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Fußball-Bundesliga

Schweglers Vorbild ist Kompany: Kommt auch Füllkrug?

Die neue Führung des VfL Wolfsburg: Sportdirektor Pirmin Schwegler (2.v.l.) sitzt bei seiner Vorstellung neben Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen (2.v.r.) und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Sebastian Rudolph (r).

Die neue Führung des VfL Wolfsburg: Sportdirektor Pirmin Schwegler (2.v.l.) sitzt bei seiner Vorstellung neben Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen (2.v.r.) und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Sebastian Rudolph (r). Foto: Darius Simka/regios24/dpa

Der VfL Wolfsburg hat einen neuen Sportdirektor. Pirmin Schwegler sollte auch schon einmal als Spieler kommen. Jetzt stärkt er auch die Position seines viel kritisierten Vorgesetzten.

Von dpa Donnerstag, 11.12.2025, 14:45 Uhr

Wolfsburg. Mit mehr als zwölf Jahren Verspätung ist Pirmin Schwegler doch noch beim VfL Wolfsburg gelandet. 2013 wollte der Volkswagen-Club den damaligen Kapitän von Eintracht Frankfurt unbedingt als Spieler verpflichten. Jetzt wurde der 38 Jahre alte Schweizer als neuer Sportdirektor vorgestellt.

 „Es war final keine Entscheidung gegen Frankfurt, sondern für Wolfsburg. Wir hatten außergewöhnlich gute Gespräche. Es hat mich sofort gepackt“, sagte Schwegler. Als Sportdirektor in Wolfsburg werden ihm deutlich mehr Kompetenzen eingeräumt, als er sie bislang als Leiter Profifußball bei der Eintracht besaß.

„Vincent Kompany war auch nicht die A-Lösung in München“

Dass der VfL zunächst mit Andreas Schicker von 1899 Hoffenheim verhandelte und auch an Marcus Mann von Hannover 96 interessiert war, stört den früheren Schweizer Nationalspieler nicht: „A-Lösung, B-Lösung, Z-Lösung: Das ist mir völlig wurscht“, sagte er. „Vincent Kompany war auch nicht die A-Lösung in München. Jetzt sind alle happy mit ihm.“

Einer der Gewinner der Schwegler-Verpflichtung ist zumindest vorerst auch Peter Christiansen. Der Sport-Geschäftsführer stand in der Krise der vergangenen Monate stark in der Kritik. Nach der Trennung von Trainer Paul Simonis und Schweglers Vorgänger Sebastian Schindzielorz wurde auch Christiansen im Aufsichtsrat hinterfragt.

Wolfsburgs neuer Sportdirektor Pirmin Schwegler.

Wolfsburgs neuer Sportdirektor Pirmin Schwegler. Foto: Darius Simka/regios24/dpa

Jetzt lobten sowohl der Aufsichtsrats-Chef Sebastian Rudolph („Peter Christiansen war federführend“) als auch Schwegler selbst die Rolle des Dänen bei diesem Wechsel: „Ich habe Peter kennenlernen dürfen als absoluten Teamplayer, der auch Vertrauen und Verantwortung abgibt. Das war auch ein entscheidender Punkt für mich.“

Christiansen klar: „Ich bin der Boss“ 

Christiansen selbst äußerte sich ebenfalls klar zu seiner Position: „Ich bin der Boss“, sagte er. „Aber ich glaube, dass diese Machtfrage in Deutschland ein bisschen merkwürdig ist. Ich lasse eine Menge Spielraum. Wir haben Direktoren für Männer, Frauen und den Nachwuchs. Wenn sie keine Verantwortung übernehmen können, dann brauchen wir sie hier nicht.“ Den VfL wieder aus der Krise zu holen, sei „keine One-Man-Show. Ein Mensch allein kann das nicht machen. Es geht um den Club. Club first!“

Auch die Trainerfrage wollen Christiansen und Schwegler in den nächsten Wochen gemeinsam entscheiden. Daniel Bauer hat die Nachfolge von Simonis erst einmal nur übergangsweise übernommen. Seine Chancen steigen jedoch, von der Interims- zur Dauerlösung zu werden.

Warten auf Schwegler in der Trainerfrage

„Wir können heute nicht sagen: In fünf Tagen oder in 14 Tagen haben wir eine Entscheidung. Jetzt muss Pirmin erstmal ankommen und alles mit eigenen Augen sehen“, sagte Christiansen.

Ebenfalls ein wichtiges Thema für den neuen Sportdirektor: Verstärkungen in der Winterpause zu holen. Als neuer Mittelstürmer wird in Wolfsburg der deutsche Nationalspieler Niclas Füllkrug gehandelt, der bei West Ham United in England unzufrieden ist und mit dem Schwegler einst bei Hannover 96 zusammenspielte. „Ich kenne tatsächlich viele Menschen und habe auch zu vielen noch Kontakt“, sagte Schwegler dazu. „Es macht aber definitiv keinen Sinn, sich heute und hier zu Gerüchten zu äußern.“

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