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Norddeutschland

Kreuzfahrtschiff: Warum der Umbau der „Manara“ in Bremerhaven länger dauert

Seit Monaten liegt das Kreuzfahrtschiff „Manara“ für einen Umbau am Südende des Containerterminals in Bremerhaven.

Seit Monaten liegt das Kreuzfahrtschiff „Manara“ für einen Umbau am Südende des Containerterminals in Bremerhaven. Foto: Eckardt

Seit Monaten liegt das Kreuzfahrtschiff „Manara“ für einen Umbau am Südende des Containerterminals in Bremerhaven. Es ist das erste Kreuzfahrtschiff für die Reederei Cruise Saudi. Zurzeit wird das Schiff noch entkernt.

Von Christian Eckardt Montag, 11.03.2024, 18:50 Uhr

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Bremerhaven. Cruise Saudi hat das Kreuzfahrtschiff zum Jahresanfang 2023 von der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau für einen Schnäppchenpreis von 355 Millionen Dollar ersteigert. Die Bremerhavener Bredo Werft konnte den Umbauauftrag an Land ziehen.

Gebaut worden ist das Kreuzliner 2017 auf der Meyer Werft als „World Dream“ für den asisatischen Genting Konzern. Auf dem Schiff waren bisher Hunderte Spielautomaten für die chinesischen Gäste installiert. Jetzt wird es für den arabischen Markt umgestaltet.

Die Bredo Werft konnte dem Auftraggeber vor allem einen langfristigen Liegeplatz mit den notwendigen Aufstellflächen für die Logistik auf dem Südende des Containerterminals anbieten, denn von vornherein war bekannt, dass der Umbau rund ein Jahr in Anspruch nehmen wird.

Liegeplatz abgeschirmt von der Öffentlichkeit

Seit Juni 2023 nun liegt das Kreuzfahrtschiff, weit abgeschirmt von der Öffentlichkeit am Bremerhavener Containerterminal. Der Großteil der öffentlichen Bereiche, aber auch der Kabinen sollen für das zukünftige Einsatzgebiet in den Gewässern von Saudi-Arabien umfangreich umgestaltet werden. Dort, wo früher die Casinos untergebracht waren, werden zukünftig zum Beispiel Einkaufspassagen untergebracht.

„Derzeit wird das Schiff noch entkernt“ erklärte Geschäftsführer Lars Clasen jetzt auf einem kleinen Stand in der Halle 4 auf der ITB in Berlin. „Es handelt sich um eines der größten Umbauprojekte in der Kreuzfahrtindustrie“, unterstrich er. Über das genaue Auftragsvolumen macht er keine Angaben.

Es handelt sich um eines der größten Umbauprojekte in der Kreuzfahrtindustrie.

Lars Clasen, Geschäftsführer

Schiff soll Ende des Jahres wieder in Fahrt gehen

Anfangs hieß es, dass die Umbauarbeiten im Mai 2024 abgeschlossen sein sollen, dann war von August 2024 die Rede. „Wir werden bis zum Ende des Jahres mit dem Schiff in Fahrt gehen“, versicherte Clasen.

„Wir möchten keine Kompromisse eingehen und werden uns die notwendige Zeit nehmen. Wir wollen alles richtig machen, zumal es kein vergleichbares Referenzprodukt gibt“, sagte er weiter.

Wartungsarbeiten am Unterwasserschiff

Zunächst war die Rede davon, dass die „Manara“ in diesem Frühjahr noch ins Trockendock nach Hamburg fahren soll, um dort die notwendigen Wartungsarbeiten am Unterwasserschiff durchzuführen. Doch auch diese Pläne sind nun schon überholt.

„Das Schiff geht im Juni oder Juli nach Rotterdam in die Damen-Werft“, so Clasen. Ob das Schiff dann wieder für die Komplettierung des Innenausbaus nach Bremerhaven zurückkehrt oder an einem anderen Standort bleibt, werde noch geprüft.

„Für den Innenausbau erwarten wir rund 1.100 Container Material von den internationalen Zulieferunternehmen. Hierfür benötigen wir die entsprechende Logistikfläche. Ob diese in Bremerhaven dann noch zur Verfügung steht, wird ebenfalls geprüft.“

Neues Reiseunternehmen soll vermarkten

Für den späteren Vertrieb der Reisen auf dem dann 3.000 Passagiere fassenden Schiff wurde schon ein neues Reiseunternehmen gegründet. Name: Aroya Cruises.

Der Plan sieht vor, dass bis 2035 rund 1,3 Millionen Passagiere jährlich an Bord mitfahren werden. Angesprochen werden soll vor allem ein heimisches Publikum. Die Reisen sollen zwischen drei bis vier Wochen dauern.

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