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Niedersachsen

Waldbesitzer sehen in Windkraft künftige Einnahmequelle

Ein Windrad steht im Wald. Foto: Daniel Karmann/dpa

Ein Windrad steht im Wald. Foto: Daniel Karmann/dpa

Dem Wald geht es nicht gut - und die Waldbesitzer suchen nach Mitteln, die Forsten klimagerecht umzubauen. Dabei geht es nicht nur um geeignete Baumarten, sondern auch schlicht um Einnahmequellen.

Montag, 25.04.2022, 10:50 Uhr

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Der Waldbesitzerverband Niedersachsen hat seine Forderung nach einer Nutzung des Waldes für die Windenergie untermauert. «Im Wald gibt es viele Freiflächen, auf denen der Wind weht. Es sollte eigentlich nichts dagegensprechen, diese für die Windenergie zu nutzen», sagte der Präsident des Verbandes, Philip von Oldershausen, anlässlich des Tag des Baumes am Montag. Die derzeitige Rechtslage erlaube in Niedersachsen nur eine regional sehr unterschiedliche und oft zaghafte Nutzung des Waldes für den Bau von Windrädern.

Kritik von Umweltverbänden

Der Waldbesitzerverband fordert die Nutzung des Waldes für Windenergie schon länger, stößt damit aber bei Naturschützern auf Ablehnung. BUND, Naturschutzbund und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald fordern einen weitgehenden Ausschluss des Baus von Windkraftanlagen im Wald. Die vom Klimawandel geschwächten Wälder zusätzlich durch den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen zu destabilisieren, sei unverantwortlich, argumentieren sie.

Von Oldershausen verwies hingegen darauf, dass die Waldbesitzer dringend neue Geldquellen für den Erhalt und Umbau der Wälder brauchten. Die Fördertöpfe für Schäden durch Extremwetter seien ausgeschöpft, der Waldschutz sei für die Waldbesitzer allein kaum zu stemmen. Die Erzeugung regenerativen Stroms sei ein Mittel, um Geld für Aufforstung, Waldumbau und Waldschutz zu bekommen, argumentierte der Verband.

Wiederaufforstung kann noch Jahre dauern

Die Aufforstung der von Trockenheit und Stürmen schwer geschädigten Wäldern wird nach Einschätzung des Waldeigentümerverbandes AGW wohl noch Jahre dauern. Bundesweit müssen laut Bundeslandwirtschaftsministerium etwa 380 000 Hektar wiederbewaldet werden.

Zwar ist in diesem Jahr die Ausgangslage für die Bäume im Wald etwas besser, weil das vergangene Jahr weniger trocken und der Winter eher nass war. Nun hängt die Entwicklung hauptsächlich vom Wetter ab - sollte es wieder ein trockenes Jahr werden, befürchten Fachleute, dass sich damit die Borkenkäfer wieder verstärkt ausbreiten. Diese befallen vor allem Fichten und begünstigen das Absterben geschwächter Bäume. (dpa)

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