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Buxtehude

Ungewöhnliches Theatererlebnis: Was dieses Stück mit van Gogh zu tun hat

Schauspieler Marco Michel in dem preisgekrönten Einpersonenstück "Ein Kuss".

Schauspieler Marco Michel in dem preisgekrönten Einpersonenstück "Ein Kuss". Foto: Jürgen Ruckdeschel

Das Werk des Künstlers Antonio Ligabue war lange verkannt und verspottet. Inzwischen haben ihm seine Werke in seinen Heimatländern den Nimbus des lokalen van Goghs eingebracht. Auf ungewöhnliche Weise ist nun sein Leben auf der Bühne.

Von Redaktion Samstag, 10.02.2024, 13:33 Uhr

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Buxtehude. Mit dem preisgekrönten Stück „Ein Kuss“ von Mario Perrotta am Mittwoch, 21. Februar, um 20 Uhr auf der Halepaghen-Bühne nach Buxtehude entführt der Schweizer Schauspieler Marco Michel das Publikum in Antonio Ligabues Künstlerleben. Vor den Augen der Zuschauer entstehen großformatige Kohlezeichnungen von Menschen und Landschaften, mit denen er in Dialog tritt.

Der schweizerisch-italienische Maler Antonio Ligabue kam 1899 in Zürich als uneheliches Kind einer italienischen Einwanderin zur Welt und wurde kurz darauf zu Pflegeeltern gegeben. Später kam er in ein Jugendheim und eine Psychatrie.

Ligabues Bilder sind heute Tausende von Euros wert

Mit Volljährigkeit wurde er des Landes verwiesen und nach Italien deportiert. In Gualtieri, dem Heimatort seines mutmaßlichen Vaters, lebte er fortan als Außenseiter. Zunächst konnte er kein Wort italienisch sprechen. Erst in den späten 1950er Jahren förderte ein bekannter Maler Ligabue und sein Werk. Und über Nacht wurde er berühmt.

Ligabue starb 1965 in Gualtieri. Heute zeigen sich die Schweiz und Italien stolz auf „ihren van Gogh“, während Antonio Ligabue in anderen Ländern noch weitgehend unbekannt ist. Ligabues Werke werden heute zum Teil für sechsstellige Summen gehandelt.

Wie Antonio Ligabue in seinem Leben, so erschafft sich auch Marco Michel auf der Bühne immer wieder ein neues Gegenüber. Denn nur über seine Kunst konnte Ligabue eine Brücke zur Außenwelt schlagen und mit ihr kommunizieren. Die Themen Ausgrenzung, Wahnsinn und Isolation werden unmittelbar erleb- und spürbar.

Karten kosten zwischen 17,50 und 29,50 Euro (ermäßigt zwischen 8,25 und 13,25 Euro), erhältlich unter buxtehude.de/tickets, via Mail an kulturbuero@stadt.buxtehude.de, unter Telefon 04161/ 5012323 oder beim Servicecenter Kultur & Tourismus, Breite Straße 2.(tr)

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