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Krieg

Landrat Kai Seefried ruft zu Spenden für einen weiteren Ukraine-Hilfskonvoi auf

Feuerwehr, DRK, DLRG, Johanniter-Unfallhilfe und Caritas unterstützen den Ukraine-Hilfskonvoi des Landkreises Stade. Landrat Kai Seefried (rechts) dankt Haupt- und Ehrenamtlichen vor dem Kreishaus.

Feuerwehr, DRK, DLRG, Johanniter-Unfallhilfe und Caritas unterstützen den Ukraine-Hilfskonvoi des Landkreises Stade. Landrat Kai Seefried (rechts) dankt Haupt- und Ehrenamtlichen vor dem Kreishaus. Foto: Vasel

Seit mehr als zwei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. „Wir alle sind in Gedanken bei den Ukrainern“, sagt Landrat Kai Seefried. Die Solidarität sei ungebrochen. Deshalb werde der Kreis Stade einen weiteren Hilfskonvoi auf die Reise schicken.

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Von Björn Vasel
Freitag, 17.05.2024, 07:50 Uhr

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Stade. Der Konvoi wird am 18. Juli starten. „In der Whatsapp-Gruppe der Ukraine-Helfer haben viele umgehend mitgeteilt: Wir fahren wieder mit“, freut sich der Leiter der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle in Wiepenkathen, Wilfried Sprekels. Er wird den Hilfskonvoi wieder als Einsatzleiter an die polnisch-ukrainische Grenze begleiten.

Wir stehen an der Seite unserer ukrainischen Feuerwehrkameraden und ihrer Familien

Peter Winter

„Ich bin unseren Einsatzkräften für ihre Bereitschaft zu dieser besonderen Reise sehr dankbar. Das ist nicht selbstverständlich“, sagt Landrat Kai Seefried. Das zeige, dass auch im Landkreis Stade viele Menschen weiter „fest an der Seite der Opfer des russischen Angriffskrieges stehen“.

In den vergangenen Tagen haben die Angriffe erneut zugenommen - insbesondere mit der Offensive von Putins Truppen auf Charkiw. Darunter leidet vor allem die Zivilbevölkerung. „Wir stehen an der Seite unserer ukrainischen Feuerwehrkameraden und ihrer Familien“, sagt Kreisbrandmeister Peter Winter. Deshalb sei es selbstverständlich, dass die 92 Ortsfeuerwehren die neue Aktion unterstützen werden.

Der ukrainische Geschäftsmann Grischa Kaflowsky übergibt Stromgeneratoren an die Feuerwehr in der Region Kiew.

Der ukrainische Geschäftsmann Grischa Kaflowsky übergibt Stromgeneratoren an die Feuerwehr in der Region Kiew. Foto: Kaflowsky

Hilfsorganisationen rufen zu Spenden auf

Es wird die sechste Hilfsaktion sein. Unter Schirmherrschaft von Landrat Kai Seefried sollen insbesondere Einsatzfahrzeuge, vom Löschfahrzeug bis zum Rettungswagen, Pkw für Evakuierungen sowie technische und medizinische Ausrüstung, von Verbandmaterial bis zu Medikamenten, auf die Reise geschickt werden.

Auf den Konten des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter Unfallhilfe werden Geld-Spenden gesammelt. Mit diesen Mitteln werden die Hilfsgüter eingekauft. So ist in dieser Woche „bereits ein Rettungswagen gekauft worden“, sagt der Koordinator im Kreishaus, Daniel Beneke.

Das sind die Spendenkonten

DRK-Kreisverband Stade Flüchtlingshilfe GmbH

  • IBAN: DE 91 2419 1015 1009 3346 00
  • Stichwort: Ukraine-Hilfe Landkreis Stade

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Bremen-Verden

  • IBAN: DE 16 3702 0500 0004 3107 18
  • Stichwort: Ukraine-Hilfe Landkreis Stade

Die Caritas wird die Spritkosten übernehmen, kündigte die Projektleiterin der Caritas-Ukraine-Hilfen, Marie Mercier, bei einem Gespräch im Kreishaus an. Feuerwehr, Johanniter, DLRG und DRK haben bei den vergangenen Transporten bereits Fahrzeuge für Feuerwehr und Rettungsdienst, Medizinprodukte und andere Hilfsgüter im Wert von mehr als 100.000 Euro an die Grenze gebracht.

Diese werden auch mit Einsatzfahrzeugen transportiert. DRK-Vizepräsident Rolf Riggers, Birgit zum Felde (Johanniter) und Rainer Bohmbach (DLRG) unterstrichen den humanitären Charakter der Aktion.

Helfer 18 Stunden auf Tour

Die Freiwilligen aus den Hilfsorganisationen waren auf der rund 1200 Kilometer langen Tour rund 18 Stunden unterwegs. An der Grenze übernehmen Helfer aus der Ukraine. „Über unsere direkten Kontakte ist sichergestellt, dass die Hilfsgüter zielgerichtet eingesetzt werden“, sagt Seefried.

Dafür sorgt auch der Unternehmer Grischa Kaflowsky aus der Ukraine, der längst zum Gesicht der Ukraine-Hilfe in der Region geworden ist - und seit den 1990er Jahren wirtschaftliche und persönliche Kontakte nach Kehdingen hat. Bei der Vorbereitung des Hilfstransports arbeitet die Kreisverwaltung zudem eng mit dem Generalkonsulat der Ukraine in Hamburg zusammen.

Über seine internationalen Kontakte ist es Kaflowsky Anfang Mai gelungen, 100 Stromgeneratoren in die Ukraine zu importieren. Über einen lokalen Hilfsfonds wurden sie an Feuerwehr-Einheiten in Kiew und in Lwiw verteilt. Landrat Seefried unterstrich, dass der Kreis Stade weiter einer Partnerschaft mit einer Region in der Ukraine anstrebt.

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