Kein ARD-Empfang mehr: Das müssen Sie tun

Die ARD schaltet am 7. Januar die Übertragung in SD ab. Foto: Britta Pedersen/dpa
Bei vermutlich Hundertausenden TV-Haushalten bleiben ARD, ZDF & Co. von heute an ohne Bild. Nicht jeder muss gleich einen neuen Fernseher kaufen. Was sich ändert.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Landkreis. Vermutlich Hunderttausende Haushalte in Deutschland müssen sich jetzt einen neuen Fernseher anschaffen. Denn zahlreiche ältere TV-Geräte können ab 7. Januar nicht mehr das Erste und die Dritten Programme empfangen.
Die ARD stellt laut Mitteilung zu diesem Datum die Satelliten-Verbreitung ihrer Sender in SD-Qualität ein und sendet nur noch in HD-Qualität, große Kabelnetzbetreiber wollen bei der Abschaltung zeitgleich mitziehen.
Vor etwa einem Jahr hatten laut Branchenbericht „Astra TV Monitor 2023“ rund 2,7 Millionen TV-Haushalte in Deutschland nur ein SD-Gerät zu Hause.
Die Programme ZDF, ZDFinfo, ZDFneo, 3sat und KiKA werden laut deren Ankündigung etwas später, im November dieses Jahres, mit der SD-Abschaltung folgen. Der Kultursender Arte sowie Phoenix und der Spartensender One sind bereits seit 2022 ausschließlich in HD zu empfangen.
Das ändert sich beim Empfang von ARD und ZDF
Die Abkürzung SD steht für ein digitales Fernsehsignal in Standardauflösung, diese Qualität gilt seit Jahren als veraltet. Alle großen TV-Sender bieten parallel inzwischen auch HD-Qualität an, also eine Übertragung in gestochen scharfer Bildauflösung.
Die großen deutschen Privatsender sind laut Umfrage der Deutschen Presse-Agentur alle noch auf absehbare Zeit in SD zu empfangen. „Sie können unsere Sender auf alle Arten sehen - SD und HD. Und das bleibt noch lange so“, sagte ein Sprecher der Senderfamilie ProSiebenSat.1. Und der TV-Konzern RTL betonte: „Alle Free-TV-Sender von RTL Deutschland (RTL, RTLup, Nitro, Vox, VOXup, ntv, Super RTL, RTLzwei und Toggo plus) sind sowohl in SD als auch in HD verfügbar. Eine SD-Abschaltung ist auf absehbare Zeit nicht geplant.“
Fernsehen: Auch Kabelkunden können betroffen sein
Die Abschaltung der SD-Übertragung betrifft zwar eigentlich nur diejenigen TV-Haushalte, die ihre Fernsehprogramme über Satellit empfangen. „Allerdings könnte die SD-Abschaltung auch für Kabelkundinnen und Kabelkunden eine Umstellung bedeuten, da einige Kabelnetzbetreiber bereits angekündigt haben, die Verbreitung der Fernsehprogramme der ARD in SD-Qualität ebenfalls am 7. Januar 2025 zu beenden“, erläuterte die ARD. „Bei Fragen dazu wenden Sie sich bitte direkt an Ihren zuständigen Kabelnetzbetreiber.“
45,5 Prozent der deutschen Haushalte mit Fernsehempfang schauen über Satellit (Stand: Ende 2023). Die meisten von ihnen haben laut Umfrage bereits ein HD-fähiges Gerät zuhause stehen, müssen also nicht handeln. Auch Nutzer des digitalen Antennenfernsehens DVB-T2 sind nicht betroffen.
Was Betroffene tun können
Die Verbraucherschutzzentrale gibt Betroffenen folgende Tipps:
- Sendersuchlauf starten: In den meisten Fällen reiche bereits ein einfacher Sendersuchlauf, sofern der Fernseher nicht älter als 10 bis 12 Jahre ist. Denn in vielen modernen Modellen stecke bereits ein HD-Empfänger, oft auch als HD-Receiver bezeichnet.
- HD-Receiver anschaffen: Wer einen noch älteren Fernseher besitzt und diesen mit einem Satelliten- oder Kabelreceiver nutzt, muss wahrscheinlich einen neuen, externen HD-Receiver kaufen. Diese seien bereits ab 30 Euro erhältlich und ermöglichten den Empfang in hochauflösender Qualität.
- Neuanschaffung erwägen: Selbst wer noch einen Röhrenfernseher besitzt, kann die genannten Programme weiter schauen, wenn er oder sie einen externen HD-Receiver kauft (Achtung: Auf die passenden Anschlüsse achten!). Allerdings sei allein schon aus Gründen der Energieeffizienz die Überlegung angebracht, ob dann nicht der Kauf eines neuen Fernsehers mit integriertem HD-Empfangsteil sinnvoller ist. (dpa/tmn)