Oederquarter Picknick-Team mit Bürgerpreis „Der Oderik“ geehrt
Blumen, Urkunden und eine kleine Holz-Statue für das Picknick-Team „Von-Korffscher- Weg“: Beim Neujahrsempfang in der St.-Johannis-Kirche wurden die Ehrenamtlichen mit dem Oederquarter Ehrenamtspreis „Der Oderik“ ausgezeichnet. Fotos: Lohma
Beim Neujahrsempfang der Kirchengemeinden Hamelwörden und Oederquart ist das Picknick-Team „Von-Korffscher-Weg“ mit dem Bürgerpreis „Der Oderik“ ausgezeichnet worden. Bürgermeister Stefan Raap konnte die Holz-Statue allerdings nicht überreichen.
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Beim gemeinsamen Neujahrsempfang in der St.-Johannis-Kirche in Oederquart waren die Kirchenbänke voll. Viele Bürger sowie Vertreter der Politik und Verwaltung und der Kehdinger Vereine waren der Einladung der beiden Kirchenvorstände gefolgt. Während des Gottesdienstes, musikalisch begleitet vom Chor Wischhafen von 1921, wurde das streng gehütete Geheimnis gelüftet, wer in diesem Jahr für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet wird.
Alle zwei Jahre seit 2017 wird der Ehrenpreis beim Neujahrsempfang in Oederquart verliehen (der Empfang wird im Wechsel mit Hamelwörden ausgerichtet). Zweimal wurde der Ehrenpreis der politischen Gemeinde für engagierte Bürger bisher vergeben (an Klaus Hartlef und Edgar Meyer), wegen Corona musste die Verleihung ausfallen.
Bürgerpreis wird alle zwei Jahre verliehen
Am Sonntagnachmittag konnte der Wanderpreis nun weitergegeben werden. Oederquarts Bürgermeister Stefan Raap konnte die Holz-Statue allerdings nicht übergeben, denn er ist selbst in der Picknick-Gruppe aktiv. Und so nahm er den Preis stellvertretend für die Gruppe von Vize-Bürgermeister Prof. Dr. Jörg Oldenburg entgegen. Samtgemeindebürgermeisterin Erika Hatecke überreichte Blumen und Urkunden.
Maria Janßen wünscht sich ein friedliches Miteinander und Für-einander-da-sein in der Gemeinde.
Die Laudatio hielt Ehrenbürgermeister Hans-Heinrich Janßen. Er ehrte die verstorbenen Gruppenmitglieder - die Initiatorin Käthe Sauer, Lisa Raap und Heinz Raap - und bedankte sich bei den aktiven Familien von Ewald Schmelcke und Stefan Raap, bei Inge Raap, Andrea und Steffen Kruse, Renate und Albert Bahr sowie Julius und Hannelore Stüven. Sie trugen - und tragen immer noch - dazu bei, dass der Von-Korffsche-Weg, der Verbindungsweg zwischen Oederquart und dem Klinten, erhalten bleibt.
Nächstes Picknick im Juli
Anfang der 90er Jahre hatte die Gemeinde die fehlende Hälfte des Von-Korffschen-Wegs gekauft, um einen Wanderweg anzulegen. Der Rat organisierte Arbeitsdienste mit freiwilligen Helfern, Rodungs- und Aufräumarbeiten wurden ehrenamtlich durchgeführt. Weil die Gemeinde kein Geld für die weitere Gestaltung des Wanderweges hatte, gründeten Bürger das Picknick-Team. Seit 1993 - seit 30 Jahren - veranstaltet die Initiative dort alle zwei Jahre, wohlwollend von der Gemeinde begleitet, ein Fest - ein Picknick mit Kaffee und Kuchen und Spielen.
Jan Sumfleth wünscht sich, dass der Zusammenhalt von Politik und Kirche gut bleibt - und wächst.
Die Erlöse und Spendengelder wurden zum größten Teil für Pflegearbeiten und die Verschönerung des Weges genutzt. So wurden eine Wetterschutzhütte errichtet, 96 Obstbäume alter Sorten gepflanzt, ein Barfuß-Pfad und ein Grillplatz angelegt, ein Insektenhotel errichtet, Spielgeräte, Sitzbänke und Fahrradboxen aufgestellt. Das nächste Picknick ist am Sonnabend, 22. Juli.
Bis 2021 wurden für die Unterhaltung des Weges keine öffentlichen Gelder benötigt, erst 2022 wurden die Mäharbeiten der großen Grünflächen vom Bauhof ausgeführt.
Ehrenamt ist wichtig für die Gemeinschaft
Andere gemeinnützige Einrichtungen, Vereine und Organisationen in der Samtgemeinde wurden ebenfalls finanziell unterstützt: der Förderverein Badekuhle in Krummendeich, die Sterbeammen in Nordkehdingen, das Trommler- und Pfeifercorps Freiburg/Elbe von 1896, die Bücherei und Kinderkirche sowie die Tafel in Drochtersen. Die Picknick-Gruppe nimmt auch teil an Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft, unter anderem am Apfeltag.
Marlies Ahlf wünscht sich, dass die Gemeinde die Kirche weiterhin so gut bei Projekten unterstützt.
Vor der Preisübergabe hatte Pastor Jan-Peter Schulze in seiner geistlichen Ansprache über die Bedeutung des Miteinanders in der Gemeinde und des Ehrenamtes für die Gemeinschaft gesprochen. Alle Menschen seien gleich wichtig und wertig - wie Körperteile, die alle zusammen einen Körper bilden. Das gelte auch für die Zusammenarbeit in der Region, wenn alle Kirchengemeinden oder alle politischen Gemeinden zu einer größeren Einheit zusammengeführt würden.