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Kunstbiennale 2026

Venedig ‚26: Diese Frauen gestalten Deutschlands Pavillon

Von links nach rechts: die Künstlerinnen Henrike Naumann und Sung Tieu neben der Kuratorin Kathleen Reinhardt.

Von links nach rechts: die Künstlerinnen Henrike Naumann und Sung Tieu neben der Kuratorin Kathleen Reinhardt. Foto: Victoria Tomaschko/Institut für Auslandsbeziehungen/dpa

Ab Mai 2026 wird in Venedig bei der Biennale wieder zeitgenössische Kunst präsentiert. Nun steht fest, welche Künstlerinnen den Deutschen Pavillon dafür bespielen.

Von dpa Montag, 26.05.2025, 09:05 Uhr

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Berlin/Venedig. Die deutsche Künstlerin Henrike Naumann und die vietnamesisch-deutsche Künstlerin Sung Tieu gestalten den Deutschen Pavillon bei der Kunstbiennale 2026 in Venedig. Beide reflektierten in ihrem Werk „gesellschaftliche, bürokratische und soziale Ordnungssysteme“ und hinterfragten sie kritisch, teilte das zuständige Institut für Auslandsbeziehungen mit. 

Die nächste Kunstbiennale ist vom 9. Mai bis 22. November 2026 geplant. Sie gilt neben der documenta in Kassel als wichtigste Präsentation zeitgenössischer Kunst. Erst kürzlich wurde bekanntgegeben, dass die Direktorin des Georg Kolbe Museums in Berlin, Kathleen Reinhardt, den Deutschen Pavillon im kommenden Jahr kuratiert.

Künstlerinnen stellen Frage nach historischer Verantwortung

Über die Benennung der Künstlerinnen, die in Berlin leben und arbeiten, sagte Reinhardt: „Mit ihrem konzeptuellen und bildhauerischen Werk stellen Sung Tieu und Henrike Naumann Fragen nach historischer Verantwortung und der Rolle individueller wie kollektiver Handlungsmacht aus der Perspektive einer jungen Generation, die die großen Themen des Deutschen Pavillons in einem komplett anderen Koordinatensystem verortet.“

Die 1984 in Zwickau (damals DDR) geborene Henrike Naumann nutzt Möbel und Design in ihrer Kunst, um über Gesellschaft und Politik zu sprechen. Sie beschäftige sich in ihrer künstlerischen Arbeit mit der Frage, wie Gesellschaften soziale und politische Umbrüche gestalten und verarbeiten, sagt Naumann.

Aufgewachsen zwischen politischen Systemen, entwickelt die 1987 in Vietnam geborene Sung Tieu ihr Werk im Spannungsfeld von Biografie und Geopolitik. In ihren Arbeiten setzt sie sich etwa mit den Nachwirkungen des Kalten Krieges und kolonialen Verflechtungen auseinander, hieß es. Dabei verbindet sie Skulptur, Fundstücke, Klang, Video, Fotos und Text zu Installationen.

Yael Bartana und Ersan Mondtag gestalteten Pavillon 2024

Die 1895 gegründete Kunstbiennale Venedig ist weltweit das älteste Forum für zeitgenössische Bildende Kunst. Künstler wie Gerhard Richter und Joseph Beuys haben den Deutschen Pavillon bespielt. 2024 wurde er von der israelischen Künstlerin Yael Bartana und dem Berliner Theaterregisseur Ersan Mondtag gestaltet.

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