Krautsand im Fokus: NDR dreht Reportage über Rinderzüchter

Christian von der Decken ist der neue Betriebsleiter auf der Krautsandfarm. Foto: NDR/MfG-Film/Petra Peters
Dreharbeiten auf der Krautsandfarm: Ein NDR-Kamerateam hat die Männer und ihre 600 Rinder begleitet. Die „Nordreportage“ zeigt ihren Alltag auf der Elbinsel.
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Krautsand. Krautsand steht im Fokus einer Fernsehreportage, genauer gesagt: ein landwirtschaftlicher Betrieb auf der Elbinsel. Ein NDR-Kamerateam hat die Farmer auf Krautsand für „Die Nordreportage“ begleitet. Das TAGEBLATT berichtete.
Artgerechte Tierhaltung und beste Fleischqualität nach höchsten biologischen Standards: Diesen Kriterien haben sich drei Freunde auf Krautsand verschrieben - und ihre eigene Rinderfarm gegründet.
Folkert Koopmans ist eigentlich Konzertveranstalter und Sebastian Fietze Tierarzt. Nur ihr Freund Andreas Winter ist gelernter Landwirt und hat früher in Stade Groß Thun einen Hof betrieben, den er aufgab und verkaufte. Gemeinsam haben die drei einen landwirtschaftlichen Betrieb gestartet: die „Krautsandfarm“.
Ende 2020 fiel die Entscheidung, der Kaufvertrag wurde notariell beurkundet. Der Hof auf Kahlesand, über dessen Kauf auch der WWF (World Wide Fund For Nature) lange verhandelt hatte, wird mit Wirtschaftsgebäuden, Wohnhaus und 144 Hektar fruchtbarstem Eigenland von der ASF Landwirtschafts GBR betrieben.
Die drei Männer züchten Rinder und betreiben eine Plantage mit alten Apfelsorten
Dabei setzen sie auf Rinderzucht - mit 600 Rindern in 20 Herden. Dabei kreuzen sie die Rassen Angus und Wagyu – die Krautsand-Farmer nennen sie Kobangus in Anlehnung an die teuer gehandelten japanischen Kobe-Rinder (identisch mit Wagyu). Allerdings darf der Name Kobe nur verwendet werden, wenn die Tiere in dieser japanischen Region geboren, aufgewachsen und geschlachtet wurden.

Besondere Fangaktion: Mit Pferd und Lasso will Tierarzt Sebastian Fietze kranke Ochsen aus der Herde fangen. Foto: NDR/MfG-Film/Petra Peters
Von der Aufzucht über die Schlachtung bis hin zum Verkauf in ihrer eigenen Fleischerei betreiben die drei Freunde alles selbst und setzen damit auf nachhaltige und ressourcenschonende Kreisläufe. Auch eine 30 Hektar große Plantage mit alten Apfelsorten gehört zu ihrer Farm. Zukünftig sollen sie außerdem Freilandeier aus eigener Hühnerhaltung vertreiben.
Das NDR-Fernsehen zeigt „Die Nordreportage: Die Farmer von der Elbinsel - Naturrinder und mehr auf Krautsand“ am Donnerstag, 17. Juli, ab 18.15 Uhr. Anschließend ist die Reportage in der ARD-Mediathek zu sehen.
Alle aktuellen Folgen der „Nordreportage“ sind unter www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordreportage abrufbar.
Das WWF-Projekt
Die Elbe bietet auf Krautsand ein ganz besonderes und zudem das größte Ästuar in Deutschland. In diesem Ästuar, wo Salz- und Süßwasser aufeinanderstoßen und sich vermischen, entwickelten sich ganz eigene Lebensräume, die es zu schützen und wiederzubeleben gelte, so der Grundansatz des WWF (World Wide Fund For Nature) für das Naturschutzgroßprojekt Krautsand.
Erreicht werden soll die Revitalisierung der Gewässerstrukturen unter anderem durch eine Öffnung der Wasserläufe, Priele und Nebenelben. Ziel: Sie sollen wieder unter den Tideeinfluss gelangen. So könnten sich ganz neue Lebensräume für die Tier- und Pflanzenwelt entwickeln. Deshalb sind wasserbauliche Maßnahmen geplant, die auch für eine Entschlickung der Nebenelben sorgen sollen. Die Kosten im zweistelligen Millionenbereich teilen sich der Bund (75 Prozent) und das Land Niedersachsen und der WWF mit je 12,5 Prozent. (sal/pa)