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Nach Bürgermeister-Kandidatur

Mate Sieber wehrt sich gegen die Bezeichnung Populist

Der 22-jährige FDP-Kandidat.

Der 22-jährige FDP-Kandidat.

„Wegen seiner medialen Präsenz und der Nähe zu Wutbürgern wurde der Jungspund als Populist abgestempelt.“ Über den Satz im TAGEBLATT-Artikel über die konstituierende Ratssitzung im Flecken Horneburg hat sich FDP-Ratsherr Mate Sieber geärgert.

Von Sabine Lohmann Dienstag, 16.11.2021, 07:01 Uhr

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Er habe im Wahlkampf viel Kritik geübt, aber immer eine Handlungsalternative aufgezeigt – „und das machen Populisten nicht“, sagt der 22-jährige Ratsneuling, der sich vergeblich um das Amt des Bürgermeisters bemüht hatte. Das sei kein guter politischer Stil und diskreditierend, damit werde versucht, „jede meiner künftigen Initiativen in einem schlechten Licht dastehen zu lassen“. Vertrauen sei ein sehr wichtiges Gut in der Politik. Dabei gehe es nicht nur um das Vertrauen, das die Menschen in einen Politiker haben, sondern auch um das Vertrauen von Politikern untereinander.

„Politik bedeutet für mich, dass es um die Menschen geht“, sagt Mate Sieber. Deshalb sollte es niemanden aus dem Rat „vergrätzen“, wenn er „Bürgernähe und Transparenz“ einfordere. Seine Forderung hätte vielmehr bei Ratsmitgliedern auf wohlwollenden Beifall stoßen müssen. „Wer mir das ernsthaft vorwirft, sollte seine Eignung als Politiker hinterfragen. Auch gehört es zum demokratischen Rüstzeug eines jeden, auch Kritik einstecken zu können.“ Anstatt sich inhaltlich mit ihm zu messen, werde seine mediale Präsenz, seine Nähe zu kritischen Bürgern – Menschen mit ernsten Anliegen – und sein Alter kritisiert. Den stimmenstärksten Kandidaten als Populisten zu bezeichnen, sei ein politischer Stil, den er in aller Form zurückweise.

Politischer Weg hat gerade erst begonnen

„Dass ich nicht gewählt wurde, ist natürlich eine Enttäuschung gewesen“, sagt der Nachwuchspolitiker. Der Rat habe sein Wahlergebnis bewusst missachtet, „da es von einigen anscheinend nicht ertragen wurde, dass ein Politiker, der für die Menschen wirklich etwas Neues wagen möchte, dreimal so viele Stimme bekommt, wie man selbst“. Dass jemand meinte, er sollte doch ein paar Jahre warten und dann dürfe er „auch mal ran“, sei zutiefst undemokratisch. „Ich möchte jetzt etwas verändern und nicht erst, wenn Einzelne, denen meine Nase jetzt nicht passt, meinen, ich sei so weit“, erklärt Sieber. Das Alter sei weder Qualifikation noch Disqualifikation für ein politisches Amt.

Seine Bürgermeister-Kandidatur sei zwar erfolglos gewesen, doch habe sein politischer Weg und der Weg der Freien Demokraten in Horneburg erst begonnen, betont Sieber. „Wir werden konstruktiv im Rat unsere Themen voranbringen und weiter den Kontakt zu den Menschen suchen. Wir wollen die Menschen wieder mehr in den Beteiligungsprozess einbinden.“

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