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Proteste

Streit um Agrardiesel: Warum gibt es noch keine E-Trecker?

Fendt e100 V Vario

Der Fendt e100 V Vario soll bald auf den Markt kommen. Foto: Fendt

Kaum eine Maschine in der Landwirtschaft funktioniert ohne Diesel: Der Antrieb von Treckern und Agrar-Maschinen erfolgt mit dem Kraftstoff, dessen (gestrichene) Subventionierung für Bauern-Ärger sorgt. Aber was ist mit Elektro-Treckern?

Von Redaktion Dienstag, 09.01.2024, 05:50 Uhr

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Berlin. Auf den Feldern liegt der durchschnittliche Verbrauch zwischen 110 und 120 Liter Diesel pro Hektar, wie der Verein Information Medien Agrar schätzt. So entstehe in der Land- und Forstwirtschaft ein Verbrauch von etwa zwei Milliarden Liter Diesel pro Jahr in Deutschland.

Eine umweltschonendere Alternative könnten Großtrecker als E-Versionen sein. Die Umsetzung scheiterte in der Vergangenheit aber oft an der gewaltigen Energiemenge, die für einen üblichen Einsatz in der Landwirtschaft notwendig ist. Es gibt aber Projekte, die Elektromobilität aufs Feld bringen solllen.

Fendt e100 V Vario

Bis zu sieben Stunden soll der Trecker unterwegs sein - bis er an die Ladestation muss. Foto: Fendt

Modularer Aufbau für Obstbauern?

Um künftige Klimaziele zu erreichen, präsentierten Forschende der Technischen Universität München auf der Agrarfachmesse Agritechnica im November 2023 einen Entwicklungsbaukasten für E-Traktoren. Diese modulare Plattform umfasst verschiedene Funktionsmodule und bietet optional eine Art Powerbank als austauschbaren Akku.

Bei den Baukästen konzentriere man sich auf kleine und mittlere Traktoren, wie sie etwa beim Obstanbau verwendet werden, so die Forschungsgruppe. Sie sieht „die Möglichkeit der Elektrifizierung vor allem bei Treckern, die zwar viele Arbeitsstunden abzuleisten haben, dabei aber konstante Leistung liefern müssen“.

E-Traktor: Fendt will ab Ende 2024 produzieren

Der Landmaschinenhersteller Fendt aus dem Allgäu will nach einigen Prototypen ein E-Modell voranbringen. Nachdem das Unternehmen 2017 erstmals einen Elektro-Trecker vorgestellt und in der Folge getestet hatte, soll die Maschine ab Ende 2024 in Produktion gehen. „Die Akkukapazität von 100 kWh entspricht bei Einsätzen im Teillastbereich wie Laubschneiden oder Kehren einer Arbeitszeit von etwa 4 bis 7 Stunden“, so der Hersteller über den e100 V Vario.

US-Unternehmen mischen mit

Auch auf dem ausländischen Markt gibt es Überlegungen, um den E-Traktor voranzubringen, unter anderem beim US-Hersteller John Deere. Dieser will 2026 den ersten Elektro-Traktor mit 100 PS vorstellen. Bald soll hierzulande auch der New Holland T4 Electric Power von CNH Industrial auf den Markt kommen. (dpa)

New Holland T4 Electric Power

Der New Holland T4 Electric Power fährt zu 100 Prozent elektrisch. Foto: CNH Industrial

C
Carl-Heinz Thor Straten Wolf
10.01.202409:40 Uhr

Naja die Äcker werden in Zukunft wohl gekehrt oder beschnitten und das 4-7 Stunden, selten so gelacht.

P
Peter Bardenhagen
09.01.202410:55 Uhr

Wird der Ladestrom dann auch subventioniert?

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