-Probleme von Merlin Polzin werden die meisten Trainer der 2. Fußball-Bundesliga ihren Kollegen vom Hamburger SV beneiden. Robert Glatzel fällt aus, Davie Selke springt ein. Selke fällt aus, Ransford Königsdörffer springt ein. So lief die Saison oft.

In zwei Wochen gegen die SV Elversberg stehen Polzin alle drei Torjäger zur Verfügung. Eine Rangliste ist nicht erkennbar. Schon gar nicht nach dem starken 3:0 beim 1. FC Magdeburg.

Königsdörffer mit zwei Toren und einer Vorlage

Weil ein Einsatz für Glatzel von Beginn an nach dessen langwieriger Verletzung zu früh kam und Selke wegen der fünften Gelben Karte gesperrt war, musste Königsdörffer ran. Sein Arbeitsnachweis: zwei Treffer (15. und 53. Minute) und der Vorlagengeber zum Eigentor von Marcus Mathisen.

„Wir können uns auf ihn zu 100 Prozent verlassen. Er besitzt viele Qualitäten, die unserem Spiel guttun“, sagte HSV-Trainer Polzin über den 23-Jährigen. „Ich freue mich sehr, dass wir so viel Offensivpower haben.“ Zumal in Otto Stange (zwei Saisontore) noch ein 18 Jahre altes Talent drängt. „Die Jungs strotzen vor Selbstvertrauen“, meinte Polzin.

Königsdörffer zuletzt im Schatten von Selke

Der gelobte Königsdörffer war in jedem Fall zufrieden mit sich und dem Abend. „Ich wusste, dass ich die Chance habe, alles zu zeigen, und genau das wollte ich nutzen“, sagte der schnelle Stürmer. „Das Spiel hat heute perfekt zu mir gepasst, und ich konnte die Räume gut nutzen.“

Der gebürtige Berliner und ghanaische Nationalspieler stand in den vergangenen Wochen ein wenig im Schatten von Davie Selke und kam zumeist von der Bank ins Spiel. Trotzdem hat er nun schon elf Saisontore erzielt. Bester HSV-Torschütze ist Selke mit 17 Treffern.

Glatzel nach fünf Monaten wieder zurück

Und dann ist da noch Robert Glatzel. Fünf Monate nach seinem letzten Einsatz feierte der 31-Jährige in der 88. Minute sein sehnsüchtig erwartetes Comeback. Ein Sehnenriss hatte den Torschützenkönig der Vorsaison seit Oktober gestoppt. Bis zu seinem Ausfall hatte er in sechs Spielen sieben Tore markiert.

„Es war für mich besonders, wieder dabei zu sein. Mit der Mannschaft in der Kabine zusammen zu sein, nach dem Spiel mit den Fans zu feiern, dazu dann noch die Fans, die bei der Einwechslung meinen Namen gerufen haben - das war sehr emotional“, sagte Glatzel. Am wichtigsten sei aber, dass die Mannschaft stark gespielt habe. „Darüber und vor allem über die tolle Leistung von Ransi freue ich mich am meisten.“

Der HSV im Unterschied zu früher: diesmal kein Frühlingstief

Das Luxusproblem im Angriff steht auch für den Hamburger SV im beginnenden Frühjahr 2025. Beinahe sieben Jahre seit dem Abstieg hat der HSV unter dem erst 34-jährigen Polzin dem Anschein nach die Mischung gefunden, endlich wieder dorthin zurückzukehren, wo die Hamburger und ihre Fans glauben, hinzugehören.

Der HSV (48 Punkte) steht weiter oben an der Spitze. Durch das 2:1 gegen Darmstadt bleibt der 1. FC Köln den Norddeutschen allerdings als Zweiter (47) dicht auf den Fersen. Der neue Dritte SC Paderborn (45) überholte den 1. FC Kaiserslautern durch das spektakuläre 5:3. Fünf Punkte trennen den Vierten FCK von den Hamburgern.

Schon beim 3:0 gegen Kaiserslautern vor knapp drei Wochen hatten die Hanseaten ähnlich wie in Magdeburg spielerisch überzeugt. Auch gegen den anderen Aufstiegskandidaten Fortuna Düsseldorf (4:1) ließen sie keinen Zweifel am Sieger aufkommen. Das 0:2 vor zwei Wochen in Paderborn haben die Hamburger ohne Folgeschäden überstanden. Auch dank ihrer Offensivpower.

Ransford Königsdörffer von Hamburger SV zieht ab zum 3:0 gegen Magdeburgs Patric Pfeiffer (r).

Ransford Königsdörffer von Hamburger SV zieht ab zum 3:0 gegen Magdeburgs Patric Pfeiffer (r). Foto: Andreas Gora/dpa

Die HSV-Spieler feiern vor der Fankurve.

Die HSV-Spieler feiern vor der Fankurve. Foto: Andreas Gora/dpa

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