Zähl Pixel
Fußballer der Woche

Trainer wechselt sich ein - und schießt das Siegtor

Hier wechselt sich Andreas Duhn ein. Zu seiner aktiven Zeit war er meist in der Defensive unterwegs.

Hier wechselt sich Andreas Duhn ein. Zu seiner aktiven Zeit war er meist in der Defensive unterwegs. Foto: Michael Brunsch

Weil nur elf Spieler zur Verfügung stehen, schlüpft Andreas Duhn ebenfalls ins Trikot. Der Trainer des FC Oste/Oldendorf II prophezeite vor dem Spiel, nur eine Minute nach seiner Einwechslung den Siegtreffer zu erzielen. Fast hatte er damit recht.

author
Von Tom Stahmann
Donnerstag, 23.11.2023, 14:30 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Oldendorf. Es ist die 80. Spielminute im Spiel der 1. Kreisklasse zwischen der SG Lühe und dem FC Oste/Oldendorf II. Alexander Justus, seines Zeichens eigentlich Altherrenspieler, hat Feierabend. Zur Einwechslung bereit steht Andreas Duhn, der Trainer. Doch wie kam es dazu?

„Wir haben ohnehin schon einen kleineren Kader als letzte Saison, ich habe nur noch 15 Mann“, sagt Duhn. Verletzungen und Krankheit dünnten seinen Kader weiter aus. Mit elf Spielern reiste er also zum Spitzenreiter Lühe.

Die Elf von Duhn machte ihren Job gut, erspielte sich mehrere Chancen und lieferte ein erstklassiges Auswärtsspiel. „Da hätten wir schon einen machen müssen“, sagt Duhn. Stattdessen ging es torlos in die Halbzeitpause. „Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass sie unabhängig von der zweiten Halbzeit stolz auf ihre Leistung sein können“, sagt Duhn.

Unruhe stiften lohnt sich

In Hälfte zwei war es dann O/O-Toptorjäger Peters, der die Gästeführung besorgte. Der Ausgleich der Lüher folgte kurz darauf - und der FC-Elf schien die Luft auszugehen.

Es folgt die 80. Spielminute. „Ich habe gesehen, dass der rechte Verteidiger der Lüher immer mehr nach vorne gedrängt hat. Dort wollte ich die letzten Minuten für Entlastung sorgen“, sagt Duhn. Vor der Partie hatte Duhn auf die Frage seines Co-Trainers, ob ihm auch ein Unentschieden genügen würde, geantwortet: „In der 87. komme ich rein, in der 88. mache ich das Siegtor.“

Kurz vor Schluss faustet Lühes Keeper Ole Hennrich einen Freistoß ohne größere Bedrängnis hoch in die Luft. Duhn ärgert sich: „Unser Verhalten bei Offensivstandards hatte ich angesprochen.“ In dem Moment beschloss er, Unruhe zu stiften, falls eine solche Chance noch einmal kommen sollte.

Die 90. Minute. Foul auf dem rechten Flügel - Freistoß O/O II. Der Ball wird mit Schnitt zum Tor getreten. Keeper Hennrich prallt der Ball auf die Brust. „Ich dachte mir in dem Moment, es kann doch nicht sein, dass es wirklich so kommt, wie ich vorhergesagt hatte“, sagt Duhn. Denn der Ball landet genau bei ihm - den er dann im Tor versenkt. Das viel umjubelte Siegtor zum 2:1.

TAGEBLATT: Was war Ihr schönstes Erlebnis auf dem Fußballfeld?

Andreas Duhn: Es gab viele schöne Momente, da möchte ich keinen hervorheben

Was war Ihr schlimmstes Erlebnis auf dem Fußballfeld?

1996 habe ich mir das Schien- und Wadenbein gebrochen

Wer ist Ihr Vorbild?

Da gibt es keinen Bestimmten. Ich mag Spieler, die auf dem Platz etwas ausstrahlen.

Weitere Artikel