Peer Kohlmey aus Krummendeich sucht einen Stammzellenspender

Seit acht Jahren ist Peer Kohlmey aus Krummendeich an Leukämie erkrankt. Er und seine Frau Manuela hoffen auf einen Stammzellenspender. Foto: Helfferich
Seit acht Jahren ist Peer Kohlmey aus Krummendeich an Leukämie erkrankt. Inzwischen hat die Krankheit ein so aggressives Stadium erreicht, dass dem 54-Jährigen nur noch eine Stammzellenspende helfen kann.
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Noch 12 bis 18 Monate hat er zu leben, falls kein Stammzellenspender gefunden wird. „Die Nachricht hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen“, sagt Peer Kohlmey. Er lebt seit acht Jahren mit der Diagnose chronisch lymphatische Leukämie. „Bisher hieß es immer, die Krankheit sei gut mit Medikamenten zu händeln“, erzählt er.
Mit der Krankheit rückt die Familie in den Vordergrund
Peer Kohlmey ist bekannt in Kehdingen. Der gebürtige Freiburger ist aktiv in der Krummendeicher Feuerwehr, hat das Trommler und Pfeifer Corps in Freiburg geleitet und ist jahrelang mit seiner Tanzband durch die Region gezogen und sorgte für gute Stimmung. Mit der ersten Diagnose zog sich Kohlmey aus vielen Aktivitäten zurück. Die Familie rückte in den Vordergrund. „Wir wollten mehr Zeit füreinander haben“, sagt Manuela Kohlmey. „Wir waren viel mit dem Wohnmobil unterwegs“, erzählt er. So sollte es auch weitergehen.
Doch im August vergangenen Jahres schwollen Peer Kohlmeys Lymphknoten an. Ein Zeichen, dass sich sein Immunsystem wehrte. Untersuchungen ergaben, dass der Blutkrebs wieder aktiv ist. Eine Antikörpertherapie brachte nicht den gewünschten Erfolg. Seit einem Besuch im UKE Eppendorf weiß Peer Kohlmey, dass es schlimm um ihn steht.
„Der Professor war der Erste, der Tacheles geredet hat“, sagt Kohlmey, „er teilte mir mit, dass ich ohne Stammzellentransplantation nicht überlebe.“
DKMS sucht nach Lebensretter für Peer Kohlmey
Die Familie, enge Freunde ließen sich sofort testen. Ohne das erhoffte Ergebnis. Das war zunächst ernüchternd. Inzwischen rollt eine große Hilfswelle durch den Landkreis, die auch in andere Regionen schwappt.
Ein Freund hatte sich mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) in Verbindung gesetzt, die den bundesweiten Aufruf „Alle für Peer!“ startete, sich als Stammzellenspender registrieren zu lassen. Über Messenger-Dienste wurde dieser Aufruf immer weiter verbreitet. Ganze Schützenvereine oder Feuerwehren lassen sich testen. Und so wächst die Hoffnung, dass vielleicht doch ein geeigneter Spender gefunden wird.
Große Anteilnahme im Landkreis Stade
Doch die Familie treibt die Angst um. „Je länger es dauert, desto geringer sind die Chancen“, sagt Manuela Kohlmey, denn die Allgemeinverfassung könnte sich verschlechtern. Ihr Mann versucht, sich mit Radfahren und täglichen Spaziergängen fit zu halten. Doch die geschwollenen Lymphknoten drücken auf innere Organe. So fällt dem 54-Jährigen das Atmen schwer. Dennoch fährt der Flugzeugbauer täglich zur Arbeit nach Stade. „Sonst fällt mir die Decke auf den Kopf“, sagt er. Er und seine Frau meiden allerdings große Veranstaltungen und tragen konsequent Maske. Jeder Infekt könnte die Situation verschlimmern.
Viele Menschen aus dem Landkreis Stade nehmen Anteil an Peer Kohlmeys Geschichte. „Manchmal nehmen mich wildfremde Menschen in den Arm, um mich zu trösten“, erzählt Manuela Kohlmey, „dann fließen auch mal Tränen.“ Das Warten sei anstrengend, sagt sie. „Wir hoffen, dass wir einen Spender finden, damit wir unser altes Leben zurückbekommen“, sagt er, „wir hatten ja noch ein bisschen was vor.“
Als Stammzellenspender registieren
Wer sich als Stammzellenspender registrieren lassen möchte, kann dies über www.dkms.de/peer. Aber auch Geldspenden sind hilfreich, da jede Registrierung 40 Euro kostet. DKMS-Spendenkonto: IBAN DE79700400608987000412. Verwendungszweck: Peer, PKX 001.

Für Peer Kohlmey ist ein Stammzellspender gefunden. Foto: Helfferich