Kostenfaktor Keller – was in der Bauvorbereitung wichtig ist

Mit Keller oder ohne? Ein Baugrundgutachten kann wichtige Informationen liefern, aus denen sich Vorgaben für das geplante Bauvorhaben ergeben. Foto: Markus Scholz/dpa-tmn
Wer plant, ein Haus zu bauen, und über einen Keller nachdenkt, sollte nicht an der falschen Stelle sparen. Was Bauherren dazu wissen müssen.
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Bauherren müssen bei der Planung ihres Hauses früh entscheiden, ob sie später einen Keller wollen oder darauf verzichten. Bei dieser Entscheidung ist die Nutzungsfläche, die man künftig benötigt, nur eines der wichtigen Kriterien.
Ein weiterer zentraler Punkt ist der Kostenfaktor. Beim durchschnittlichen Einfamilienhaus werden für einen Raum oder mehrere Räume im Untergeschoss schnell 50.000 Euro und mehr fällig, so der Verband Privater Bauherren (VPB).
Viele Bauherren würden daher auf den Keller verzichten. Die Entscheidung „für oder gegen den Keller“ sollte man jedoch nicht leichtfertig treffen, sondern gut abwägen, lautet die Empfehlung.
Längst ist der Keller laut VPB mehr als nur ein Ort für Lagerräume, etwa für Lebensmittel oder Brennstoffe, und für die Heizung oder eine Waschküche. Mittlerweile werde die Fläche mehr genutzt, etwa mit Hobbyraum, Sauna, Gästezimmer oder Büro. Bauherren sollten sich also überlegen, wie ihr Raumbedarf, die Familienplanung und Freizeitgestaltung langfristig aussehen könnten.
Kosten im Blick behalten - Preistreiber kennen
Um die Kosten besser einschätzen zu können und keine bösen Überraschungen zu erleben, ist es wichtig, dass Bauherren vor dem ersten Spatenstich genau wissen, was sie dort unten erwartet. Felsiger Untergrund, hochstehendes Grundwasser oder Altlasten im Boden können den Keller-Preis in die Höhe treiben, so der VPB.
Denn die Höhe der Kosten hängt auch von der Bodenbeschaffenheit ab. Fachleute unterscheiden zwischen sieben Bodenklassen. Die geeignetsten Bodenklassen sind die Klassen 3 und 4. Laut Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie handelt es sich dabei um leicht lösbare Bodenarten (3) oder mittelschwer lösbare Bodenarten (4).
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Wenn nicht oder nur mit erhöhten Kosten gebaut werden kann, weil die Boden- und Wasserverhältnisse es nicht zulassen oder das Grundstück beispielsweise mit Altlasten belastet ist, trägt laut Bauherren Schutzbund (BSB) der Grundstückseigentümer das Risiko - also der Bauherr.
Nicht an der falschen Stelle sparen
Es ist demnach sinnvoll, sich frühzeitig firmenneutrale Expertenberatung zu suchen, empfiehlt der VPB. Zukünftige Bauherren sind gut beraten, sich ein Baugrundgutachten erstellen zu lassen - bevor man einen Vertrag mit einem Baupartner schließt.
Die Bewertung der Baugrundverhältnisse sollten dem BSB zufolge nämlich am besten bereits vor dem Vertragsabschluss dem Baupartner übergeben werden, damit das Baugrundgutachten Bestandteil des Bauvertrages wird.
Böse Überraschungen lassen sich damt umschiffen - und der Bauherr kann die Entscheidung für oder gegen einen Keller bewusster treffen. Die Kosten für ein solches Gutachten variieren - je nach Grundstücksgröße, Bauregion und Gutachter. Im Schnitt liegen sie bei 1000 Euro, und selten über 2500 Euro. Im Vergleich zu den Gesamtbaukosten fallen sie eher niedrig aus. (dpa/abi)