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Digitalisierung

Nach langer Anbieter-Suche: Glasfaser-Lücken in Harsefeld werden geschlossen

Auch der Rest des Fleckens Harsefeld soll Glasfaser bekommen. Foto: dpa

Auch der Rest des Fleckens Harsefeld soll Glasfaser bekommen. Foto: dpa

Obwohl der Ausbau von schnellem Internet in und um Harsefeld vorangetrieben wird, gibt es in Ortsteilen und Dörfern noch große Lücken. Kein Unternehmen hatte bisher Interesse, sie zu schließen. Nun wurde eine Lösung gefunden - aber eine Hürde steht noch bevor.

Von Sophia Ahrens Donnerstag, 11.05.2023, 11:00 Uhr

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Gemeindedirektorin Ute Kück und Klaus Scholz, EDV-Beauftragter in der Verwaltung, sind erleichtert: Nach langer Suche hat sich für den Glasfaser-Ausbau im Flecken endlich ein geeigneter Investor gefunden. Die Deutsche Glasfaser hat den Kooperationsvertrag mit der Gemeinde unterschrieben und will die verbleibenden Lücken mit schnellem Internet schließen - alles rein privatwirtschaftlich. So würden keine Steuergelder benötigt.

Die Verantwortlichen im Rathaus haben lange nach einer Lösung für den lückenlosen Ausbau von Glasfaser im Flecken gesucht. Einige Ortsteile sind noch immer nicht angeschlossen. Die bisherigen Unternehmen, die am Ausbau beteiligt waren, wollten diese Bereiche nicht mit übernehmen. „Andere Telekommunikations-Unternehmen hatten sich bisher nicht bereit erklärt, deshalb sind wir froh und dankbar über das Interesse der Deutschen Glasfaser“, sagt Scholz. Während in den Städten teilweise mehrere Anbieter auf demselben Gebiet ausbauen, müssten im ländlichen Bereich sogar kleinere Neubaugebiete um einen Anschluss kämpfen, so Scholz.

Dörfer bekommen Zugang zu Glasfaser

Konkret geht es bei dem jetzigen Ausbau um einige Teile Harsefelds südlich der Bahnlinie, im Gewerbegebiet, dem Issendorfer Weg und Butendiek. Auch ein kleiner Teil des Gebietes „Am Redder“ ist noch nicht angeschlossen, ebenso am Gierenberg. Freuen dürfen sich aber vor allem die Dörfer des Fleckens: Auch Issendorf, Ruschwedel und Hollenbeck werden endlich an das Glasfaser-Netz angeschlossen. Die betreffenden Haushalte würden auch noch einmal persönlich benachrichtigt, sagt Oliver Prey von der Deutschen Glasfaser. Alle Haushalte im Ausbaugebiet würden berücksichtigt.

33 Prozent Nachfrage für Start notwendig

„Glasfaser gehört auch auf dem Land zu einem zukunftsfähigen Deutschland und ist ein Attraktivitätsmerkmal für Gewerbe“, sagt Samtgemeindebürgermeisterin Ute Kück. Doch damit ein wirtschaftlicher Ausbau starten kann, muss von den Anwohnern eine Quote erreicht werden.

„Wir müssen eine Mindestakzeptanz erreichen“, sagt Oliver Prey. 33 Prozent der gesamten Haushalte im Ausbaugebiet müssten einen Vertrag für einen Glasfaseranschluss bei der Deutschen Glasfaser abschließen, das sind etwa 1600 Stück. Der Vorteil: Die Haushalte, die sich bis zum 26. August für einen Anschluss entscheiden, bekommen ihn kostenlos ins Haus oder die Wohnung verlegt.

Alle Haushalte, die sich erst nach Ausbaustart entscheiden, können trotzdem Zugang bekommen - müssen die Ausbaukosten von 750 Euro aber selbst tragen. Nach den zwei Jahren Vertragslaufzeit mit der Deutschen Glasfaser kann der Anschluss, wenn gewünscht, auch mit einem anderen Anbieter genutzt werden.

Infoabend

Am Dienstag, 16. Mai, um 19 Uhr informieren in der Festhalle Harsefeld Experten der Deutschen Glasfaser über den Ausbau und Anschluss im Flecken. Das Beraterteam steht Rede und Antwort. Außerdem wird ab kommenden Mittwoch auf dem Parkplatz an der Buxtehuder Straße 2 ein Servicepunkt eingerichtet, der immer mittwochs zwischen 10 und 13 Uhr sowie 14 und 18 Uhr geöffnet hat. Telefonisch ist das Unternehmen unter der kostenlosen Nummer 02861/ 8133410 erreichbar.

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