„Bild“: Baumgart ab sofort neuer HSV-Trainer

In Köln lange Zeit gefeiert: Steffen Baumgart (52). Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
So schnell dürften nur Optimisten mit einer Einigung gerechnet haben. Jetzt soll alles klar sein mit HSV-Fan Baumgart. Sein Auftrag ist klar: mit Leidenschaft zum Aufstieg.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Hamburg. Steffen Baumgart wird nach Informationen der „Bild“-Zeitung neuer Trainer des Hamburger SV. Steffen Baumgart wird nach Informationen der „Bild“-Zeitung neuer Trainer des Hamburger SV. Nach der offiziellen Vorstellung soll der 52-Jährige bereits am Dienstagnachmittag (16 Uhr) im Volkspark das erste Training leiten und mit dem HSV endlich den lang ersehnten Aufstieg in die Fußball-Bundesliga schaffen. Laut „Bild“ erhält er einen Vertrag bis 2025. Als Assistent soll ihn demnach René Wagner (35) unterstützen, den er schon aus seiner Zeit beim 1. FC Köln kennt.
Baumgart gilt unter den HSV-Fans als Wunschkandidat nach dem Aus von Trainer Tim Walter in der vergangenen Woche. Für Walter hatte dessen bisheriger Co-Trainer Merlin Polzin (33) interimsweise die Mannschaft übernommen.
Baumgart kann und kennt Aufstieg. 2019 führte der gebürtige Rostocker den SC Paderborn in die Bundesliga. Bei seinen Stationen forderte der für seine kernige Art bekannte Fußball-Lehrer von seinen Spielern intensives Pressing und unermüdlichen Offensivfußball.
Real-Madrid-Star Toni Kroos hat seinem einstigen Rostocker Vereinskollegen Steffen Baumgart viel Glück für das Engagement gewünscht. „Jetzt werd ich noch zum HSV Fan. Ich fall vom Glauben ab… Alles Gute Baumi“, schrieb der Mittelfeldspieler auf der Plattform X.
Steffen Baumgart vor allem als Motivator vielerorts gefeiert
Als knorriger und mitreißender Trainer an der Seitenlinie machte er sich nicht nur viele Freunde in der Mannschaft, sondern auch unter den Fans des 1. FC Köln während seiner Zeit zwischen Sommer 2021 und Ende vergangenen Jahres. Im Dezember verkündeten die abstiegsgefährdeten Rheinländer das Aus für Baumgart.
Der Ex-Stürmer hatte sich als HSV-Fan bezeichnet. Seine Hauptaufgabe wird sein, die unter Trainer Walter fehleranfällige HSV-Defensive zu stabilisieren. Das war dem Coach, der den Aufstieg mit den Hanseaten zweimal nacheinander in der Relegation verpasst hatte, selten gelungen. Die Abwehrprobleme stellten die Aufstiegstauglichkeit des aktuell Tabellendritten infrage - trotz des in der Offensive hoch veranlagten Kaders. In den beiden ersten Heimspielen des Jahres gegen den Karlsruher SC (3:4) und Hannover 96 (3:4) kassierten die Norddeutschen acht Gegentreffer.
Der HSV versucht in dieser Saison zum sechsten Mal seit 2018 in die Bundesliga zurückzukehren. Schon zum Ende des Jahres war Walter in die Kritik geraten, durfte aber weitermachen. Bei seinen Spielern stand der Trainer trotz der sportlichen Berg- und Talfahrt weiter hoch im Kurs. Dennoch setzte Sportvorstand Jonas Boldt Mitte Februar einen Schlusspunkt unter das Kapitel Walter nach zweieinhalb Jahren Zusammenarbeit.
HSV: Enrico Maaßen geht leer aus
Kurz darauf übernahm Interimscoach Merlin Polzin. Das Team konnte in der ersten Partie unter ihm als Chef an der Seitenlinie aber auch nicht überzeugen. Beim abstiegsgefährdeten FC Hansa Rostock schaffte der HSV nur ein 2:2 und offenbarte weiterhin Defensivschwächen. Der Abstand auf den davon eilenden Stadtrivalen und Tabellenführer FC St. Pauli beträgt mittlerweile sieben Punkte, Holstein Kiel liegt als Tabellenzweiter vier Zähler vor dem HSV.
Zuvor waren auch andere Trainerkandidaten wie Ex-D/A-Coach Enrico Maaßen gehandelt worden. HSV-Investor Klaus-Michael Kühne hatte sich zudem für HSV-Idol Felix Magath als Coach ausgesprochen.