Zähl Pixel
Kultur

So will Buxtehude Künstler künftig fördern

Von den beantragten 25.000 Euro Überbrückungshilfe wurden 5.000 Euro in Form einer institutionellen Förderung genehmigt.

Von den beantragten 25.000 Euro Überbrückungshilfe wurden 5.000 Euro in Form einer institutionellen Förderung genehmigt.

Möglichst noch in diesem Jahr soll die Entscheidung fallen, wie es mit der städtischen Kulturförderung in Buxtehude künftig weitergehen soll. Im Kulturausschuss hat die Politik schon einmal an den Stellschrauben der Vergabe-Richtlinien gedreht.

Von Fenna Weselmann Donnerstag, 06.10.2022, 08:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

In den Hochphasen der Pandemie war für Kulturanbieter fast nichts möglich. Der Kulturbranche brachen die Einnahmen weg. Um Einrichtungen vor dem Aus zu bewahren und Künstlern zu helfen, wurden verschiedene Fördertöpfe aufgelegt. Auch die Stadt Buxtehude hat hier zusätzliche Gelder bereitgestellt. Damit einhergehend wurden erstmals Eckpunkte für die Förderung Kulturschaffender entwickelt und angewendet. Solche allgemeinen Richtlinien sollen nun auch für die zukünftige Kulturförderung festgelegt werden.

„Uns ist es wichtig, Kulturschaffende und Künstler in der Stadt unabhängig von der pandemischen Entwicklung weiter zu fördern“, sagt Fachgruppenleiter Torsten Lange. Das solle aber nicht willkürlich passieren. „Hier ist es an der Politik, Signale zu setzen, was gefördert werden soll und was eben nicht.“ So wie jüngst auch für Fördermittel aus dem Stadtmarketing Richtlinien erarbeitet wurden, hat die Verwaltung eine erste Vorlage mit entsprechenden Eckpunkten formuliert und dem Kulturausschuss vorgelegt.

Kulturprojekte müssen in Buxtehude verortet sein

Hiernach können kulturelle Projekte analog der Förderung stadtmarktingrelevanter Projekte unterstützt werden. Vorrang wird neuen, innovativen und nachhaltigen Formaten gegeben. Klar festgelegt wird die Voraussetzung, dass die Projekte in Buxtehude durchgeführt werden. Kulturschaffende können auch Zuschüsse zur Anmietung eines Veranstaltungsraums beantragen. Investitionsmaßnahmen und Personalkosten sind hingegen nicht förderfähig. Vorrangig sind Drittmittel auszuschöpfen, worüber entsprechende Nachweise zu erbringen sind.

Größere Zahl von Antragstellern

Torsten Lange geht davon aus, dass in Zukunft auch andere jenseits der bekannten Akteure aus der örtlichen Kulturszene verstärkt Förderanträge stellen werden. Gerade deshalb brauche es klare Förderstrukturen, sagt er. Ziel der Verwaltung ist es, die Antragstellung für Institutionen und Kulturschaffende möglichst einfach und unkompliziert zu halten. Eine erste Förderrichtlinie sieht er auch nicht in Stein gemeißelt. Hier gelte es noch auszuloten, wie diese optimal zu gestalten sind. „Im Stadtmarketing gehen wir gerade den gleichen Weg. Auch das hat länger gedauert, aber ich bin guter Dinge, dass wir jetzt gemeinsam mit der Politik etwas Ähnliches für die Kulturförderung umsetzen“, so Lange. Langfristige Förderzusagen wie etwa der allgemeine Zuschuss für das Kulturforum am Hafen seien eigenständige Posten und unabhängig davon zu sehen. Gleichwohl soll aber durchaus im Ganzen geschaut werden, wie viel jede Institution aus welchen städtischen Töpfen insgesamt gerechnet bezieht.

Wunsch nach Deckelung der Fördersummen

Aus der Diskussion um künftige Förderrichtlinien im Kulturausschuss hat die Stadtverwaltung gleich mehrere Wünsche aus den Reihen der Politik für eine neue Vorlage im November aufgenommen. Diese möchte die Fördermittel breit verteilt wissen und befürwortet nicht zuletzt deshalb eine Deckelung der Fördersumme bei einem gestellten Antrag. Außerdem soll sich die Fördergeldvergabe über das Jahr verteilen, damit der Kulturfördertopf nicht schon in der ersten Jahreshälfte ausgeschöpft ist. Außerdem wurde die Gestaltung eines entsprechenden Antragsformulars angeregt.

Niels Großkreutz von der SPD-Fraktion stellte heraus, dass gleichzeitig klar kommuniziert werden müsse, dass die Fördermittel nun deutlich begrenzter seien. „Kulturförderung ist eine freiwillige Leistung, aber so lange wir es können, sind wir in der Pflicht, Kultur weiter zu fördern“, so Großkreutz.

Für das Jahr 2023 ist dafür ein Volumen von insgesamt 25.000 Euro im städtischen Haushalt eingeplant. Außerdem wurde der vom Kulturausschuss im zweiten Pandemiejahr aufgelegte Sonderfördertopf von 100.000 Euro bislang noch nicht voll ausgeschöpft. Deshalb geht Fachgruppenleiter Torsten Lange davon aus, dass wie bereits 2022 auch im kommenden Jahr zusätzliche Mittel vergeben werden können.

Weitere Themen

Weitere Artikel

T 70 Jahre: Buxtehuder feiern Gnadenhochzeit

Gerhard und Rosemarie Eggers sind seit 70 Jahren verheiratet. So lange währt auch ihr gemeinsames Hobby, die Imkerei. Kennengelernt haben sie sich aber über Gerhards Beruf.