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Erklärung unterzeichnet

Niedersachsen begrüßt „Brückenlösung“ im Streit um Schlickverklappung

Ein Bagger holt bei Arbeiten zur Elbvertiefung Schlick aus einem Hafenbecken. Foto: Axel Heimken/dpa

Ein Bagger holt bei Arbeiten zur Elbvertiefung Schlick aus einem Hafenbecken. Foto: Axel Heimken/dpa

Im Streit um die Entsorgung von Hamburger Elbschlick im Wattenmeer haben sich beide Länder angenähert. Wie eine langfristige Lösung aussehen könnte.

Dienstag, 12.04.2022, 00:05 Uhr

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Trotz ihres Streits um die Schlickverklappung arbeiten Hamburg und Niedersachsen nach Angaben des Umweltministeriums in Hannover zusammen an einer langfristigen Lösung des Problems. Aus diesem Grund hätten beide Länder am Montag eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet.

Darin begrüßen laut Ministerium sowohl Niedersachsen als auch Hamburg die Pläne des Bundes, im Bereich der Tiefwasserreede westlich von Helgoland eine Verbringstelle für Sedimente einzurichten. Diese liege im niedersächsischen Küstenmeer.

„Niedersachsen wird die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes bei diesen Planungen unterstützen“, sagte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD). „Aus unserer Sicht ist das eine gute und vernünftige Brückenlösung, die eine Verklappung bei Scharhörn endgültig überflüssig macht.“

Umweltminister Lies bekräftigt: Verklappung vor Scharhörn „nie akzeptieren“

Hamburg hatte angekündigt, den bei der ständig nötigen Ausbaggerung der Elbe anfallenden Schlick künftig auch vor der zur Hansestadt gehörenden Vogelschutzinsel Scharhörn abzuladen. Das stößt vor allem bei Umweltverbänden, dem Land Niedersachsen und auch der Stadt Cuxhaven auf Widerstand.

Ein Gutachten der Hamburger Hafenbörde HPA hatte ergeben, dass die Verklappung vor Scharhörn ökologisch unbedenklich sei. Nach der Kritik wurde eine Zwischenlösung gefunden. Wie die Hamburger Wirtschaftsbehörde Mitte März mitteilte, sollte bis Mitte April Schlick zur bislang vom Bund genutzten Stelle Neuer Luechtergrund gebracht werden.

Scharhörn (links) und Nigehörn in der Elbmündung grenzen an das sensible Weltnaturerbe Wattenmeer. Foto: Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer

Scharhörn (links) und Nigehörn in der Elbmündung grenzen an das sensible Weltnaturerbe Wattenmeer. Foto: Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer

Lies bekräftigte, dass Niedersachsen eine Verklappung vor Scharhörn „nie akzeptieren“ werde. Miteinander Lösungen zu finden sei aber klüger, als sich vor Gericht auseinanderzusetzen. (dpa)

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