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Natureum

Neue Ausstellung: Als die Dinosaurier den Himmel eroberten

Natureum-Geschäftsführer Lars Lichtenberg und Kuratorin Petra Nikolay im Gespräch über den Flugsaurier Ceradactylus.

Natureum-Geschäftsführer Lars Lichtenberg und Kuratorin Petra Nikolay im Gespräch über den Flugsaurier Ceradactylus. Foto: Susanne Helfferich

Nach Walen, Fischen und Pferden steigt die diesjährige Sonderausstellung des Natureums in die Lüfte: „Flieger – Eroberung des Himmels“, so heißt die Ausstellung. Bis sie am Sonnabend, 16. März, eröffnet wird, hat das Museumsteam noch alle Hände voll zu tun.

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Von Susanne Helfferich
Donnerstag, 07.03.2024, 08:20 Uhr

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Balje. Das Thema der neuen Sonderausstellung ist ein bisschen aus der Not geboren. „Eigentlich waren für dieses Jahr Insekten geplant“, erzählt Natureum-Geschäftsführer Lars Lichtenberg, „doch dann meldete sich der Leiter vom Besucherzentrum Wattenmeer und erzählte, dass er eine Ausstellung über Insekten zeigen wird.“ Das Museumsteam um Petra Nikolay disponierte um und nahm sich der Flieger an. Schließlich gehören auch da die Insekten dazu.

Von Flugsauriern bis zum Luftfahrtpionier Otto Lilienthal - und ein wenig darüber hinaus: Der Menschheitstraum vom Fliegen endete nicht bei Lilienthals Flugapparat. „Wir sind sehr froh, dass wir Airbus als Sponsor gewinnen konnten“, sagt Lichtenberg. So wird ein Modell des A350XWB ebenso ausgestellt wie Tragflächen mit Winglets. Der kleine Knick macht Flugzeuge leiser und effizienter, weil der Luftwiderstand minimiert wird. „Das haben sich die Flugzeugbauer vom Storch abgeschaut“, erzählt Katharina Jothe, Pressesprecherin des Natureums.

Pressesprecherin Katharina Jothe hat gerade die neuen Texttafeln ausgepackt.

Pressesprecherin Katharina Jothe hat gerade die neuen Texttafeln ausgepackt. Foto: Susanne Helfferich

Was sich Flugzeugbauer vom Storch abguckten

Lilienthals Gleiter wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Meisterleistung der Ingenieurskunst gefeiert. Doch fast 400 Millionen Jahre zuvor hatte die Natur schon die ersten Flieger erschaffen: Die Ausstellung führt von den ersten Fluginsekten des Erdaltertums über die gigantischen Flugsaurier des Erdmittelalters bis zur Erdneuzeit, in der Vögel, aber auch Säugetiere und Fische sowie schließlich der Mensch den Luftraum eroberten.

Die Evolution brachte über die Zeit Vögel, die nicht fliegen können - Pinguine oder Kiwis - ebenso hervor wie das fliegende Säugetier Fledermaus. Mit dabei ist auch der „Urvogel“ Archaeopteryx, der als Bindeglied zwischen Dinosaurier und Vogel und vor etwa 150 Millionen Jahren gelebt hat. „Dessen Fossilien wurden in der Fränkischen Alb entdeckt“, erklärt Petra Nikolay, „er hatte bereits Federn und konnte vermutlich fliegen.“ Anders als Vögel hatte der Archaeopteryx Zähne, eine deutlich längere Wirbelsäule und Krallen an den Flügeln.

Ornithocheirus, Cearadactylus und Pteranodon schweben bereits in der Bogenhalle.

Ornithocheirus, Cearadactylus und Pteranodon schweben bereits in der Bogenhalle. Foto: Susanne Helfferich

Die Flugsaurier hängen bereits an der Decke

Endspurt in der Ausstellungshalle: Die Flugsaurier hängen bereits an der Decke. Die Texttafeln sind angekommen, aber noch nicht alle gesichtet, die Tischlerei im Dauerstress. Die Ausstellung sei besonders vielfältig, wirbt Jothe, „an Biologie interessierte Besucher kommen bei den Insekten und Vögeln ebenso zu ihrem Recht wie Kinder, die sich am meisten für die Flugsaurier interessieren werden.“ Technisch Interessierte würden sich dann mehr im letzten Stadium der Fliegerentwicklung aufhalten - mit dem Gleiter der Brüder Wright und Da Vincis Luftschraube.

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