Wieder mehr Millionäre: Wo die reichsten Hamburger wohnen

Blick auf die Villen von Blankenese: Die Hamburger Stadtteile unterscheiden sich bei den Einkommens-Durchschnittswerten stark. Foto: Christian Charisius/dpa
Die gute Nachricht: Das Einkommen in Hamburg ist gestiegen. Die schlechte Nachricht: Das Geld ist ungerecht verteilt. So viel verdienen die Menschen in diesen Stadtteilen.
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Hamburg. Die in Hamburg lebenden Menschen haben 2020 mehr verdient und eingenommen als im Jahr zuvor - allerdings war es nur eine Mini-Erhöhung. Das geht aus den Erhebungen des Statistikamtes Nord hervor. Demzufolge haben die 1,01 Millionen Lohn- und Einkommensteuerpflichtigen der Hansestadt 2020 durchschnittlich 48.000 Euro im Jahr verdient. Das sind 0,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Das meiste Geld verdienten und erwirtschafteten dabei im Bezirk Altona lebende Menschen. Sie kommen auf ein durchschnittliches Einkommen von 61.300 Euro, am wenigsten wurde mit 33.800 Euro im Bezirk Hamburg-Mitte verdient. In die Rechnung fallen auch Einnahmen beispielsweise aus Vermietung.
- Die höchsten durchschnittlichen Einkommen hatten die
Elbvororte Nienstedten (167.700 Euro),
Othmarschen (142.600 Euro) und
Blankenese (130.300 Euro) im Bezirk Altona.
Deutliche Einkommensunterschiede zwischen den Stadtteilen
Bei einem Blick auf die Stadtteile unterscheiden sich die Durchschnittswerte den Angaben zufolge noch stärker. Die Spanne reichte von 17.100 Euro (Kleiner Grasbrook/Steinwerder) bis 167.700 Euro (Nienstedten) je Steuerpflichtigen.
Die Zahlen zeigen zudem, dass das Durchschnittseinkommen vor allem von den sehr hohen Einkommen nach oben gezogen wurde. Das bedeutet: Mehr als zwei Drittel der Steuerpflichtigen verdient weniger als das Durchschnittseinkommen von 48.000 Euro. Die Auswertungen zeigten, dass die Hälfte aller Steuerpflichtigen in Hamburg ein Einkommen von höchstens 30.700 Euro aufwies, so das Statistikamt.
Zahl der Einkommensmillionäre in Hamburg erneut gestiegen
Die Zahl der Einkommensmillionäre ist in Hamburg zum achten Mal in Folge gestiegen. Das teilte das Statistikamt Nord mit Sitz in Hamburg mit. Demnach haben 1.304 Steuerpflichtige, das können Menschen oder Paare sein, im Jahr 2020 Einkünfte von mindestens einer Million Euro erzielt. Im Vorjahresvergleich ist die Zahl um 36 Steuerpflichtige gestiegen. Einkünfte werden beispielsweise aus Arbeit, Kapitalvermögen und Vermietung erzielt. Einkommensmillionäre profitierten verhältnismäßig oft von Einkünften aus Gewerbebetrieben, teilte das Amt mit.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DBG) Hamburg kritisierte in einer Mitteilung, die Zahlen seien ein Indikator dafür, dass die Spaltung zwischen Arm und Reich voranschreite. In Deutschland gebe es eine klare Verteilungsungerechtigkeit. Der DGB wiederholte die Forderung nach der Wiedereinführung der seit 1997 ausgesetzten Vermögenssteuer, die Vermögen fortlaufend besteuern soll. (dpa)