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Theater mit Neinhorn und Trashedy im Stadeum

Die Performance Group rückt die Nachhaltigkeit als aufwühlende Trashedy in den Blick. Foto: Arno Oehri

Die Performance Group rückt die Nachhaltigkeit als aufwühlende Trashedy in den Blick. Foto: Arno Oehri

Geheimnisvolles Figurentheater, eine aufwühlende Performance, Woyzeck als Punk-Rock-Musical und Breakdance zu Vivaldi - die kommende Spielzeit bringt für junges Publikum ein buntes Theatererlebnis und öffnet die große Bühne zum Mitmachen.

Von Fenna Weselmann Freitag, 07.07.2023, 13:15 Uhr

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In der Spielzeit 2023/2024 wartet das Stadeum mit 19 Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche zwischen zwei und 18 Jahren auf. „Das Junge Theater ist ein wichtiger Bestandteil des Hauses“, so Intendantin und Geschäftsführerin Dr. Silvia Stolz.

Eine Herzensangelegenheit ist der Stadeum-Chefin das Kinder-Abo. Das kostengünstige Veranstaltungspaket holt Zuschauer ab vier Jahren nah ans Geschehen, bietet aber genauso Theatererlebnis mit großer Bühne. Diesmal erzählen die vier Vorstellungen Geschichten vom Aufbrechen, Zelte aufschlagen oder abbrechen und dem Ankommen. Gezeigt wird das „Das Neinhorn“ nach dem Kinderbuch-Hit von Marc-Uwe Kling (Känguru-Chroniken). Dazu gesellt sich „Heidis Geheimnis“, das mit fantasievollem Figurentheater ins norwegische Glimmerdal entführt und mit wenig Mitteln ganz viel bewegt. Die beliebten United Puppets haben mit „Zinnober in der grauen Stadt“ dazu wieder eines ihrer multimedialen Theaterstücke im Gepäck. Komplettiert wird das Abo vom Familienmusical „Nils Holgersson und die Reise durch Europa“.

Die bekannte Geschichte vom Neinhorn kommt als Musiktheater auf die Stadeum-Bühne. Foto: Jörg Metzner

Die bekannte Geschichte vom Neinhorn kommt als Musiktheater auf die Stadeum-Bühne. Foto: Jörg Metzner

Nils Holgersson kommt ins Stadeum

Ein weiteres Highlight für die Jüngsten gibt es mit dem Familienkonzert „Alarm im Schwarm“ auf dem Herzapfelhof Lühs in Osterjork. Open Air unter Apfelbäumen bringt das Duo Zaches und Zinnober Kindern die Welt-Klimakrise näher. Überhaupt lenkt das Junge Theater den Blick auf zentrale Themen der Gesellschaft. Beispiel dafür ist die Performance „Trashedy“ mit ihrem humorvollen Blick auf das Konsumverhalten.

Silvia Stolz sieht diesen Bildungsauftrag als wichtigstes kulturpolitisches Ziel eines jeden Theaterhauses. Die große Stärke des Theaters sei es, verschiedene Entwürfe von Lebenswelten aufzuzeigen und einen Funken auszustrahlen, dass jeder die Zukunft mitgestalten könne.

Stadeum-Chefin Dr. Silvia Stolz und Theaterpädagogin Lea Schleßelmann mit Michael Senf, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Stade- Altes Land als Hauptsponsor des Jungen Theaters. Foto: Weselmann

Stadeum-Chefin Dr. Silvia Stolz und Theaterpädagogin Lea Schleßelmann mit Michael Senf, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Stade- Altes Land als Hauptsponsor des Jungen Theaters. Foto: Weselmann

Ohne die Förderung der Sparkasse Stade-Altes Land als langfristigem Hauptsponsor für das Junge Theater müsste das Stadeum hier thematisch und qualitativ deutliche Abstriche machen. Michael Senf, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse: „Jugend und Kultur sind wichtige Elemente unserer Gesellschaft. Wir wollen das Angebot vor Ort stärken und so den Zugang zu Theater erleichtern.“

Für ein möglichst niederschwelliges Angebot, das breit gefächerte kulturelle Teilhabe ermöglicht, stehen auf dem Spielplan wieder Vorstellungen für Kitas, Grundschulen und weiterführende Schulen. Zu den Veranstaltungen des Kinder-Abos gibt es jeweils zusätzliche Vorstellungen für Kitas und Grundschulen am Vormittag. Außerdem kommt mit Andreas Steinhöfels „Rico, Oskar und die Tieferschatten“, Michael Endes „Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch“ und Erich Kästners „Emil und die Detektive“ bekannter Lesestoff auf die Bühne.

Die große Bühne für junge Talente

An ältere Schülerinnen und Schüler ist ebenfalls gedacht. Die Abi-Lektüre für Niedersachsen, Georg Büchners „Woyzeck“, lässt sich als Punk-Rock-Musical erleben, „Romeo und Julia“ wird auf Englisch aufgeführt, „Der Tanz der Tiefseequalle“ rückt das Thema Mobbing in den Fokus und Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ wird mit Hip-Hop und Breakdance verquickt.

Die erste Ausgabe von „Das Stadeum hüpft“ war ein Erfolg und wird in der kommenden Spielzeit wiederholt. Foto: Kristina Friemann

Die erste Ausgabe von „Das Stadeum hüpft“ war ein Erfolg und wird in der kommenden Spielzeit wiederholt. Foto: Kristina Friemann

Nach der erfolgreichen ersten Ausgabe im letzten Jahr wird „Das Stadeum hüpft“ fortgesetzt. In Kooperation mit EventFun und unterstützt von der Volksbank Stade-Cuxhaven wird das Haus damit erneut zum Hüpfburgen-Paradies.

Ausgebaut wurde das Vermittlungsangebot von Vor- oder Nachgesprächen und Workshops zu einzelnen Aufführungen wie etwa „The Rocky Horror Show“. Premiere feiern dazu zwei neue Formate zum Mitmachen. Im Februar startet unter der Leitung von Theaterpädagogin Lea Schleßelmann der erste wöchentliche Stadeum-Theaterspielclub „STC“. Hier haben Jugendliche ab 14 Jahren Gelegenheit, sich auszuprobieren und zu einem selbst gewählten Thema kreativ zu arbeiten.

Mithilfe des Stadeum-Förderkreises holt das Stader Kultur- und Tagungszentrum mit der ersten Open Stage im November zudem junge Talente auf die große Bühne. Alle Kunstformen von der Jonglage über Poetry Slam bis hin zu Musik sind gefragt. Bis zum 30. September können sich Interessierte unter schlesselmann@stadeum.de bewerben.

In der Adventszeit erwartet das junge Publikum wieder ein buntes Weihnachtsprogramm: mit „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“, „Feuerwehrmann Sam“, dem clownesken Krippenspiel „Ochs und Esel“ und Tschaikowskys „Nussknacker“.

Eintrittskarten für alle Kinder- und Jugendveranstaltungen gibt es ab 1. August unter Telefon 04141/ 409140 und online unter www.stadeum.de. Das Kinderabo ist bereits bestellbar.

Die United Puppets aus Berlin sind wieder mit einem ihrer einzigartigen multimedialen Theatererlebnisse zu Gast. Foto: United Puppets

Die United Puppets aus Berlin sind wieder mit einem ihrer einzigartigen multimedialen Theatererlebnisse zu Gast. Foto: United Puppets

Zu der Aufführung von Danceworks Chicago bietet Tanzpädagogin einen Workshop. Foto: Richard Finkelstein

Zu der Aufführung von Danceworks Chicago bietet Tanzpädagogin einen Workshop. Foto: Richard Finkelstein

Das Abitur-Thema „Woyzeck“ ist als Punk-Rock-Musical erlebbar. . Foto: Theater für Niedersachsen

Das Abitur-Thema „Woyzeck“ ist als Punk-Rock-Musical erlebbar. . Foto: Theater für Niedersachsen

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