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Impfschäden

Seit Corona-Impfung: Schülerinnen auf Rollstuhl angewiesen

Marie und Lisa haben seit den Corona-Impfungen mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Foto: Laue

Marie und Lisa haben seit den Corona-Impfungen mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Foto: Laue

Zwei junge Frauen aus verschiedenen Regionen in Niedersachsen haben viele Gemeinsamkeiten: Sie sind sportlich, gut in der Schule - und impfgeschädigt. Nach der Corona-Impfung war nichts mehr, wie es vorher war. Doch ein Facharzt macht den Schülerinnen Mut.

Montag, 12.06.2023, 08:00 Uhr

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Von Lars Laue

Wenn nach der Corona-Impfung nichts mehr ist wie früher: Die Leidensgeschichte zweier junger Frauen – die eine stammt aus dem Landkreis Osnabrück, die andere aus dem Kreis Vechta – hat zahlreiche Leser bewegt. Während Außenstehende das Schicksal von Marie (Name von der Redaktion geändert) und Lisa fassungslos macht, spricht Julien Dufayet von einem „klassischen Verlauf“.

Der Facharzt für innere Medizin hat sich auf die Behandlung impfgeschädigter Personen spezialisiert und weiß: Marie und Lisa – beide wollen kein Mitleid und daher lieber unerkannt bleiben – sind keine Einzelfälle. Die jungen Frauen waren sportliche Mädels und gute Schülerinnen. Heute haben sie Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten, sind sogar teilweise auf den Rollstuhl angewiesen und können sich kaum mehr über einen längeren Zeitraum konzentrieren. „Wenn sie eine Klassenarbeit geschrieben hat, ist sie danach meist so erschöpft, dass ich sie aus der Schule tragen muss“, berichtet Maries Vater.

Junge Frauen oft betroffen von Impfnebenwirkungen 

Der Bremer Mediziner Julien Dufayet nickt. „Junge Frauen sind am häufigsten von derartigen Impfnebenwirkungen betroffen“, weiß der Arzt, der eigenen Angaben zufolge nicht nur Patienten aus Bremen und Niedersachsen, sondern auch aus Hamburg, Thüringen und dem Rheinland behandelt. „Die Menschen kommen von überall her. Es ist eine Welle, die einen erschlägt“, sagt Dufayet, der jeden Mittwoch für etwa 50 Betroffene eine Privatsprechstunde im ostfriesischen Wiesmoor anbietet.

Warum sind ausgerechnet junge Frauen betroffen? So ganz genau wisse man das noch nicht, „aber es hängt vermutlich mit dem hormonellen Haushalt zusammen“, antwortet der Dufayet, der auch einen Live-Podcast für Impfgeschädigte anbietet und dort Fragen beantwortet.

 Eltern ringen um offizielle Anerkennung

Was lässt sich tun und gibt es Hoffnung, wieder ein Leben führen zu können, wie es vor der Schutzimpfung war? Dufayet, selbst gegen Corona geimpft, verspricht keine Wunderheilung und kennt auch kein Patentrezept. „Aber ich möchte den Menschen Mut machen. Wir sehen, dass es in vielen Fällen mit der Zeit kleine Fortschritte gibt und auch die Belastbarkeit zurückkehrt. Oft hilft es auch, sich zu öffnen und mit anderen Betroffenen auszutauschen.“ Wie stehen die Chancen auf eine vollständige Heilung? „Da wir über keine Langzeiterfahrungen verfügen, ist eine Prognose dazu schwierig“, räumt der Mediziner ein. Immerhin handele es sich meist um eine Multisystemerkrankung, da mehrere Organsysteme gleichzeitig betroffen seien.

Ist denn überhaupt sicher, dass die gesundheitlichen Probleme auf die Corona-Impfung zurückzuführen sind? Die Eltern von Marie und Lisa ringen jedenfalls mit dem Land Niedersachsen um die offizielle Anerkennung und eine entsprechende Unterstützung.

 Plötzlich aus dem Leben gerissen

Auch wenn Dufayet aufgrund fehlender Langzeiterfahrungen mit dem Post-Vac-Syndrom und ausstehender wissenschaftlicher Studien zwangsläufig im Ungefähren bleiben muss, ist er an dieser Stelle ganz klar: „Wenn das Leben nach Verabreichung der Impfstoffe plötzlich ein völlig anderes ist, dann liegt es auf der Hand.“

Dabei sei auch „völlig egal“, um welchen Impfstoff es sich gehandelt habe. „Das geht quer durch die Bank“, sagt Dufayet und ermuntert die Betroffenen, um die Anerkennung als Impfschaden zu kämpfen und sich nicht abwimmeln zu lassen. Häufig werde versucht, das Ganze auf eine „psychosomatische Vorbelastung“ zu schieben. „Dabei ist das Gegenteil der Fall. So aus dem Leben gerissen zu werden, bringt neben den körperlichen Einschränkungen häufig auch eine enorme psychische Belastung mit sich“, betont der 43-Jährige.

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