Pläne für Vertiefung der Außenems werden öffentlich

Ein Schiff fährt über die Ems. Foto: Sina Schuldt/dpa
Von einer Vertiefung der Außenems sollen etwa Autofrachter profitieren und so den Emder Hafen flexibler erreichen. Nun werden die genauen Pläne des umstrittenen Vorhabens bekannt.
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Emden. Das Planfeststellungsverfahren für die umstrittene Vertiefung der Außenems kommt einen Schritt voran. Vom 2. April an werden die Planunterlagen einen Monat lang öffentlich einsehbar sein, wie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn am Montag mitteilte. Bis zum 17. Juni besteht dann die Möglichkeit, Einwände und Stellungnahmen zu dem Vorhaben abzugeben. „Mit dem Start der Öffentlichkeitsbeteiligung erreichen wir eine entscheidende Wegmarke“, sagte der Leiter der Generaldirektion, Eric Oehlmann, laut einer Mitteilung. Die Vertiefung der Außenems sei ein wichtiges Signal für die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
In der Außenems, also der trichterförmigen Flussmündung zur Nordsee, soll die Fahrrinne auf einer Strecke von knapp 13 Kilometern bis zum Emder Hafen um einen Meter vertieft werden. Das Land Niedersachsen will so die Erreichbarkeit des Hafens und die damit verbundenen Arbeitsplätze sichern. Umweltverbände fürchten dagegen, dass sich durch eine weitere Vertiefung der ökologische Zustand des Flusses weiter verschlechtern wird. Die Ems leidet seit Jahrzehnten unter einer starken Verschlickung und Sauerstoffmangel.
Das Planfeststellungsverfahren war zuletzt nur schleppend vorangekommen, da immer wieder neu an den rund 6000 Seiten Unterlagen gearbeitet wurde. Die Erstellung der Daten hatte 2019 begonnen. Laut der Generaldirektion war vor allem die Erarbeitung der Umweltunterlagen zeitaufwendig und anspruchsvoll.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies sagte, die Beteiligung der Öffentlichkeit sei ein wichtiger Schritt, um das Genehmigungsverfahren voranzubringen. Der SPD-Politiker sagte, neben der Fahrrinnenanpassung solle die Verbesserung des ökologischen Zustandes der Ems nicht außer Acht gelassen werden. „Mir ist es wichtig, dass wir von niedersächsischer Seite unabhängig von dem laufenden Genehmigungsverfahren zur Fahrrinnenanpassung die intensiven Gespräche mit allen Beteiligten vor Ort weiter fortsetzen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen positive Effekte für den Hafen Emden, für die Schifffahrt und für das Ems-Ästuar erreichen.“