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Natur

Vogelfreundlicher Garten: Weniger tun, mehr lassen

Auch dieses Amsel-Weibchen freut sich über einen naturnahen Garten.

Auch dieses Amsel-Weibchen freut sich über einen naturnahen Garten. Foto: Heiner Baumgarten, BUND

Wer wünscht sich nicht einen Frühling voller Vogelgesang? Mit einem reichen Nahrungsangebot, Versteck- und Nistmöglichkeiten lassen sich Vögel in den eigenen Garten locken. Der BUND gibt Tipps.

Samstag, 25.05.2024, 17:18 Uhr

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Landkreis. Was man für Drosseln, Meisen, Gartenrotschwanz & Co tun kann, erklärt Rainer von Brook vom Kreisvorstand des BUND Stade. Zu den schönsten Begleiterscheinungen des Frühlings gehört ein vielstimmiges Vogelkonzert. Doch wo sich Schottergärten und sterile Rasenflächen ausbreiten, ist es ziemlich still geworden.

„Fast die Hälfte aller in Deutschland brütenden Vogelarten steht auf der Roten Liste. Auch in unseren Siedlungen leiden viele Vögel darunter, dass Brachen oder Kleingärten immer weniger werden. Mit der naturnahen Gestaltung unserer Gärten können wir Vögeln einen attraktiven Lebensraum bieten. Das bedeutet vor allem: Weniger tun, mehr lassen“, so von Brook.

„Je vielfältiger ihr Garten gestaltet ist, desto größer ist das Nahrungsangebot für Vögel. Während der Aufzucht ihrer Jungen bringen Gartenvögel täglich Hunderte bis Tausende Insekten ans Nest. Vermeiden Sie deshalb jegliche Pestizide und freuen Sie sich über die natürlichen Insektenfänger.“

Ein naturnaher Garten lockt viele Vögel an. Wilde Ecken, in denen Heckenrosen, Gräser, Brennnesseln, Disteln oder Natternkopf wuchern dürfen, fördern das Nahrungsangebot erheblich. Heimische Wildkräuter und Stauden mit ihren Samenständen locken zudem Körnerfresser wie Spatzen, Grünfinken oder Gimpel an. Beerensträucher, Efeu und Gehölze wie Holunder oder Vogelbeere bieten Drosseln, Grasmücken und anderen Fruchtfressern das passende Futter.

Um Vögel zur Brutzeit für den Garten zu gewinnen, braucht es zudem geschützte Orte für den Nestbau. Amseln brüten meist niedrig in Büschen und Bäumen, Rotkehlchen nisten in dichtem Bodenbewuchs. Höhlenbrüter wie Blaumeise oder Kleiber nutzen dagegen gerne Baumhöhlen. „Besonders alte Obstbäume bieten häufig natürliche Höhlen, spenden Nistplätze für freibrütende Vogelarten und beherbergen viele andere Tierarten. Deshalb ist es wichtig, alte Bäume so lange wie möglich zu erhalten“, weiß der BUND-Experte.

Vögel schätzen Wasser, sowohl zum Trinken als auch zur Gefiederpflege. Wer keinen Gartenteich besitzt, kann im Sommer eine einfache Tränke anbieten. „Verwenden Sie als Vogeltränke flache Gefäße wie einen Suppenteller oder einen Blumentopf-Untersetzer. Darin können Vögel auch baden, andere Tiere wie Eichhörnchen aber nicht ertrinken“, rät von Brook.

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