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Rote Listen

Viele heimische Säugetiere sind gefährdet oder ausgestorben

Der Feldhamster gilt heute als „vom Aussterben bedroht“ in Niedersachsen und Bremen. Jahrzehntelange Verfolgung und intensive landwirtschaftliche Nutzung ließen seine Bestände um 90 Prozent zurückgehen. (Archivfoto)

Der Feldhamster gilt heute als „vom Aussterben bedroht“ in Niedersachsen und Bremen. Jahrzehntelange Verfolgung und intensive landwirtschaftliche Nutzung ließen seine Bestände um 90 Prozent zurückgehen. (Archivfoto) Foto: Oliver Berg/dpa

Erstmals seit rund 30 Jahren wurde für Säugetiere eine aktuelle Rote Liste vorgelegt. Der Feldhamster ist eines der größten Sorgenkinder. Doch es gibt auch Lichtblicke.

Von dpa Freitag, 08.08.2025, 08:50 Uhr

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Hannover. Mindestens ein Drittel der heimischen Säugetiere in Niedersachsen und Bremen ist gefährdet oder bereits ausgestorben. Laut der aktualisierten Roten Liste sind andere früher als ausgestorben geltende Arten hingegen zurückgekehrt, wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mitteilte. Es sei die erste Gesamtbewertung seit rund 30 Jahren.

74 heimische Säugetierarten wurden untersucht. Besonders betroffen sind Fledermäuse und Kleinsäuger wie Feldhamster und Gartenschläfer. Auch der Igel steht inzwischen auf der Vorwarnliste. Unter anderem Rasenmähroboter werden ihm vermehrt zum Verhängnis. Neben intensiver Landwirtschaft gelten auch Urbanisierung und Klimawandel als Ursachen für den Rückgang vieler Arten.

Artenschutzminister sieht „dringenden Handlungsbedarf“

Gleichzeitig zeigen die neuen Daten auch Erfolge: Der Wolf gilt inzwischen als ungefährdet. Luchs, Biber und Kegelrobbe sind ebenfalls zurückgekehrt. Auch der Fischotter sei mittlerweile wieder ungefährdet.

NLWKN-Mitarbeiterin Sophie Kirberg sagte: „Ohne gezielte Schutzmaßnahmen und verlässliche Daten drohen wir, das Artensterben nur zu dokumentieren – anstatt es zu verhindern.“ Auch Niedersachsens Umwelt- und Artenschutzminister Christian Meyer (Grüne) sieht einen „dringenden Handlungsbedarf für den Schutz von Säugetieren und Insekten“.

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