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Landrat Seefried: Bürger sollen sich für Katastrophenfall wappnen

Er setzt sich dafür ein, dass die Bürger Selbstvorsorge betreiben: Landrat Kai Seefried mit der Broschüre des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Er setzt sich dafür ein, dass die Bürger Selbstvorsorge betreiben: Landrat Kai Seefried mit der Broschüre des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Foto: Landkreis Stade/Beneke

„Treffen Sie Selbstvorsorge“: Der Landkreis Stade will Bürger für Krisenfälle sensibilisieren. Konkret etwa: Diese Essensvorräte sollte jeder zu Hause haben.

Von Redaktion Dienstag, 07.11.2023, 09:00 Uhr

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Landkreis. Ob Hochwasser, Erdbeben oder Energiekrise - es gibt viele Szenarien, die das alltägliche Leben auf den Kopf stellen würden. Um für den Krisen- oder Katastrophenfall gewappnet zu sein, kann jede und jeder Einzelne viel tun. Um die Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren, startet der Landkreis Stade eine Social-Media-Kampagne. In kurzen Videoclips kommen unter anderem Vertreter der Hilfsorganisationen zu Wort.

Den Auftakt macht Landrat Kai Seefried. Sein Appell: „Treffen Sie Selbstvorsorge!“

Bevölkerungsschutz im Fokus

Der völkerrechtswidrige russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit verbundene Energiekrise haben Themen des Bevölkerungsschutzes eine neue Aufmerksamkeit beschert. Insbesondere Energiemangellagen und ihre Folgen sind in den Fokus der öffentlichen Debatte geraten. Aber auch Hochwasser, Großbrände oder Gefahrstoffaustritte können besondere Maßnahmen erfordern.

„Die Bürgerinnen und Bürger können uns als Katastrophenschutzbehörde und vor allem den Einsatzkräften der Feuerwehren und Hilfsorganisationen helfen, indem sie selbst Vorsorge treffen“, betont Seefried als oberster Katastrophenschützer im Landkreis Stade. „Dann können wir uns um diejenigen kümmern, die wirklich in Gefahr sind.“

„Selbstvorsorge ist das Gebot der Stunde“

Selbstvorsorge sei mit Blick auf die begrenzten öffentlichen Ressourcen das Gebot der Stunde, sagt Seefried. Um die Menschen dabei zu unterstützen, stellt der Landkreis Stade seit einem Jahr auf der eigens eingerichteten Internetseite hilfreiche Informationen für Ausnahmesituationen verschiedener Art bereit. Denn jede und jeder Einzelne kann viel tun, um für den Ernstfall vorzusorgen.

Auf der Internetseite sind auch ein Flyer des Landkreises sowie eine Broschüre mit Checklisten vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe als Download abrufbar. Flyer und Broschüre sind bereits an alle Haushalte im Kreisgebiet verteilt worden, weitere Druckexemplare gibt es nach wie vor im Kreishaus sowie in den Rathäusern.

Lebensmittel: Diesen Vorrat sollte jeder anlegen

Ein konkretes Vorsorgebeispiel rät: Mit einem Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage ist ein Haushalt gut gerüstet.

„Lang‘ ist es her, doch viele Menschen im Landkreis Stade haben es bereits selbst erlebt. Der Einkaufsladen ist nicht mehr zu erreichen oder bekommt keinen Nachschub. Bei den schweren Sturmfluten 1962 und in den 1970er Jahren sowie bei der Schneekatastrophe 1978 waren zahlreiche Straßen tagelang unpassierbar“, so Seefried. Die Versorgung etwa der Stader Ortschaft Hagen oder entlegener Siedlungen im Kehdinger Raum war nicht möglich oder erfolgte mühsam mit Unterstützung der Bundeswehr und Hilfsorganisationen. Landrat Seefried: „Aus diesen Erfahrungen sollten wir im gesamten Landkreis lernen und uns für mehrere Tage mit haltbaren Lebensmitteln und Getränken eindecken.“ Denn schon ein längerer Stromausfall kann zu Versorgungsunterbrechungen führen.

Unverzichtbar ist Trinkwasser in ausreichender Menge

Besonders wichtig – die Versorgung mit Trinkwasser beziehungsweise Getränken. „Ein Mensch kann unter Umständen drei Wochen ohne Nahrung auskommen, aber nur vier Tage ohne Wasser“, so das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in seinem Ratgeber für Notfallvorsorge.

Ein Vorrat an haltbaren Lebensmitteln sollte in jedem Haushalt vorhanden sein.

Ein Vorrat an haltbaren Lebensmitteln sollte in jedem Haushalt vorhanden sein. Foto: Landkreis Stade/Schmidt

Die Empfehlung:

  • Pro Person sollten für eine Woche rund 14 Liter Flüssigkeit vorhanden sein, so das BBK. Beispiel: Zwei Sechserträger mit 1,5 Liter-Flaschen Mineralwasser reichen für fast zehn Tage, um eine Person mit Trinkwasser zu versorgen. Bei der Kalkulierung (täglich 2 Liter pro Person) gehen die Experten übrigens davon aus, dass davon ein halber Liter Wasser für die Zubereitung von Essen verwendet wird. Die übrigen anderthalb Liter können neben Wasser auch Fruchtsäfte oder andere länger haltbare Getränke wie H-Milch sein.
  • 2200 kcal pro Person und Tag. Damit ist im Regelfall der Gesamtenergiebedarf eines Erwachsenen abgedeckt. Klingt abstrakt? Die BBK-Checkliste empfiehlt für zehn Tage:
  • 3,5 Kilo Getreideprodukte wie Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis
  • 4 Kilo Gemüse und Hülsenfrüchte im Glas oder in Dosen
  • 2,5 Kilo Obst und Nüsse, ebenfalls am besten lagerfähig oder in Dosen/eingekocht
  • 2,6 Kilo Milch und Milchprodukte
  • 1,5 Kilo Fisch, Fleisch, Eier (Volleipulver)
  • 0,375 Kilo Fette/Öle
  • Sonstiges nach Belieben, etwa Fertiggerichte, Brühen, Suppen, Zucker, Honig, Haferflocken, Mehl, Schokolade. Denn: Der Vorrat sollte natürlich diejenigen Dinge berücksichtigen, die man mag und auch verträgt. "Nicht nur die Haltbarkeit ist entscheidend. Berücksichtigen Sie Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder besondere Bedarfe wie Babynahrung, aber auch persönliche Vorlieben beim Zusammenstellen Ihres Vorrats", heißt es vom BBK.
  • Haustiere nicht vergessen, das heißt Nahrung, Einstreu, Medikamente berücksichtigen

Ein wichtiger Tipp für die Notfallvorsorge: Die Lebensmittelvorräte sollten ohne Kühlung längerfristig haltbar sein (Mindesthaltbarkeit beachten). Trockenvorräte und Konserven gehören auf die Einkaufsliste.

Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz warnt übrigens vor Hamsterkäufen: „Vorräte können mit Bedacht und Augenmaß aufgestockt werden. Lebensmittel zu horten, die dann nicht verzehrt werden, ist überflüssig, schadet dem eigenen Geldbeutel und im schlimmsten Fall der Allgemeinheit…“, heißt es aus Hannover.

Es ist nicht erforderlich, den Vorrat „auf einen Schlag“ anzulegen.Vielmehr sollte dieser als "lebender Vorrat" in den alltäglichen Verbrauch und Einkauf mit eingebunden werden.

Mehrheit hat keine Vorkehrungen für Notfälle getroffen

Mehr als zwei Drittel der Bundesbürger haben für mögliche Notfälle weder Vorräte angelegt noch andere Vorbereitungen getroffen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. Dabei gab fast die Hälfte (47 Prozent) der mehr als 2000 Befragten an, er oder sie habe bisher keine speziellen Vorkehrungen getroffen, fühle sich aber dennoch für Notfälle gewappnet. Weitere 22 Prozent der befragten Erwachsenen antworteten: "Ich habe bisher keine speziellen Vorkehrungen getroffen und fühle mich auch nicht gewappnet."

Lediglich rund 16 Prozent der Deutschen haben demnach zu Hause etwa Vorräte an Lebensmitteln und Medikamenten angelegt oder sich um Geräte zum Erzeugen oder Speichern von Strom gekümmert. Acht Prozent der Teilnehmer der Umfrage gaben an, zwar spezielle persönliche Vorkehrungen für Notfälle getroffen zu haben, sich aber dennoch nicht ausreichend vorbereitet zu fühlen. Sechs Prozent der Befragten machten keine Angaben oder hatten keine Meinung zu dem Thema.

Katastrophenschutzplan zur Energiemangellage

Die Kreisverwaltung als Katastrophenschutzbehörde arbeitet derzeit überdies mit Hochdruck an einem Katastrophenschutzplan zum Szenario einer Energiemangellage. Wöchentlich tagt zur fachlichen Begleitung eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus Feuerwehren und Hilfsorganisationen. Bei der Kreisfeuerwehr wird ein Fachzug Energie mit Stromerzeugern und Equipment eingerichtet. „Ich bin den ehrenamtlichen Einsatzkräften für diese Unterstützung außerordentlich dankbar“, sagt Landrat Seefried.

Land startet Notfall-Monitor

Auch das Land Niedersachsen reagiert. Was in möglichen Krisen- und Notfallsituationen zu beachten ist, können Menschen in Niedersachsen künftig auch auf einer zentralen Internetseite des Landes nachlesen. Die Staatskanzlei initiierte den sogenannten Notfall-Monitor vor. Wenn eine konkrete Notfallsituation eintreten sollte, würde schnell über die aktuelle Lage sowie über Maßnahmen und Hilfsangebote informiert. Die Internetseite ist laut Staatskanzlei in drei Hauptbereiche unterteilt.

  • Selbstvorsorge und Prävention: Dort sind Tipps und Hinweise hinterlegt zur Vorbereitung auf mögliche Krisensituationen wie Extremwettereignisse, Unfälle oder Cyberattacken. Ebenfalls sollen Warn-Apps angezeigt werden, die über mögliche Gefahrenlagen informieren sowie Informationen über regionale Vorkehrungen.
  • Warnung: Die Landesregierung oder Kommunen informieren und warnen zentral über mögliche Krisen- oder Notfallsituationen. Bestehende Warnmeldungen - etwa bei Extremwettervorhersagen - werden gegebenenfalls durch zusätzliche Informationen ergänzt.
  • Informationen im Ernstfall: Bei einem Ernstfall werden Informationen von staatlichen Stellen zentral gebündelt, auch die Frage, wie ein Ereignis bewältigt werden kann.

Die Staatskanzlei betonte, dass dieser Monitor nicht bestehende Systeme wie Warn-Apps ersetzen soll, sondern ein ergänzendes Angebot sei.

Blackout: Auf mögliche Stromausfälle vorbereiten

Eigentlich muss man keine Sorge vor einem längeren Stromausfall haben. Denn Robert Schmitt, Präsident des Medizinischen Katastrophen-Hilfswerks Deutschland, ist überzeugt: „Hätten wir eine vorbereitete Bevölkerung, könnten wir ohne Probleme auch einen Stromausfall von einer Woche durchstehen.“

Hier sind die Tipps zur Vorbereitung:

  • Trinkwasser:

„Das Gute ist, auch bei einem Stromausfall kann es durchaus noch eine Weile eine Wasserversorgung gegeben. Wie lange, das hängt vom Grunddruck in Leitungssystem ab“, sagt Boris Michalowski, Katastrophenschützer des Arbeiter-Samariter-Bundes. Gerade in höheren Etagen oder auf dem Land, wo die Wasserzuleitung an den Strom gebunden ist, kann die Wasserversorgung allerdings auch direkt ausfallen.

Sein Tipp lautet daher: Wenn man den Stromausfall bemerkt, als erstes die Badewanne oder ein paar Eimer mit Wasser füllen. „Und es macht Sinn, ein paar Flaschen Trinkwasser auf Vorrat zu Hause zu haben.“

Gesammeltes Regenwasser eignet sich vor allem als Brauchwasser. Denn wenn es über Dachflächen gelaufen ist, kann es Schwermetalle, Bakterien und Krankheitserreger enthalten. Man müsste das Regenwasser zur Nutzung als Trinkwasser erst mal aufbereiten - mindestens abkochen, filtern und mit Tabletten aus dem Outdoor-Bedarf behandeln.

  • Toilette spülen:

Das Brauchwasser in der Badewanne oder den Eimern dient auch zum Spülen der Toilette. Ist es aufgebraucht oder funktioniert diese händische Art der Spülung nicht (mehr), empfehlen beide Katastrophenhelfer, kleine Windel-, Hygiene- oder Hundekotbeutel zur Entsorgung. Sie unterbinden Gerüche. Wer einen Garten hat, kann natürlich auch eine Art Plumpsklo improvisieren - das sollte aber in den ersten Tagen nicht nötig sein.

  • Heizen:

Die meisten Heizungen brauchen Strom. Wer darauf verzichten muss, sollte mit warmer Kleidung und Decken in einen einzigen Raum gehen und die Türen geschlossen halten. So kann die Restwärme nicht entweichen. Katastrophenhelfer Schmitt rät, darin dann ein Zelt aufzustellen, Schlafsäcke und Decken reinzulegen. „Wenn sich die ganze Familie da reinkuschelt, wird es schnell warm.“

Die Nutzung von selbst gebauten Öfen in geschlossenen Räumen, etwa den derzeit beliebten Teelichtöfen, ist gefährlich. „Erstens ist die Wärmeleitung nicht so gut“, so Boris Michalowski. Zweitens drohen sogenannte Wachsbrände mit unkontrollierbar entstehenden hohen Flammen, wenn sich die Wärme staut.

Auch der Grill, eine Feuerschale und andere selbstgebaute Behelfs- oder Outdoorheizungen sind im Wohnraum lebensgefährlich. Das Schornsteinfegerhandwerk und die Feuerwehren warnen vor einer Anreicherung von Abgasen, fehlendem Sauerstoff und Kohlenmonoxidkonzentration - es besteht akute Vergiftungsgefahr.

  • Licht:

Für die Nächte sollte man batteriebetriebene Taschenlampen sowie Ersatzgeräte und -batterien zu Hause haben. Oder Camping- und Outdoorleuchten sowie Petroleumlaternen inklusive Brennstoff. Und zwar an einem Ort, den alle kennen - gut griffbereit. Eine Alternative sind Lampen und Taschenlampen mit integriertem Dynamo, deren Akkus auch per Handkurbel oder über ein Solarpanel geladen werden können.

Michalowskis Tipp: Stirnlampen. „Man kann sich im Dunkel gut bewegen und hat beide Hände frei. Wer Kerzen nutzt, dem empfehle ich, sie in kleine Laterne zu stellen. Das schützt zusätzlich vor dem Umfallen und einem Brand.“ Wichtig bei der Nutzung von Kerzen: regelmäßig lüften.

  • Essenszubereitung:

Zum Kochen warmer Speisen eignen sich Gaskocher - ob es nun der große Gasgrill für Balkon und Terrasse ist oder das kleine Camping-Modell für einen einzigen Topf. „Ich finde kleine Koffer-Gaskocher gut. Sie haben kleine Kartuschen und sie sind relativ standsicher“, sagt Boris Michalowski. „Wenn man eine gute Belüftung hat, kann man die auch durchaus mal in der Küche verwenden.“

Auf keinen Fall sollte man aber einen Holzkohlegrill im Wohnraum entzünden. „Einerseits wegen der Brandgefahr, aber noch viel, viel wesentlicher ist die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung“, sagt Michalowski.

  • Geräte nutzen:

Ein bisschen was geht noch mit Strom: Etwa Musik vom Smartphone oder tragbaren Lautsprechern, das Filme schauen auf dem Notebook. Aber dafür müssen die Akkus der Geräte immer gut geladen sein. Halten Sie außerdem Ihre Powerbanks gefüllt - das sind Batterien zum Aufladen von kleinen Elektrogeräten.

  • Informationen zum Stromausfall:

Wie man im Fall der Fälle reagieren sollte, ist auch eine Frage der Information: Etwa zu erfahren, ob der Stromausfall ein großes Gebiet umfasst und vielleicht lange anhalten könnte. Oder ob es nur ein paar Straßenzüge getroffen hat. Aber dafür braucht man ein Radio.

„Denn wenn der Strom weg ist, dann sind die normalen Kommunikationsmittel weg. Das Mobilfunknetz kann relativ schnell zusammenbrechen“, sagt Boris Michalowski. Der Router und der Fernseher zu Hause funktionieren nicht mehr. Sein Rat: Radio einschalten, darüber werden in solchen Notfällen von den Behörden Informationen verkündet.

Wichtig ist natürlich, dass die Radios mit Batterien betrieben werden können. Der klassische Tipp für Notfälle sind Radios, die über eine Handkurbel aufgeladen werden. Das kann aber ganz schön mühsam sein. „30 Minuten kurbeln für eine 10-minütige Nachrichtensendung sind in den technischen Spezifikationen der Hersteller durchaus realistische Angaben“, berichtet Michael Fuhr vom Telekommunikationsportal teltarif.de.

Und die Alternative mit Solarpanel braucht oft direkte Sonneneinstrahlung - das kann an trüben Wintertagen schwierig werden. Fuhr rät daher zu Radios mit Batteriebetrieb oder USB-Ladebuchse, für die man entweder mehrere Sätze Ersatzbatterien zu Hause hat oder seine Powerbank regelmäßig auflädt. „Und wenn Sie ein Auto haben, können Sie sich zum Radiohören aber ja auch mal kurz reinsetzen. Daher übrigens: Auto immer vollgetankt haben“, so Robert Schmitts Rat.

  • Medizinische Hilfe:

Wer ein strombetriebenes Beatmungsgerät benötigt, ohne einen Aufzug seine Wohnung im 5. Stock nicht verlassen kann oder andere Einschränkungen hat, kann sich in einem neuen Notfallregister anmelden. Es gibt örtlich zuständigen Leitstellen von Feuerwehr und Rettungsdiensten die Möglichkeit, bedarfsgerecht zu helfen.

Darüber hinaus sollte man immer etwas Vorrat von den benötigten Medikamenten im Haushalt haben. „Aber auch allgemeine Schmerzmittel, Hustensaft - alles, was man brauchen könnte. Kontrollieren Sie auch mal wieder Ihren Verbandskasten.

  • Mit Familie und Freunden absprechen:

Der Strom ist weg - keine Bahnen fahren mehr, Familienmitglieder, alleine lebende Verwandte oder Freunde können irgendwo festsitzen. Und nun?

„Machen Sie Treffpunkte aus, gerade mit den Kindern. Etwa dass alle nach Hause kommen und man nicht anfängt, sich gegenseitig zu suchen“, rät Schmitt. „Oder dass man sich am Bahnhof trifft. Und wann. Denn einer muss vielleicht zwei Stunden nach Hause laufen, wenn die Bahnen nicht mehr fahren - also sagt man, zu jeder vollen Stunde trifft man sich dort und dort.“ Oder wer das Auto hat, sammelt die anderen ein.

Außerdem sollte man bedenken: Die Türklingel funktioniert nicht mehr. Was im Einfamilienhaus kein Problem sein sollte, ist im fünften Stock eines Mehrfamilienhauses im Hinterhof durchaus ein Problem. Auch hier kann eine Absprache helfen, etwa, dass jemand alle halbe Stunde unten die Türe aufmacht.

Nach Möglichkeit trifft man auch Vereinbarungen mit Freunden oder Verwandten in anderen Städten. Dann kann man sich im Notfall gegenseitig Unterschlupf bieten. Denn vielleicht fließt der Strom schon einen Ort weiter problemlos. (sal/st/dpa)

H
Helmut Wiegers
09.11.202319:16 Uhr

In der Sache richtig, nur für viele Familien aus unterschiedlichen Gründen nicht machbar. Wenn ich es richtig erinnere, gab es vor vielen Jahren mal, der Name ist vage in meiner Erinnerung, eine Bundesbevorratungsstelle. Hier wurden u. a. Lebensmittel für den Kathastrophenfall gelagert. Haben irgendwelche Schlaumeier diese aus Kostengründen abgeschafft?

G
Gudrun Scherber
09.11.202311:32 Uhr

Jede:r ist grundsätzlich für sich selbst verantwortlich. Wir haben in unserer ungefährdeten Wohlstandsgesellschaft das Gefühl dafür verloren. Richtiger und wichtiger Artikel.

J
Jochen Mextorf
08.11.202304:29 Uhr

Wer hat den Platz und das Geld für diesen Firlefanz? Vielleicht nächste Woche die Fortsetzung des Alarmismus: Wie organisiert der Landrat diesen Rummel im Hinblick auf die "uns geschenkten Menschen" (Göring-Eckardt)?

H
Harald Schaerffer
07.11.202315:55 Uhr

Bemerkenswerter Artikel.Und das im besten Deutschland aller Zeiten.Wenn man soetwas veröffentlicht scheint der Weltuntergang nicht weit weg zu sein.Fehlt noch der Wegweiser zum nächsten Atombunker.Wo stehen diese im Landkreis.

J
Jochen Mextorf
07.11.202307:04 Uhr

Wenn der Staat versagt, ist "Selbstvorsorge das Gebot der Stunde." Deutsche Politik > > Alle werden Prepper. Wer aber liefert TOI TOI oder DIXI? Hier hat der Landrat die Verantwortung in der Zuteilung.

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