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Trübes Wetter

Saharastaub erreichte auch den Landkreis Stade

Der Saharastaub lässt die Sonne am heutigen Karsamstag wie hier in Zwönitz im Erzgebirge milchig und getrübt erscheinen.

Der Saharastaub lässt die Sonne am heutigen Karsamstag wie hier in Zwönitz im Erzgebirge milchig und getrübt erscheinen. Foto: Andre März/ErzgebirgsNews/dpa

Selbst Sonnenlicht erschien gelblich-trüb: Der Wüstensand schaffte es laut Wetterdienst bis in den Landkreis Stade. Jetzt zieht er ab. Schlechte Nachrichten gibt es für die kommenden Tage.

Von dpa Sonntag, 31.03.2024, 11:40 Uhr

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Offenbach/Landkreis. Bräunlich-trübes Licht adé: Die dicke Schicht Saharastaub, die Deutschland am Sonnabend noch beherrschte, ist weitgehend abgezogen. „Der Höhepunkt war gestern“, sagte Felix Dietzsch, Meteorologe des Deutschen Wetter-Dienstes (DWD) in Offenbach, am Sonntag. „Der Saharastaub hat deutlich abgenommen und liegt zurzeit nur noch über dem Nordosten Deutschlands.“ Das Wetterphänomen reichte dabei bis in den Landkreis Stade. Über Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern sollte der Staub im Laufe des Sonntags verschwinden - „dann ist er endgültig weg“, betonte Dietzsch.

Am Sonnabend war der Tagesmittelgrenzwert für Feinstaub (PM10) von Teilchen mit einem Durchmesser unter 10 Mikrometer deutlich überschritten worden: Der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde laut Dietzsch um grob das Dreifache übertroffen. Aber solche Werte für nur kurze Zeit seien für gesunde Menschen unbedenklich, sagte der Meteorologe.

Saharastaub zieht über Deutschland

Saharastaub in der Luft ist laut DWD in Mitteleuropa kein seltenes Naturphänomen. Dabei werden die Teilchen in der größten Trockenwüste der Welt in Nordafrika aufgewirbelt und vom Wind Tausende Kilometer nach Norden getragen - vor allem im Frühjahr und im Herbst. Solche Staubpartikel kommen demnach im Jahr etwa 5- bis 15-mal nach Europa - aber nur selten in den Konzentrationen wie an diesem Wochenende.

Der Grund für diese Intensität war nach Angaben von Dietzsch ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet über dem Atlantik, an dessen Seite eine sehr kräftige Windströmung den Staub von Süden nach Mitteleuropa transportierte - daraus resultierte auch der kräftige Alpenföhn am Wochenende. Allein über der Schweiz hingen am Samstag nach Angaben eines Meteorologen Modellrechnungen zufolge 180 000 Tonnen Saharastaub. Das sei etwa doppelt so viel sonst bei dem Naturphänomen, hieß es.

Der sogenannte Blutregen - also wenn sich Saharastaub mit Regen vermischt - blieb dem DWD-Experten zufolge in Deutschland weitgehend aus. „Es hat aus der Staubwolke gar nicht oder kaum geregnet“, sagte Dietzsch. Größere Regengebiete erreichten Deutschland demnach erst nach Abziehen des Staubs.

Trübes Osterwetter in Niedersachsen und Bremen

Das Osterwochenende klingt im Landkreis Stade trüb und regnerisch aus. Am Ostersonntag bleibt bewölkt, und es kann immer wieder zu starken Regenschauern kommen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Die Höchsttemperaturen liegen auf den Inseln bei 10 Grad, in Bremen bei 15 Grad und bei 18 Grad im Harz. In der Nacht klart es etwas auf, trotzdem kann es immer wieder kurze Schauer und im Südwesten Niedersachsens sogar Gewitter geben. Die Temperaturen fallen auf sechs bis neun Grad.

Der Ostermontag startet nach Angaben des DWD mit vielen Wolken.

Der Ostermontag startet nach Angaben des DWD mit vielen Wolken. Foto: Marcus Brandt/dpa

Der Ostermontag startet nach Angaben des DWD mit vielen Wolken im Norden und geringerer Bewölkung im Süden. Die Temperaturen erreichen Werte zwischen 11 Grad auf den Inseln und 14 Grad im Landesinneren. Vom Südwesten zieht ein Regengebiet auf, örtlich kann es auch Gewitter geben. Nachts kühlt es sich auf bis zu sechs Grad ab. Und auch am Dienstag bleibt es bedeckt. Im Bereich der Elbe kann es regnen. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 10 und 14 Grad.

Nächster Sonnenschein am kommenden Wochenende?

Nach Ostern deuten die Wettermodelle immer mehr einen Temperatursturz an. Die Höchstwerte sinken von 20 Grad auf knapp über 10 Grad ab. Besonders markant ist der Temperaturrückgang in den östlichen Landesteilen. Dazu wird es wohl ziemlich nass. Es ziehen immer wieder Wetterfronten atlantischer Tiefdruckgebiete über Deutschland hinweg.

In der zweiten Wochenhälfte sinkt nach derzeitigem Stand das Regenrisiko und mit einem auf Südwest drehenden Wind kann wieder sehr milde Luft nach Deutschland strömen. Am anschließenden Wochenende könnte dann sogar die 20-Grad-Marke wieder in Reichweite kommen. Für Details ist es aber noch zu früh. (tip)

T
Tim Parge
31.03.202414:03 Uhr

Vielen Dank für den Hinweis. Der Schreibfehler ist korrigiert. Liebe Grüße, TAGEBLATT-Online-Team

M
Michael Paege
31.03.202414:00 Uhr

"Jetzt sieht er ab"
Ja, wer kennt ihn nicht, den absiehenden Saharastaub... ;o)
Meine Güte... Liest das keine:r mehr bevor das veröffentlicht wird?

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